Der Goldpreis steht vor einem möglichen Wendepunkt: Während Zinssenkungserwartungen der US-Notenbank Fed den Glanz von Gold stützen, richtet sich der Blick der Märkte gespannt auf das bevorstehende Trump-Putin-Treffen. Zwischen der Hoffnung auf diplomatische Entspannung und der Aussicht auf geldpolitische Lockerung könnte sich in den kommenden Tagen entscheiden, ob das Edelmetall seinen Höhenflug fortsetzt oder an Strahlkraft verliert.
Zinssenkungserwartungen stützen Goldpreis
Der Goldpreis legte am Mitwoch zu, da Händler darauf setzten, dass die US-Notenbank Fed im nächsten Monat die Zinsen senken wird. Wie Bloomberg berichtete, hatte US-Finanzminister Scott Bessent zuvor Druck auf die Notenbank ausgeübt und schnelle und drastische Zinssenkungen gefordert.
Auch am Donnerstag stieg der Goldpreis zunächst um bis zu 0,6 % auf über 3.370 USD, gab seine Gewinne dann jedoch ab und notiert aktuell bei 3.355 USD pro Unze. Das bevorstehende Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin weckt Hoffnungen auf eine Waffenruhe in der Ukraine, wodurch die Nachfrage nach sicheren Häfen wie Gold nachlässt. In der vorangegangenen Sitzung verzeichneten der Goldpreis noch einen moderaten Anstieg, unterstützt durch einen Rückgang der Renditen für Staatsanleihen und der Aussicht auf Zinssenkungen durch die Fed. Dies geschah, nachdem Bessent vorgeschlagen hatte, dass der Leitzins der Fed mindestens 1,5 Prozentpunkte unter dem aktuellen Niveau liegen sollte. Niedrigere Kreditkosten und sinkende Renditen stützen in der Regel den Goldpreis, da Gold selbst keine Zinsen abwirft.
Die verstärkten Spekulationen über eine geldpolitische Lockerung bedeuten eine Wende im Vergleich zum Vormonat, als die Märkte die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im September zu einem bestimmten Zeitpunkt auf weniger als 50 % schätzten. Mittlerweile liegt die Schätzung bei 96 %. Damit geht der Konsens fest von einer Senkung um einen Viertelpunkt im nächsten Monat aus, wobei einige sogar eine größere Senkung um 50 Basispunkte in Betracht ziehen.

Trump-Putin-Treffen
Ein erfolgreiches Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlans Staatschef Wladimir Putin mit konkreten Schritten hin zu einer Waffenrufe und Frieden in der Ukraine könnte die geopolitischen Spannung reduzieren – und damit die Attraktivität von Gold als sicherer Hafen mindern. Bereits die Ankündigung des Treffens hat zu einem Rückgang des Goldpreises geführt. Sollten die Fronten jedoch verhärtet bleiben und eine Waffenruhe in weite Ferne rücken, könnte dies den Goldpreis weiter antreiben. Vor dem Treffen hat Trump den Druck auf Moskau bereits erhöht und mit „schwerwiegenden Konsequenzen“ für Russland gedroht, sollte Putin einer Waffenruhe in der Ukraine nicht zustimmen.
Gold ist in diesem Jahr bereits um 28 Prozent gestiegen, wobei der Großteil dieser Gewinne in den ersten vier Monaten erzielt wurde. Dieser Anstieg wurde durch die verschärften geopolitischen und handelspolitischen Spannungen begünstigt, die die Nachfrage nach sicheren Anlagen beflügelten. Auch die Käufe der Zentralbanken trugen zur Stärke des Edelmetalls bei.
Der Spotpreis für Gold stieg um 0,2 Prozent auf 3.363,35 US-Dollar pro Unze um 8:14 Uhr in London, nachdem er in der vorangegangenen Sitzung ebenfalls um 0,2 Prozent gestiegen war. Der Bloomberg Dollar Spot Index blieb stabil. Silber und Platin blieben nahezu unverändert, während Palladium leicht zulegte.
Der Markt wartet weiterhin auf eine offizielle Klarstellung, ob US-Importe von Goldbarren mit Zöllen belegt werden. Dies hatte tagelange Verwirrung und einen Anstieg der Prämie für Gold-Futures in New York gegenüber dem Spotpreis in London zur Folge. Präsident Donald Trump erklärte am Montag, dass es keine Abgabe geben werde, was zu einer Annäherung der beiden Märkte führte. Er ging jedoch nicht näher darauf ein. Die nächsten Impulse für den Goldpreis dürften nun vom morgigen Treffen zwischen Putin und Trump ausgehen. Aus charttechnischer Sicht ist noch keine Richtungsentscheidung gefallen; der Goldpreis verharrt weiterhin in einer Seitwärtsrange auf hohem Niveau.
FMW/Bloomberg
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Wenn Gold fällt, dann alles andere noch mehr. Für langfristige Anleger irrelevant. Kollabiert die Geldmenge, fällt alles im Verhältnis zu Gold stärker, auch wenn Gold fällt. Steigt die Geldmenge weiter, steigt auch Gold.
Ich wage kaum eine Prognose, ob eine Leitzinssenkung in den USA gut für Gold und vice versa schlecht für Gold wäre.
In normalen Zeiten, recht simple: Hohe Inflation: Goldpreis steigt.
Wenn die Fed aber die Zinsen nicht senkt (wegen hoher Inflation oder?) ist die Inlfation ja vorhanden. Umgekehrt, wenn sie sie senkt, ist sie womöglich in Schach, die Senkung könnte aber neue Inlfation in Zukunft anheizen..
Finde ich grad voll schwierig da spekulativ zu argumentieren.
Was wir wissen ist, dass die USA viel Schulden haben und eine enrome Neuverschuldung anstreben und die Marktzinsen rund 4-5% zu einer weiteren Erhöhung der Schuldenlast führen. Da Schulden nur durch Neuverschuldung gerollt werden, wird da irgendwie wieder viel weiteres Geld ins System gepumpt werden, was vermutlich wieder Inflation anheizt..
Wenn man Geldmenge und Goldmenge gegenüberstellt, wirds vielleicht zu einfach…
Was machen die Chinesen? Die wollen ja abwerten oder? Zu den stattgefunden Goldkäufen der Zentralbak: Als hätten sies geahnt, oder?