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Griechenland bald mit regulärer fünfjähriger Anleihe? Jede Wette, die wird der Renner

Griechenland steht doch blendend da, zumindest in finanzieller Sicht. Die Hilfsgelder der EU-Partner fließen wie geplant. Vor Kurzem hatte man weitere 8,5 Milliarden Euro aus dem 86 Milliarden Euro-Rettungspaket...

FMW-Redaktion

Griechenland steht doch blendend da, zumindest in finanzieller Sicht. Die Hilfsgelder der EU-Partner fließen wie geplant. Vor Kurzem hatte man weitere 8,5 Milliarden Euro aus dem 86 Milliarden Euro-Rettungspaket bewilligt, die in Kürze fließen sollten, damit man jetzt große Rückzahlungen von Altkrediten durchführen konnte. Bis nächstes Jahr ist alles, was Athen noch auf dem Block hat, locker gegenfinanziert durch die EU-Partner.

Darüber hinaus mehren sich die Hinweise, dass Athen in den nächsten Wochen oder zu Anfang Herbst versuchen könnte, wieder an den freien Kapitalmarkt zurückzukehren mit einer Anleihe über fünf Jahre Laufzeit. Aus Finanzkreisen hört man, dass das voraussichtliche Volumen von drei Milliarden Euro dem griechischen Staatshaushalt mehr Luft nach hinten raus verschaffen solle.

Denn wie gesagt, bis 2018 steht man dank der Rettungsmilliarden gut da. Eine in 2014 gestartete fünfjährige Anleihe würde 2019 auslaufen. Sie könnte man mit den frischen drei Milliarden Euro schon mal refinanzieren. Es wäre also mal wieder nur eine Umschuldung, und ein erster Schritt zurück an den freien Markt. Aber was soll´s. Aber warum soll dieser Schritt womöglich so früh kommen, zurück auf den freien Markt? Vielleicht lautet das Motto bei Alexis Tsipras „je früher, desto besser“. Wenn wenn man nicht mehr von Rettungsmilliarden abhängig ist, sondern sich private Anleger ins Boot holt, gibt es keine fremden Regierungen mehr, die einem „reinquatschen“.

Warum begibt Griechenland nicht jetzt sofort eine Anleihe, und wartet womöglich noch ein paar Wochen? Nun, es geht wohl um die Höhe der Rendite. Die will man noch etwas weiter runterdrücken. Es ist das alte Spiel der Ratingagenturen, von denen immer noch alle abhängig sind – warum eigentlich? Vor Kurzem hatte Moody´s das Rating für griechische Staatsschulden angehoben. In den nächsten Tagen wird ein neues Rating von S&P erwartet. Man kann davon ausgehen, dass nach der jüngsten frischen Geldauszahlung aus dem Rettungstopf auch von S&P das Rating angehoben wird.

Das dürfte die Rendite für die noch auszugebenden neuen Anleihen sinken lassen. Irgendwo bei 4,0% oder 4,5% könnte die Rendite letztlich liegen. Für die Anleihe aus dem Jahr 2014 betrug sie damals übrigens 4,95%. Alexis Tsipras dürfte sich freuen wohl günstiger an Geld kommen zu können als sein Vorgänger. Warum würden wir jede Wette eingehen, dass die Anleihe ein Renner wird? Nun, damit meinen wir, dass wir glauben, dass die Nachfrage institutioneller Investoren nach dieser Emission wahrscheinlich extrem groß sein dürfte.

Bei dem aktuellen Zinsumfeld bei einer Laufzeit von fünf Jahren vielleicht 4% Rendite einzustreichen, das ist ein wunderschöner Traum, der wahr werden könnte. Zumal drei Milliarden Euro auch keine gigantisch große Summe sind. Warum die Nachfrage wohl so groß sein wird? Wo soll denn das Risiko sein? Die EU-Partner haben jahrelang so viel Geld nach Athen gepumpt (insgesamt gut 250 Milliarden Euro).

Eine Staatspleite, die vielleicht in ein paar Jahren wieder auf der Tagesordnung steht, würden sie auch dann wieder durch neue Rettungsgelder in die Zukunft verschieben, so unsere Annahme. Dadurch hätte Athen wieder Luft um die Privatinvestoren dieser neuen Anleihe in fünf Jahren auszuzahlen. Das Spiel muss eben weitergehen. Solange die Schulden immer weiter umgeschichtet und in die Zukunft verschoben werden, ist das Land offiziell nicht pleite – obwohl es das in der Realität schon längst ist.


Griechenland-Premier Alexis Tsipras. Foto: FrangiscoDer/Wikipedia (CC BY-SA 3.0)



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3 Kommentare

  1. Darf die EZB mittlerweile eigentlich griechische Anleihen kaufen ? Da hätte man doch schon einen Käufer ! Außerdem verkauft sich Anleihe sowieso weil der ESM und die dahinter stehenden Staaten letztendlich für die Schulden garantieren.

  2. Kokkinidis Michael

    84,700 Milliarden Euro muss griechenland die nächsten 5 jahre an die Märkte bezahlen. Griechenland hat sich wie man weiß an den Märkten total verschuldet, und jetzt will griechenland wieder kredite an den Märkten aufnehmen obwohl griechenland alleine nichtmal seine alten Kredite zurück bezahlen kann.

    Griechenland ist eine Geldvernichtungsmaschine

    An sparen denkt der griechische Staat seit der „krise“ keine sekunde, 60% des BIP verschleudert der griechische Staat.
    Die knapp 3 Millionen rentner (nicht renten!) werden zu über 50% einfach aus dem griechischen staatshaushalt finanziert. 1.200.000 rentner bekommen zwei renten und 330.000 rentner bekommen drei renten. 80.000 rentner haben zusätzlich zu ihrer rente nebeneinkommen über 3000 euro jeden monat zb durch mieten, renditen etc bekommen aber trotzdem rente obwohl sie es überhaupt nicht nötig haben. Fast jeder zehnte grieche in griechenland ist dem griechischen gesetz nach „behindert“ und bekommt auch regelmäßig zahlungen vom staat. Wer nur zu 50% behindert ist bekommt nur 50% der behindertenhilfe. Wer 67% behindert ist bekommt 67% der hilfe. Wer über 90% behindert ist bekommt die volle hilfe.

    Griechenland hat über 1 million „beamte“ wieviele beamte griechenland ganz genau hat weiß niemand. Man weiß nur es sind über 1 million. Allein papandreou hat 1 million beamte eingestellt.

    Die unbezahlten schulden durch kreditkarten sind über 30 Milliarden. Die unbezahlten schulden der Unternehmen oder die faulen Immobilien kredite sind über 104 Milliarden groß.

    Griechenland bekommt von den angeblich bösen geldgierigen europäern mehrere hundert milliarden zu besten konditionen, bis 2060 muss griechenland teilweise nichtmal zinsen bezahlen. Aber dass ist nicht genug für griechenland, denn griechenland will die milliarden komplett geschenkt haben.

    Der griechische staat schenkt niemand geld. Wer dem griechischen staat Geld schuldet muss jeden monat 10% Zinsen bezahlen was die summe in 12 monaten verdoppelt.

    Griechenland zockt die Europäer seit jahrzehnten ab. Durch propaganda und erpressung kommt griechenland immer wieder durch. Geschickt stellt sich die griechische propaganda immer als opfer da, was ja sowieso nix hat und auch nie verantwortlich ist für etwas. Man lenkt immer von den eigenen Problemen ab, gleichzeitig beschuldigt man besonders deutschland. Sowieso ist nach allgemeiner Meinung in griechenland Deutschland für alles schuld. Das griechische handelsdefizit ist jedes Jahr mehrere dutzend milliarden groß schlicht weil griechenland fast nix produziert. Die Landwirtschaft, sozusagen die Säule der griechischen Ökonomie erwirtschaftet im jahr 2015 ganze 3,8% des BIP. Wenn man aber die agrarsubventionen aus Brüssel abzieht kommt man bestenfalls auf 2% des BIP.

    Griechenland behauptet auch immer wieder ganz europa würde angeblich von deutschland und herr schäuble austerität aufgezwungen bekommen, dabei bekommt allein griechenland über 20,4 Milliarden Euro wirtschaftshilfe für 2014 bis 2020. Polen bekommt sogar über 84 Milliarden wirtschaftshilfe gratis. Da kann man kaum von austerität sprechen.

    Griechenland hat bis zu 120 Minister und 300 abgeordnete. Spanien ist vier mal größer als Griechenland und hat 14 Minister einschließlich Ministerpräsident. Deutschland ist 8 mal größer als Griechenland und hat 600 abgeordnete. Holland hat fast 20 Millionen Einwohner und nur 150 abgeordnete.

    Das griechische gesundheitssystem ist etwa fünf mal teurer als dass von Belgien. Für Geburten gabs in Griechenland bis zu 7400 euro, auch für Eheschließungen gabs geld.
    Man soll jetzt in griechenland nur noch 80% seines Gehalt später als rente bekommen. Die renten in griechenland werden nicht aus den gezahlten beiträgen finanziert sondern vom staatshaushalt was im jahr über 34 Milliarden kostet. Deutschland muss nach ansicht griechenlands die renten bezahlen und auch alles andere.

    Griechenland hat leider dumme gefunden was regelmäßig bezahlen. Solange griechenland bezahlt wird kann sich nix positiv ändern.

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