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Government Shutdown in den USA: Als Devisenhändler einen Schritt im Voraus denken?

Ja, als Börsianer sollte man immer versuchen einen Schritt im Voraus zu denken. Was ist geschehen? Der Government Shutdown in den USA ist nun eingetreten, wie es zu erwarten war. Es hatte sich in den...

FMW-Redaktion

Ja, als Börsianer sollte man immer versuchen einen Schritt im Voraus zu denken. Was ist geschehen? Der Government Shutdown in den USA ist nun eingetreten, wie es zu erwarten war. Es hatte sich in den letzten Tagen angekündigt, wie so oft auch bei Trumps Vorgängern. Es ist also kein Trump-Phänomen, sondern eine Ignoranz des gesamten Politik-Apparats in Washington DC, die alle paar Jahre in diesen Zustand mündet. Und wenn diese Ignoranz zum großen Stillstand führt, einigt man sich nach ein paar Tagen auf irgendeinen faulen Kompromiss als Zwischenlösung, damit Behörden, Museen und Nationalparks wieder öffnen können.

Die 850.000 Behördenmitarbeiter, die unbezahlt in den Zwangsurlaub gehen müssen, erhalten dann ihre Gehälter später nachbezahlt, wenn die Schuldenobergrenze angehoben wird. Und seien wir mal ehrlich. Sie wird angehoben werden, wie immer! Da steht nur ein Risiko im Raum. Die USA haben dieses Mal (bei diesem Shutdown) einen Präsidenten, der mehr an seinen Inhalten hängen könnte als am Funktionieren des Regierungsapparats.

Es geht nämlich aktuell daran, ob die „Dreamer“ (als Kinder in die USA gekommene Illegale) in den USA bleiben dürfen oder nicht. Gibt Trump den Demokraten in diesem Punkt nach, brüskiert er seine Stammwählerschaft. Das Gedankenspiel lautet momentan wie folgt: Trump gibt in dem Punkt nach, dafür geben die Demokraten ihm seine Mexiko-Mauer. Aber sicher ist das nicht. In so einem Fall könnte Trump immerhin groß damit punkten, dass er die Mauer durchgesetzt hat.

Der folgende Chart zeigt den US-Dollar-Index seit dem 10. Januar. Bis letzte Woche Montag fiel der Index mehrere Tage von über 92 auf 90 Indexzähler. Abseits von anderen Faktoren kann man hierin schon mal die Einpreisung des Government Shutdown in den US-Dollar erkennen. Schwäche für die Währung, weil das Land nicht mehr in der Lage ist Rechnungen zu bezahlen. Antizipiert man aber, dass dieser Shutdown wie jedes Mal zuvor auch dieses Mal nur ein paar Tage anhält, könnte man jetzt den US-Dollar kaufen. Sozusagen die Erholung des Dollar vorwegnehmen, und im Markt sein, bevor die große Herde auf einen Kompromiss und die Anhebung der Schuldengrenze positiv reagiert.

Aber wie gesagt. Trump bleibt als Risiko. Bleibt er stur, und bleiben die Demokraten wegen ihm ebenfalls stur, und der Shutdown hält länger an, könnte es natürlich noch weitere Schwäche im US-Dollar geben – dann hätte man sich als Devisentrader jetzt zu hoch eingekauft. Das Szenario aber ist interessant, dass man die gegenläufige Bewegung im Dollar nach der Einigung jetzt schon vorweg nimmt.



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