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US-Arbeitsmarktbericht im Fokus Goldpreis vor Entscheidung: US-Daten dürften Wende bringen

Goldpreis vor Entscheidung: US-Daten dürften Wende bringen
Kanadische Goldmünzen von einer Unze. Foto: Bloomberg

Nach einem dreitägigen Anstieg verzeichnet der Goldpreis am Donnerstag einen Rückgang – und das ausgerechnet kurz vor der Veröffentlichung entscheidender US-Arbeitsmarktdaten. Diese könnten maßgeblich den geldpolitischen Kurs der Federal Reserve beeinflussen und damit maßgeblich den kurzfristigen Verlauf des Edelmetalls vorgeben. In einem Umfeld geopolitischer Spannungen, schwächerer US-Konjunktursignale und wachsender Zinsspekulationen richtet sich der Blick der Anleger nun auf ein Szenario, das Gold erneut als sicheren Hafen ins Spiel bringen könnte.

Goldpreis vor entscheidenem Impuls

Der Goldpreis gab nach einem dreitägigen Anstieg nach, bevor am Donnerstag wichtige US-Arbeitsmarktdaten auf der Agenda stehen, die den geldpolitischen Kurs der Federal Reserve beeinflussen könnten, so ein Bericht von Bloomberg.

Das Edelmetall handelt aktuell bei 3.344 $, nachdem es zu Beginn der Woche um mehr als 2 % zugelegt hatte und im asiatischen Handel am Donnerstag zeitweise auf ein Hoch bei 3.364 Dollar geklettert war. Der Fokus der Anleger liegt nun auf den anstehenden Arbeitsmarkdaten, den Non-Farm Payrolls. Analysten rechnen damit, dass die Wirtschaft im Juni 106.000 neue Arbeitsplätze geschaffen hat. Dies wäre die geringste Zahl seit vier Monaten. Separate Daten von ADP Research vom Mittwoch zeigten hingegen, dass die Beschäftigung in US-Unternehmen zum ersten Mal seit über zwei Jahren zurückging. Dies könnte ein böses Omen sein, was Händler dazu veranlasste, ihre Wetten auf mindestens zwei Zinssenkungen vor 2026 zu erhöhen. Auch die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im Juli ist auf 24 Prozent gestiegen.

Eine deutliche Verschlechterung auf dem Arbeitsmarkt könnte die Notenbanker der Fed unter Druck setzen, die Zinsen bereits in diesem Monat zu senken. Dabei hat der Fed-Vorsitzende Jerome Powell die Widerstandsfähigkeit des Arbeitsmarktes hervorgehoben und eine abwartende Haltung betont, um die Auswirkungen der Zölle auf die Inflation zu bewerten. Niedrigere Kreditkosten kommen Gold tendenziell zugute, da es keine Zinsen abwirft. Wie der nachfolgende XAUUSD-Chart zeigt, hängt der Goldpreis genau an einer charttecnisch wichtigen Zone von 3.345 bis 3.360 Dollar fest.

Gold: Goldpreis steht vor einer Wende - US-Arbeitsmarktdaten im Fokus
Der Goldpreis steht an einer charttechnsich wegweisenden Zone

Gold: Setzt sich die Rally fort?

Der Goldpreis ist in diesem Jahr um mehr als 25 Prozent gestiegen und notiert derzeit rund 145 US-Dollar unter dem im April erreichten Rekordwert. Gold profitierte von der hohen Nachfrage nach sicheren Anlagen, da sich die Anleger mit den zunehmenden geopolitischen und handelspolitischen Spannungen auseinandersetzen mussten. Die Rallye wurde auch durch robuste Käufe der Zentralbanken sowie durch Zuflüsse in Gold-ETFs, die mit dem Edelmetall unterlegt sind, unterstützt.

Unterdessen gibt es anhaltende Bedenken hinsichtlich der steigenden Verschuldung und des Defizits in den USA, da das umfassende Steuer- und Ausgabengesetz von Präsident Donald Trump die Schulden des Landes innerhalb eines Jahrzehnts um schätzungsweise 3,4 Billionen Dollar erhöhen wird. Sollte das dem Repräsentantenhaus vorliegende Gesetz verabschiedet werden, könnte dies die Attraktivität von Gold als sicherer Hafen erhöhen und den Goldpreis wieder antreiben.

Das massive Steuer- und Ausgabenpaket von US-Präsident Donald Trump hat eine Verfahrensabstimmung im Repräsentantenhaus bestanden. Kriti Gupta von Bloomberg hat soeben darüber berichtet:

Die Anleger verfolgen auch gespannt die Fortschritte bei den US-Handelsverhandlungen, nachdem Trump erklärt hatte, er habe eine Einigung mit Vietnam erzielt. Da die von ihm gesetzte Frist für höhere Zölle am 9. Juli näherrückt, gibt es Anzeichen dafür, dass die Anleger die unvorhersehbare Haltung des Präsidenten in Bezug auf Abgaben zunehmend weniger besorgt betrachten, da die Wirtschaft vorerst stabil zu sein scheint.

Um 11:50 Uhr lag der Spot-Goldpreis in Frankfurt 0,4 % niedriger bei 3.345,86 $ je Unze. Der Bloomberg-Dollar-Spot-Index blieb unverändert, verlor in dieser Woche bisher jedoch 0,6 %. Auch Silber, Palladium und Platin gaben nach. Wie es kurzfristig für das Edelmetall weitergeht, dürfte von den heute um 14:30 Uhr deutscher Zeit zu erwartenden US-Arbeitsmarktdaten abhängen.

FMW/Bloomberg



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2 Kommentare

  1. Langfristig sind doch solche Daten egal.

    Die Druckerpresse läuft und läuft und läuft und läuft und…………………………..

  2. Und wieder ein Bericht von Dr. Uwe Bergold auf Goldseiten und der Goldkurs korrigiert unmittelbar
    danach!

    @KleinerMann richtig, langfristig sind solche Daten egal. Aber kurzfristig kann man mit Reinlocken
    der gutgläubigen Anleger mittels Derivate schnelle Gewinne machen.

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