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Goldpreis super robust: Woher die Unterstützung kommt

Gold Barren - Goldpreis robust - ETF helfen

Der Optimismus rund um den Handelskrieg steigt, und dementsprechend haussieren die Aktienkurse seit Tagen, aber so richtig kräftig. Dax, Dow, Nasdaq und Co steigen deutlich an! Selbst Schwellenländer-Märkte vermelden Rekordhochs. Der Risikoappetit der Märkte steigt also. Somit werden normalerweise automatisch die sogenannten „Sicheren Häfen“ wie Gold geschwächt. Das sollte eigentlich „standardmäßig“ zu einem fallenden Goldpreis führen. Seit Ende letzter Woche berichten wir darüber, wie stabil sich der Goldpreis aber just in diesen Tagen verhält. Er fällt überhaupt nicht, sondern hält sich auf dem hohen Niveau über 1.500 Dollar, welches er nach kräftigen Anstiegen im August im Großen und Ganzen halten konnte (Goldpreis in US-Dollar im Chart seit Ende 2018).

Robuster Goldpreis – ein triftiger Grund

Das „World Gold Council“ liefert heute früh einen triftigen Grund, warum sich der Goldpreis seit Tagen und Wochen so robust zeigt. Denn im 3. Quartal sei der Zufluss in Exchange Traded Funds (ETF), die in Gold investieren, unterm Strich um 258,2 Tonnen gestiegen im Vergleich zum 2. Quartal. Das Volumen an Gold ETFs stieg auf ein Allzeithoch auf 2.855,3t. Die Zuflüsse im letzten Quartal waren so hoch wie seit 3 1/2 Jahren nicht mehr! Die lockere Geldpolitik von Notenbanken, sowie der anhaltende Drang hin zu Sicheren Häfen und Momentum-Käufe seien die Hauptfaktoren dafür gewesen. Also, wie wir es gestern schon vermutet hatten. Obwohl ganz aktuell die riskanteren Anlageformen wie Aktien gut laufen, gibt es weiterhin ein grundsätzliches Angst-Szenario an den Märkten. Die Gold-Nachfrage durch ETFs habe schwächere Nachfrage aus andere Segmenten ausgeglichen, so das World Gold Council.

Goldpreis in US-Dollar seit Ende 2018

Notenbanken erhöhen Reserven in Gold weiter

Auch erwähnt das World Gold Council aktuell, dass die Notenbanken ihre Reserven in Gold weiter deutlich ausbauen mit +156,2t im letzten Quartal. Dieser Zuwachs falle zwar 38% geringer aus als im Rekordquartal vor genau einem Jahr. Aber hey, die Zukäufe nehmen ja immer noch kräftig zu! Im Vergleich Januar-September 2018 zu Januar-September 2019 haben die Goldkäufe der Notenbanken (dieses Jahr 547,5t) um 12% zugenommen. Auch von dieser Seite wird also weiterhin kräftig Käuferdruck auf den Goldpreis ausgeübt.

Was spricht gegen einen weiteren Auftrieb für Gold?

ETFs und Notenbanken sind also Unterstützer für einen robusten Goldpreis. Dagegen halten Aspekte wie eine schwache Nachfrage aus dem Schmuck-Bereich, welche im letzten Quartal um 16% rückläufig war. Auch Anlagen und Goldbarren und Goldmünzen haben sich im letztem Quartal halbiert auf 150,3t. Privatkunden hätten bei dem hohen Goldpreis zuletzt weniger Käufe getätigt. Und auch das Angebot an Gold ist im letzten Quartal um 4% auf 1.222,3t gestiegen (die Nachfrageseite stieg um 3%). Also, es spricht nicht alles für einen weiter steigenden Goldpreis. Laut World Gold Council lag die Rally im Goldpreis im 3. Quartal und die aktuelle Stabilität darin begründet, dass die geopolitischen Unsicherheiten weiterhin vorhanden bleiben, dass die Konjunktur schwächelt, und dass die Zinsen weltweit gesenkt wurden (Zinsanlagen werden unattraktiver). Hier im Wortlaut:

Alistair Hewitt, Head of Market Intelligence at the World Gold Council, commented: “Demand this quarter nudged higher as the continued surge into ETFs more than compensated for weaker demand elsewhere. Investors have increased their exposure to gold in response to low interest rates, negative yields, and geopolitical and economic uncertainty. Indeed, gold-backed ETF volumes hit an all-time high in September. But those same global trends, notably an economic slowdown in India and China coupled with the sharp increase in the gold price, mean many consumers have held off buying gold jewellery. “Looking forward, we expect to see many of these trends continue into the end of the year as monetary policy is likely to become even more accommodative in the US and global political issues continue to weigh on sentiment.”



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