Der Goldpreis erreicht derzeit fast täglich ein neues Rekordhoch, so auch am Dienstag. Im Zuge der Unsicherheit, die Donald Trump mit seiner unberechenbaren Zollpolitik schürt, kletterte Gold bis auf 3.147 USD, bereits das 16. Allzeitoch in diesem Jahr. Einen Tag vor dem „Befreiungstag“ in den USA, an dem Trump die Gegenzölle ankündigen wird, hält die Nachfrage nach sicheren Häfen an.
Goldpreis: Wieder ein Rekordhoch
Der Goldpreis stieg am Dienstag auf 3.147 Dollar, nachdem er bereits am Montag ein Rekordhoch von 3.127 Dollar je Feinunze markiert hatte. Eine Welle der Volatilität an den Aktienmärkten trieb die Anleger erneut in sichere Häfen, bevor Präsident Donald Trump am Mittwoch die reziproken Zölle einführen wird, was die Befürchtungen verstärkte, dass die Weltwirtschaft auf einen Handelskrieg zusteuert. Der folgende XAUUSD Chart zeigt den Ausbruch des Goldpreises aus seinem Trendkanal nach oben.
Trotz des massiven Anstiegs des Goldpreises im letzten und in diesem Jahr ist noch kein Ende der Rallye in Sicht. Gold ist bereits stark überkauft, was die nervösen Händler aber nicht von weiteren Käufen abhält. Vielmehr treibt die Angst vor Trumps Ankündigung am Mittwoch, alle US-Handelspartner mit weitreichenden Zöllen zu belegen, die Krisenwährung.
Wie Bloomberg berichtet, hat der Goldpreis das beste Quartal seit September 1986 hinter sich, nachdem er in diesem Jahr um fast 20 Prozent gestiegen ist. Laut Amy Gower, Rohstoffstrategin bei Morgan Stanley, sind die physische Nachfrage und ein günstiges makroökonomisches Umfeld für diese Rallye verantwortlich.
Die jüngsten Käufe von Barren, Münzen und börsengehandelten Fonds durch Investoren bedeuten neue Zuflüsse, und es ist wahrscheinlich, dass noch viel mehr kommen wird“, sagte Gower gegenüber Bloomberg TV. „Und dann ist da noch der Makro-Aspekt von Gold, wie es im Portfolio eines Anlegers mit Zinsen, Aktien und Anleihen konkurrieren kann.
Gold: Analysten erhöhen Prognosen
Gower rechnet für dieses Jahr mit einem Preisanstieg auf 3.300 bis 3.400 Dollar und schließt sich damit mehreren Großbanken an, die ihre Ziele für das Edelmetall angehoben haben. Die Strategen von Goldman Sachs erhöhten in diesem Monat ihre Prognose auf 3.300 Dollar je Feinunze bis zum Jahresende.
Gold is in Zeiten wirtschaftlicher und politischer Unsicherheit oft der bevorzugte Zufluchtsort. Daten von Bloomberg zeigen, dass die Bestände der Anleger in physisch besicherten börsengehandelten Gold-ETFs nach vier Jahren mit Nettoabflüssen um 6% gestiegen sind.
Der Anstieg des Goldpreises wurde durch Käufe der Zentralbanken und die Nachfrage nach sicheren Häfen vor dem Hintergrund zunehmender geopolitischer und makroökonomischer Unsicherheiten angetrieben. Diese Faktoren haben die Preise gestützt, obwohl Swap-Händler ihre Wetten auf eine Lockerung der Geldpolitik durch die US-Notenbank in diesem Jahr auf zwei Zinssenkungen um jeweils einen Viertelpunkt reduziert haben. Niedrigere Zinsen begünstigen in der Regel das zinslose Gold.
Doch bei aller Euphorie wäre eine Konsolidierung nach dem massiven Anstieg keine Überraschung. Aus technischer Sicht ist die Gold-Rally in extreme Bereiche vorgedrungen. Die morgige Zollankündigung von Donald Trump könnte zudem zu einem klassischen “Buy on the rumor and sell on the news”-Ereignis werden.
Der Spot-Goldpreis notierte in Singapur um 11:56 Uhr bei $3.146,57 pro Unze und schloss das erste Quartal mit einem dicken Plus von 19%. Der Bloomberg Dollar Spot Index zeigte sich kaum verändert. Silber, Platin und Palladium notierten kaum verändert.
FMW/Bloomberg
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Alle Nationalbanken, die ihre Dollarbestände abgebaut haben und dafür Gold gekauft haben, lagen und liegen richtig.
In Dollar gerechnet haben die Devisenreserven dieser Nationalbanken alleine im letzten Jahr um
34 % zugelegt, in diesem Jahr schon um 20 %.
Seit März 2020 sogar um etwa 100 %.
Sie haben verstanden, dass Gold kein Drittparteienrisiko hat und auch noch viel Geld damit zu verdienen ist, nur weil das Gold im Tresor liegt.
…Rätselhafte Rekordjagd: Wer kauft jetzt Gold im großen Stil? – FOCUS online
…Der Grund: Der Krieg zeigte vielen Ländern auf, wie leicht sie vom Kapitalmarkt abgeschnitten werden können. Die Sanktionen trafen Russland auch bei den Währungsreserven und im internationalen Zahlungsverkehr. Die USA nutzten den Dollar als Waffe….
https://www.focus.de/finanzen/boerse/rene_will_rendite/die-rene-will-rendite-kolumne-raetselhafte-rekordjagd-wer-kauft-gerade-gold-im-grossen-stil_id_259753796.html
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
„Die Experten der Commerzbank schreiben daher: „Aufgrund einer fehlenden überzeugenden Erklärung für den Wertanstieg bei Gold, sind wir skeptisch, dass das Edelmetall seine Gewinne kurzfristig halten kann.“ An einen Einbruch glauben sie aber auch nicht. Ihre Prognose für das Jahresende: 2200 Dollar je Feinunze Gold.“
Ein Jahr und tausend Dollar früher …
Banken passen lieber wöchentlich ihre Goldpreis-Prognosen nach oben an. Wer kauft denn sonst die teuren Anlage-Produkte der Banken …
Hallo Franz O.
Als ich Gold für 280 Euro gekauft habe, wurde davor gewarnt, dass Gold wieder auf 35 Dollar fällt.
Denn damals hatte sogar die SNB (neben anderen
Nationalbanken) ihre Goldbestände verkauft.
Vielen Dank im Nachhinein an die Nationalbanken.
Aber- 30% Kursverluste habe ich in den letzten 25 Jahren auch schon mitgemacht.
Mal sehen wie es weitergeht.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut