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Goldpreis und Ölpreis fallen – Israel-Hisbollah – es tut sich was

Goldpreis und Ölpreis fallen seit heute Mittag spürbar. Eine geopolitische Entspannung zwischen Israel und der Hisbollah bahnt sich an.

Gold-Barren
Gold-Barren. Foto: in-future-Freepik.com

Seit heute Mittag sieht man, wie Goldpreis und Ölpreis weiter fallen. Gold fällt von 2.687 Dollar auf 2.634 Dollar. WTI-Öl fällt von 71,14 Dollar auf 69,82 Dollar. Der XAUUSD Chart zeigt die Kursverläufe seit letzter Woche Donnerstag. Diese Bewegung der letzten Stunden darf man als sogenannte Risk On-Bewegung charakterisieren. Wenn geopolitische Risiken abnehmen, fließt Geld von defensiven Anlageklassen wie Edelmetallen, hin zu aktiven und risikoreicheren Anlageklassen wie Aktien. Bei Öl sinkt der Preis, wenn das Risiko einer Angebotsverknappung abnimmt. Zurückzuführen ist diese aktuell „gute Laune“ auf eine bevorstehende Einigung zwischen Israel und der Hisbollah.

Chart zeigt Kursverlauf im Goldpreis und Ölpreis seit dem 21. November

Goldpreis und Ölpreis fallen – Israel und Hisbollah vor Abkommen?

Israel ist möglicherweise nur noch Tage von einem Waffenstillstandsabkommen mit der libanesischen Hisbollah entfernt, sagte der israelische Botschafter in den USA laut Bloomberg nach einer neuen Runde der Pendeldiplomatie eines hochrangigen Gesandten der scheidenden Biden-Regierung. „Wir stehen kurz vor einer Einigung“, sagte Michael Herzog heute im israelischen Armeeradio und fügte hinzu, dass noch einige letzte Punkte geklärt werden müssten. “Es könnte innerhalb weniger Tage geschehen.“

In den letzten Wochen gab es ähnliche Vorhersagen von anderen israelischen und US-amerikanischen Beamten, und es ist nach wie vor unklar, ob die Hisbollah ein Abkommen akzeptieren würde. Die vom Iran unterstützte Gruppe wurde nach zwei Monaten zunehmender israelischer Sabotage, Luftangriffe und Bodenangriffe im Südlibanon stark geschwächt. Aber sie ist immer noch in der Lage, täglich Raketen auf Israel abzufeuern und den israelischen Bodentruppen etwas Widerstand entgegenzusetzen. Am Sonntag feuerte die Hisbollah mindestens 250 Raketen und Drohnen auf Israel ab und verwundete mehrere Menschen. Die israelische Luftwaffe griff Ziele im Libanon an.

In Israel sprach sich ein Mitglied der rechtsextremen Koalition, der nationale Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir, gegen den vorgeschlagenen Waffenstillstand aus und bezeichnete ihn als „historische verpasste Gelegenheit“, die vom Iran unterstützte Gruppe zu zerschlagen. Doch Premierminister Benjamin Netanjahu scheint sich weiterhin die Unterstützung des Kabinetts sichern zu können. Die beiden Seiten befinden sich seit Oktober letzten Jahres im Konflikt, als die Hisbollah aus Solidarität mit der Hamas begann, israelisches Territorium anzugreifen. Sowohl die Hisbollah als auch die Hamas – die mit ihrem Angriff auf den Süden Israels den anhaltenden Krieg im Gazastreifen auslöste – werden von den USA und vielen anderen Ländern als terroristische Organisationen eingestuft.

Kommentar

FMW: Für Ölpreis und Goldpreis kann ein in den nächsten Tagen anstehendes tatsächliches Abkommen zwischen Israel und der Hisbollah womöglich noch weitere Kursschwäche bedeuten, und womöglich mehr Umschichtung von Anlagegeldern hin zum Aktienmarkt. Aber gerade bei Gold und Öl muss man sehen, dass es noch andere wichtige Aspekte wie Nachfrage und Konjunkturschwäche (Öl) und Zinsaussichten (Gold) gibt, die die Kurse beeinflussen können. Von daher könnte dieser aktuelle geopolitische Effekt schon nach ein paar Tagen wieder von der Marktteilnehmern ignoriert werden.

FMW/Bloomberg



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8 Kommentare

  1. Der genannte Punkt Israel ist bezüglich des Goldpreises eine Petitesse, beim Blick aufs Ganze. Physisches Gold ist die einzige für den gierigen Staat unsichtbare Versicherung gegen durchdrehene Druckerpressen bei den Notenbanken. Hier gigantische Zahlen, Zahlen des inflationären FIAT-Geldsystems:

    Die US-Staatsverschuldung beträgt mittlerweile 35 Billionen $, wovon 10 Billionen $ im Laufe der nächsten zwölf Monate refinanziert werden müssen, pro Jahr. Damit hat sich der Betrag innerhalb von nur vier Jahren verdoppelt. Das Haushaltsdefizit ist auf 2 Billionen $ angewachsen und allein die Zinszahlungen auf die Staatsschulden belaufen sich auf 1 Billion $ – dreimal so viel wie vor zehn Jahren und doppelt so viel wie vor drei Jahren. Diese Rückzahlungen verschlingen 20 % der Einnahmen, 3 Milliarden $ pro Tag.

  2. Es mag tatsächlich zu einem Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah im Zusammenhang mit dem Libanon kommen, was ja zu begrüßen wäre. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie die Hisbollah künftig auf die geplanten israelischen Annexionen im Gazastreifen reagiert. Die aktuelle Senkung des Ölpreises im Zusammenhang mit Israel und der Hisbollah ist somit möglicherweise ausschließlich eine Momentaufnahme.

    1. Tagesnachrichten sind Tageskurse.
      Das war heute ein Rücksetzer. Gut für Gold? Pause machen.
      Warum Tagesnachrichten? Ausblenden von größeren Dingen.
      Man könnte sich einen begrenzten Atomkrieg in Europa vorstellen. Konteradmiral der U.S.A.
      Für Gebildete: Die Geschichte hat eine Vorgeschichte. Die Geschichte beginnt nicht, weil jemand beginnt die Geschichte ab diesen oder jenen Zeitpunkt als Geschichte zu erklären. Das ganze ist die Wahrheit. Alles andere ist sich selbst zu belügen.
      Am Ende zum eigenen Schaden. Als Warnung seit 2022 erzähl ich die kleine Geschichte der große Krieg 1914/1918.

      1. An FMW-Nutzer Albi: Bitte in meinem FMW-Feld beim Thema bleiben.

        1. @Holger Voss

          Wie kommen Sie eigentlich auf die Idee, dass Sie ein eigenes „FMW-Feld“ (was immer das auch bedeuten mag) besitzen?
          Gibt‘s das zu mieten oder gar zu kaufen? Ich frag mal in der Redaktion nach😄.

    2. Entspannung im Naher und Mittlerer Osten könnte es auch an anderer Front geben. Gut möglich, daß der designierte 47. US-Präsident Donald John Trump die Tatsache, daß US-Besatzungstruppen mit israelischer, britischer, französischer und polnischer Unterstützung in Kooperation mit PKK-nahen Kurden Erdöl aus/von besetzten Ölfeldern im syrischen Nordosten stehlen, beendet. Dies wäre hinsichtlich der Tatsache, daß Präsident Trump in seiner ersten Amtszeit erwog Staatspräsident Dr. Bashar-Hafiz al-Assad auszuschalten, was von seinem damaligen Verteidigungsminister James Norman Mattis verhindert wurde, ein diplomatischer Knüller, was zudem einen sinkenden Ölpreis mit sich bringen könnte.

      1. Desweiteren gibt es noch einen anderen Fall, bei dem es zwischen dem Iran und Israel zündeln könnte, verbunden mit einem eventuellen Ölpreisanstieg: Nach dem zurückliegenden israelischen Angriff auf den Iran spricht Teheran mittlerweile davon, mit einer Antwort zu reagieren, die Israels Vorstellungskraft übersteigt.

  3. Beim Öl kann’s eher auffi gehen

    @ Holger, beim Öl kann jederzeit etwas passieren, vor allem nach oben. Nach unten haben wir den Opec- Put , nach oben ist vieles möglich. Eine billige sichere Wette, immer einen Call im Depot, der kostet nicht viel und nach oben voll dabei.

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