Ein Short-Spekulant und früher Hinweisgeber auf das Wirecard-Debakel schießt seit gestern kräftig gegen die Grenke AG, ein Unternehmen, dass im MDax notiert ist. Wir berichteten gestern und heute bereits über den Fall. In Medienberichten ist heute zu lesen (siehe beispielsweise hier), dass die BaFin bereits ermitteln würde. Upsss, so schnell? Da will man nach dem Debakel für die Behörde im Fall Wirecard diesmal im Fall Grenke keine Sekunde zu spät kommen? Wir haben aber weder im Email-Verteiler noch auf der Webseite der BaFin eine offizielle Mittelung der Behörde entdecken können, dass man bezüglich der Vorwürfe gegen die Grenke AG nun aktiv geworden ist. Daher haben wir direkt bei der BaFin nachgefragt. Hier das offizielle Statement der Behörde:
Wir werden den Report umfassend prüfen.
Wir untersuchen die darin erhobenen Vorwürfe auf Marktmissbrauch. Unsere Analyse, die wir dazu unmittelbar nach Veröffentlichung des Reports gestartet haben, umfasst verschiedene Aspekte:
– mögliche Marktmanipulationen durch die Grenke AG, etwa durch unrichtige Informationen zu Bilanzierungssachverhalten,
– mögliche Marktmanipulationen durch Dritte, etwa in Form einer Shortattacke,
– mutmaßlicher Insiderhandel vor dem Erscheinen des Reports.
Wir werden alle uns rechtlich zur Verfügung stehenden Instrumente nutzen, um mögliche Bilanzierungsverstöße und andere Vorwürfe schnellstmöglich aufzuklären.
Schreiben oder Emails von Herrn Perring liegen uns bislang nicht vor.
Interessant: Der im Fall Grenke „anklagende“ Spekulant Fraser Perring will die BaFin unlängst schriftlich informiert haben im über die angeblichen schlimmen Vorgänge rund um Grenke. Wie die BaFin in ihrem Statement schreibt, soll es keinerlei Anschreiben oder Emails des Herrn gegeben haben. Also, nur heiße Luft um die Aktie in den Keller zu drücken? Sie verliert Stand 12 Uhr heute 22 Prozent, nachdem sie schon gestern 18 Prozent gefallen war.
Firmengelände des Unternehmens. Foto: © GRENKE AG
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