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Google+ wird endgültig abgeschaltet – das armselige Ende einer Totgeburt

Alphabet (Google) hat aktuell eingestanden, dass 90% der Nutzer-Interaktionen auf Google+ weniger als 5 Sekunden dauern. Was für ein Desaster! Auch gesteht Google in seinem aktuellen Statement ein, dass Google+ trotz jahrelanger Aufbauarbeit von den Nutzern einfach nicht angenommen wurde. Und so verkündet man aktuell die endgültige und vollständige Abschaltung von Google+ für Privatnutzer. Nach einer Übergangsphase ist im August 2019 endgültig Schluss.

Aktuell wurde ein Datenleck bei Google+ bekannt, welches man wohl endgültig zum Anlass genommen hatte dieses Projekt zu beenden. Seit März 2018 hätten App-Entwickler auf Nutzerdaten von 500.000 Nutzern von Google+ unberechtigt zugreifen können. Man habe aber keine Hinweise gefunden, dass dies geschehen sei. Die Details spielen jetzt auch keine Rolle mehr, wo man das Angebot eh abschaltet.

Schon seit Jahren war die Kritik der Twitter- und Facebook-Nutzer an Google+ extrem groß. Es fängt schon am beim sterilen Namen „Google+“, der eher nach einem Waschmittel-Zusatz klingt. Das wirkte einfach nicht cool und nicht sympathisch! Außerdem war allen Beobachtern klar, warum Google dieses Soziale Netzwerk aus dem Boden stampfte. Es ging einzig und alleine darum Facebook dieses Feld nicht zu überlassen. Es ging nie darum etwas Neues zu schaffen, ein neues tolles Angebot.

Es ging nur darum Facebook etwas entgegen werfen zu können. Von daher wirkte das ganze Projekt Google+ von der ersten Sekunde an wie eine Totgeburt, die sie auch immer blieb. Das Angebot wurde von den Nutzern nie richtig angenommen. Es mag einige wenige Nutzer geben, die die Nutzeroberfläche besser fanden als bei Facebook. Aber es ging auch um etwas anderes. Viele Menschen hatten schon damals wohl keine Lust sich „noch mehr“ in eine Abhängigkeit von Google zu begeben.

Dann doch lieber abhängig sein von Google/Youtube und einem zweiten Anbieter namens Facebook. Die aktuelle Eingestehung der Niederlage gegenüber Facebook ist offensichtlich. Aber Google hat ja weiterhin seine Cash Cow Youtube. Die Videoplattform ist in ihrem Bereich die Nummer 1, kann aber nicht als klassisches soziales Netzwerk angesehen werden wie Facebook. Denn Kommentare unter ein Video posten ist nicht das selbe wie richtige Nutzer-Accounts mit Freundeslisten, Chats uvm, wie es bei Facebook möglich ist.

Was bleibt von Google+ übrig? Nichts. Vielleicht nur die Erkenntnis, dass es bei den Nutzern im Internet nicht gut ankommt auf Krampf einen Konkurrenten kopieren zu wollen, nur um ihm das Geschäft zu vermiesen. Die Leute bleiben doch lieber beim Original. Obwohl… Facebook kopiert doch schamlos die Funktionen von Snapchat und baut sie mit anderem Namen bei Instagram ein. Warum nehmen die Nutzer Facebook das nicht übel? Nun ja… Facebook hat den Vorteil zuerst am Markt gewesen zu sein.

Daher ist man Branchenführer, und irgendwie sind schon alle bei Facebook aktiv. Damit hat man einen Sonderstatus, der unmöglich oder fast unmöglich anzugreifen ist. Oder kommt eines Tages doch irgendetwas völlig Neues? Das sollte dann aber keine einfache Facebook-Alternative sein, sondern müsste eine wirkliche Innovation beinhalten, damit die User in Massen wechseln. Aber bislang kauft Facebook einfach alles auf, was auch nur eine Sekunde lang nach Konkurrenz aussehen könnte (siehe Instagram, Whatsapp).



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