Wachsende Rezessionssorgen in den USA sowie eine anhaltende Dollar-Schwäche haben den Goldpreis vor Ostern in Richtung Rekordhoch getrieben. Gold kletterte in der vergangenen Handelswoche bis auf rund 2.032 Dollar. Damit fehlte nicht mehr viel bis zum Doppelhoch bei 2.070/75 Dollar je Feinunze. Nach einem Rücksetzer ringt der Goldpreis aktuell mit der Marke von 2.000 USD.
Gold profitierte jüngst von den Turbulenzen im Bankensektor. Im Zuge mehrerer Pleiten von US-Regionalbanken verlor der US-Dollar an Wert, wodurch die Nachfrage nach dem in Dollar gehandelte Edelmetall zugenommen hat. Schwache US-Konjunkturdaten deuteten zudem auf eine nachlassende Wirtschaftstätigkeit hin. Ein allmähliches Abgleiten der US-Wirtschaft in eine Rezession könnte den Goldpreis in den kommenden Wochen und Monaten weiter beflügeln. Darüber hinaus nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, dass die US-Notenbank ihren Zinskurs ändern muss.
Inflationsdaten im Fokus
Sollte die Fed angesichts der beginnenden Kreditklemme, die in einer Rezession münden kann, von weiteren Zinserhöhungen absehen oder sogar bald die Zinsen senken, könnte dies die Nachfrage nach Gold zusätzlich verstärken. Hier spielt vor allem die Entwicklung der Inflation eine entscheidende Rolle. Der Fokus der Gold-Händler richtet sich demnach auf die neuen US-Inflationsdaten für März, die am Mittwoch veröffentlicht werden. Laut Analysten soll sich der Preisanstieg zum Vorjahresmonat von zuletzt 6,0% auf 5,2% beruhigt haben.
Bei der von der Fed viel beachteten Kerninflation, ohne Energie und Nahrung, ist jedoch nicht mit einer Beruhigung zu rechnen – diese dürfte von 5,5 auf 5,6% ansteigen. Neben den US-Verbraucherpreisen (CPI) hat vor allem die Bekanntgabe des FOMC-Protokolls der jüngsten Fed-Sitzung am Mittwochabend (20.00 Uhr) Einfluss auf den Goldpreis.
Goldpreis: Ausbruch über 2.000 Dollar?
Die Gold-Bullen haben nach dem jüngsten Rücksetzer den Goldpreis wieder über die psychologische Marke von 2.000 Dollar getrieben. Ein nachhaltiger Anstieg über die 2.000-Dollar-Marke wäre ein starkes Signal, um nochmal das Vorwochenhoch bei 2.032 USD zu attackieren und schließlich den Bereich um 2.070 USD anzulaufen.
Allerdings mahnt der Relative-Stärke-Index (RSI) zur Vorsicht. Denn während des jüngsten Anstiegs auf 2.032 Dollar hat sich im überkauften Bereich – Werte über 70 Punkte – eine bärische Divergenz ausgebildet. Dies deutet darauf hin, dass das Momentum auf der Oberseite nachlässt. Scheitert der Goldpreis erneut bei dem Versuch über 2.000 USD auszubrechen, dann rückt das Zwischentief bei 1.981 USD in den Fokus.
Bei einem Rutsch darunter drohen Rücksetzer bis in die Zone zwischen 1.956 und 1.945 USD. An dieser Stelle könnte das Kaufinteresse wieder steigen. Kritischer wird es erst, wenn der Goldpreis unter die Tiefs bei 1.936 USD fällt. Dann dürfte sich der Rücklauf bis 1.900 bzw. 1.891 USD ausweiten. Hier verläuft ebenfalls die 50-Tage-Linie, die für Halt sorgen kann.
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