Der Goldpreis legt aktuell eine atemberaubende Rally hin und springt auf über 3.600 Dollar. Dieser XAUUSD Chart zeigt die Entwicklung seit dem 19. August: Der Goldpreis steigt seit Tagen kräftig an, von 3.316 Dollar am 19. August bis jetzt auf 3.613 Dollar, ein neues Allzeithoch. Es sind auch fast genau 300 Dollar Anstieg in den letzten 14 Börsentagen! In negativer Korrelation zum steigenden Gold sehen wir im Chart in rot die fallende Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen. Am 19. August lag sie noch bei 4,32 %, jetzt sind es 4,07 %. Ein Blick auf die Hintergründe.
Goldpreis im Aufwärtsrausch – Fed-Zinsen
Am Freitag wurden die US-Arbeitsmarktdaten für August gemeldet mit nur 22.000 neu geschaffenen Arbeitsstellen, bei Erwartungen von +75.000. Ein weiteres kräftiges Signal für eine schwächere US-Konjunktur! Deswegen nehmen die Marktteilnehmer an, dass die Federal Reserve noch öfter in diesem Jahr die Zinsen senken wird. Daher sinken jetzt schon mal die aktuellen Marktzinsen, die Anleiherenditen. Warum deswegen der Goldpreis steigt? Weniger Renditen auf Anleihen lassen das zinslose Gold im Vergleich attraktiver erscheinen. Auch macht der seit Freitag deutlich fallende US-Dollar das Edelmetall interessanter. Ebenfalls sind Trumps Attacken auf die Unabhängigkeit der Federal Reserve seit Wochen ein unterstützender Faktor der Gold-Rally.
Bloomberg-Aussagen
Ein wichtiger US-Arbeitsmarktbericht zeigte einen Rückgang bei den Neueinstellungen, während die Arbeitslosigkeit auf den höchsten Stand seit 2021 stieg. Dies veranlasste Swap-Händler dazu, ihre Wetten auf Zinssenkungen zu erhöhen, und sie preisen nun fast drei Senkungen für den Rest des Jahres ein, so Bloomberg News aktuell. Weiter wird berichtet: Niedrigere Kreditkosten erhöhen in der Regel die Attraktivität von nicht verzinslichem Gold, das auch durch die starke Nachfrage nach sicheren Anlagen aufgrund der Unsicherheit über die Zukunft der US-Notenbank gestützt wird.
Mit Blick auf die Zukunft werden die erneuten Hoffnungen auf Zinssenkungen diese Woche durch eine Revision der US-Arbeitsmarktdaten am Dienstag und die Veröffentlichung der US-Produzenten- und Verbraucherpreisinflationszahlen am Mittwoch und Donnerstag auf die Probe gestellt. Die Händler werden auch beobachten, wie der Markt die Auktionen von 3-, 10- und 30-jährigen Staatsanleihen aufnimmt.
Sowohl der Goldpreis als auch der Silberpreis haben sich in den letzten drei Jahren mehr als verdoppelt, wobei die zunehmenden Risiken in den Bereichen Geopolitik, Wirtschaft und Welthandel die Nachfrage nach sicheren Anlagen ankurbelten. Die Eskalation der Angriffe von Präsident Donald Trump gegen die Fed hat die Sorgen um deren Unabhängigkeit verstärkt. Er hat geschworen, „sehr bald eine Mehrheit“ in der Zentralbank zu erlangen und die Zinsen zu senken.
Die Anleger warten auf eine wegweisende Entscheidung darüber, ob Trump legitime Gründe hat, Fed-Gouverneurin Lisa Cook zu entlassen, was dem Präsidenten ermöglichen würde, sie durch einen eher zurückhaltenden Beamten zu ersetzen. Goldman Sachs erklärte letzte Woche, dass der Goldpreis auf fast 5.000 US-Dollar pro Unze steigen könnte, wenn die Unabhängigkeit der Fed beschädigt würde und Investoren nur einen kleinen Teil ihrer Bestände von Staatsanleihen in Gold umschichten würden.
Die Trump-Regierung hat am Freitag außerdem beschlossen, Goldbarren sowie einige Metalle von den landesspezifischen Zöllen auszunehmen. Die Maßnahme formalisiert einen Plan zur Befreiung von Goldbarren von Zöllen, nachdem eine Entscheidung der US-Zoll- und Grenzschutzbehörde vor einigen Wochen die Händler verblüfft und für Verwirrung gesorgt hatte, da sie darauf hindeutete, dass Goldbarren Einfuhrzöllen unterliegen würden. Unterdessen zeigten am Wochenende veröffentlichte Daten, dass die People’s Bank of China ihre Gold-Bestände im August zum zehnten Mal in Folge erhöht hat, um ihre Reserven weiter vom US-Dollar zu diversifizieren.
FMW/Bloomberg
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Wenn der Kilobarren 100.000 Euro erreicht, verkaf i des Glump😁.
@Columbo
Ein guter Gedanke zu verkaufen. Nur so bleibt es in Bewegung und kann auch noch den Nächsten erfreuen.
Jeder sollte wissen, wann es ihm genug ist und womit er glücklich wird.
Dann wird es mit den 4.000 Dollar pro Unze vielleicht doch noch klappen in diesem Jahr.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
Das ist zu schnell zu viel. Seht auf den Langfristcharts seit 1980 oder irgendwas.
Bisher immer Steil und dann……
Seit Ende 24 eine relativ stetige Linie würde ich sagen.
Finde die Zeiten sind schwer vergleichbar. Heutzutage gibt es halt massenhaft Knete.
Und irgendwie steht der Dollarstandard wohl in Frage. Und die haben so viel Schulden und die aber auch, und die anderen auch…
Bei Gold fehlt immer noch der letzte Impuls nach oben, um im Tageschart ein einigermassen zuverlässiges Verkaufssignal vorliegen zu haben. Raffiniert wie sich der Preis nach oben schleicht.
Schau dir „Goldpreis 5.000 USD!? Rentenfonds könnten preise explodieren lassen!“ auf YouTube an
https://youtu.be/I9rVGu7HcAU?si=YVjCExV4MVEzptVO
Viele Grüße aus Andalusien
Helmut