Gold/Silber

Goldpreis von US-Renditen ausgebremst, Ölpreis im Rausch

Gold Barren mit Adler und US-Dollar

Der Goldpreis wird in seinem Drang nach oben seit Tagen ausgebremst. Zum einen wären da die Aktienmärkte, die seit Tagen dabei sind anzusteigen. Das bedeutet: Der Risk On Trade läuft. Anleger schichten Geld um aus „Sicheren Häfen“ wie Gold und investieren es wieder in Anlagen mit mehr Renditepotenzial, also vor allem Aktien. Konjunktur- und Impfstoff-Hoffnungen sind das Thema, dazu noch gute Quartalszahlen der Konzerne.

Goldpreis bekommt Druck von Anleiherenditen

Zum anderen ist die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen nicht nur in der letzten Woche gestiegen, von 1,07 Prozent auf 1,14 Prozent. Übers Wochenende hat sie einen weiteren Sprung gemacht auf aktuell 1,19 Prozent. Was aus weiter Ferne nicht nach viel aussieht, bedeutet einen weiteren kräftigen Schub nach oben. Das zinslose Edelmetall wird also geschwächt und der Goldpreis ist anfällig für Rückschläge, weil die Anleger mehr Ertrag bei Investitionen in Anleihen erwarten können.

So wirken Risk On bei Aktien und die höheren Anleiherenditen gleich doppelt negativ gegen den Goldpreis. Im Verlauf der letzten Woche fiel der Goldpreis zwar von über 1.860 auf 1.785 Dollar, und bis jetzt geht es wieder bergauf mit aktuell 1.827. Dollar. Aber Anfang des Jahres sah man bei Gold noch Kurse über 1.950 Dollar. Das größere Bild zeigt also weiterhin Schwäche für Gold. Das kann sich natürlich wieder ändern aufgrund der übergeordneten Gründe (immer mehr Staatsschulden und Gelddruck-Orgien der Notenbanken). Aber im Augenblick drücken die höheren Anleiherenditen und die steigenden Aktienmärkte gegen den Goldpreis.

Ölpreis steigt immer weiter

Das Risk On-Szenario wird neben den Aktienmärkten auch positiv auf den Ölpreis. Ein positives Konjunkturszenario würde auch mehr Öl-Nachfrage bedeuten. Und dazu kommen seit Tagen Gute-Laune-Nachrichten von der OPEC, wo man offenkundig die Fördermengenkürzungen relativ ernsthaft durchzieht. Also, Angebotsverknappung auf der einen Seite, und Hoffnung auf mehr Öl-Nachfrage auf der anderen Seite. Da lässt sich der Öl-Trader nicht lange bitten. Und so steigt der Ölpreis derzeit von Tag zu Tag immer weiter an. Am 1. Februar noch bei 52,34 Dollar, notiert WTI-Öl aktuell bei 57,48 Dollar. Kurzfristig scheint die Welt der Öl-Bullen rosarot auszusehen.

Es geht immer weiter bergauf. Aber wo ein deutlich gestiegener Ölpreis für gute Laune sorgt, könnten die Ölproduzenten schnell auf die Idee kommen, bei einem erholten Markt mehr Öl zu produzieren um die Einnahmen zu erhöhen. Deswegen sehen zum Beispiel die Experten der Commerzbank auf mittlere Sicht etwas dunkle Wolken am Horizont aufziehen. Hier auszugsweise aus dem heutigen Kommentar von Carsten Fritsch:

Während auf der Nachfrageseite durchaus Enttäuschungspotenzial droht, gehen wir auf der Angebotsseite nicht davon aus, dass Saudi-Arabien auch im 2. Quartal im Alleingang die massiven Produktionskürzungen fortsetzt. Ob die Förderdisziplin innerhalb der OPEC+ angesichts der hohen Preise anhält, ist ebenfalls fraglich.



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