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Grönland könnte doch an die USA gehen? Da tut sich was

Grönland könnte doch Teil der USA werden? Über einen Umweg, den Dänemark wohl unbewusst anbietet, wäre das tatsächlich möglich.

Donald Trump
Donald Trump. Foto: Valerie Plesch/Bloomberg

Schon bei seiner ersten Präsidentschaft wollte Donald Trump Grönland kaufen. Vor einer Woche verschärfte er den Ton und forderte Dänemark auf, die Insel den USA zu geben. Wer aktuelle Vorgänge rund um Grönland verfolgt und sich in der US-Geschichte auskennt, der mag gewisse Parallelen erkennen. Extrem verkürzt erläutert: Texas war einst Teil Mexikos, wurde dann ein eigenständiges Land. Und nur wenige Jahre später wurde diese eigenständige Nation Texas (welch ein Zufall) im Jahr 1845 Teil der USA. Und Grönland? Die größte Insel der Welt mit gerade mal 57.000 Einwohnern gehört zwar zu Dänemark, ist aber eine Art autonome Region, die sich selbst verwaltet. Könnte Grönland durch Volksentscheid und anschließende Genehmigung aus Kopenhagen ein unabhängiger Staat werden, und sich dann schnell den USA anschließen, um gigantische wirtschaftliche Chancen für die eigene kleine Bevölkerung zu erschließen? Ein denkbares Szenario wäre es.

Und aktuelle Vorgänge legen nahe, dass man so einen Ablauf im Sinn haben könnte. Die schroffe Ankündigung von Donald Trump, dass Dänemark Grönland doch endlich an die USA übergeben sollte, könnte über den kleinen Umweg der Unabhängigkeit Realität werden. Denn wie könnte oder wollte sich Dänemark der rechtlichen Unabhängigkeit von Grönland entgegenstellen, wenn die Bevölkerung der Insel klar für eine Unabhängigkeit votieren sollte? Wenn Donald Trump den Grönländern dann noch große Versprechen über eine goldene Rohstoff-Zukunft in Grönland macht, mit bestens bezahlten Arbeitsplätzen, wäre eine Stimmung pro USA gar nicht mal undenkbar?

Grönland und Trump – nur Zusammenarbeit, oder mehr?

Der Premierminister von Grönland sagte gestern, er werde eine engere Beziehung zu den USA anstreben, und betonte das Streben der arktischen Insel nach Unabhängigkeit angesichts des erneuten Interesses von Donald Trump, so meldet es Bloomberg. „Wir haben einen Dialog begonnen und suchen nach Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Trump“, sagte Mute B. Egede am Montag auf einer Pressekonferenz in Nuuk, wie der lokale Sender KNR berichtete. „Wir haben die Türen in Bezug auf den Bergbau geöffnet“, sagte er. “Dies wird auch in den kommenden Jahren der Fall sein. Wir müssen mit den USA Handel treiben.“

Seine Äußerungen erfolgten, nachdem der designierte Präsident Trump letzte Woche seinen Ehrgeiz bekräftigt hatte, die Kontrolle über Grönland zu übernehmen, ein selbstverwaltetes Gebiet Dänemarks mit 57.000 Einwohnern. Die Insel verfügt über große Reserven an Gold, Diamanten, Uran und Seltenerdmetallen, die in elektronischen Geräten verwendet werden. Es wird auch erwartet, dass Grönland in den kommenden Jahrzehnten eine Schlüsselrolle in den globalen Schifffahrtsrouten spielen wird.

Die Republikaner im US-Repräsentantenhaus haben am Montag einen Gesetzesentwurf vorgestellt, der es Trump ermöglichen würde, Verhandlungen mit Dänemark aufzunehmen, „um den Erwerb Grönlands durch die Vereinigten Staaten zu sichern“. Der Abgeordnete Andy Ogles, ein Republikaner aus Tennessee, ist der Hauptsponsor des zweiseitigen „Make Greenland Great Again Act“. Ein Gesetzentwurf zur Rückerlangung des Panamakanals wurde ebenfalls eingebracht und hat bisher 16 Befürworter.

Jedes Jahr werden im US-Kongress Tausende von Gesetzesvorlagen eingebracht, von denen die überwiegende Mehrheit den Gesetzgebungsprozess nie durchläuft. Unterdessen haben sowohl Egede als auch die dänische Premierministerin Mette Frederiksen wiederholt betont, dass Grönland nicht zum Verkauf steht und dass es Sache des grönländischen Volkes ist, über seine Zukunft zu entscheiden.

Egede hat in den letzten Wochen seine Rhetorik zur Lockerung der Beziehungen zu Dänemark verstärkt und angedeutet, dass in der nächsten Wahlperiode ein Referendum über die Unabhängigkeit anstehen könnte. In Grönland finden spätestens im April Parlamentswahlen statt, bei denen die Unabhängigkeit und die künftigen Beziehungen Grönlands wahrscheinlich im Mittelpunkt stehen werden. Eine mögliche Abspaltung müsste vom dänischen Parlament genehmigt werden, aber die dänische Regierungskoalition hat erklärt, dass sie jede Entscheidung aus Nuuk respektieren werde.

Die dänische Regierung hat auch Trumps Interesse an Grönland begrüßt. Vor einem NATO-Gipfel in Helsinki am Dienstag bekräftigte Frederiksen, dass Dänemark in der Region enger mit den USA zusammenarbeiten möchte. „Wir haben bereits eine sehr enge, sehr intensive Zusammenarbeit, wenn es um die Arktis und die Verteidigung von Grönland und der gesamten Region geht“, sagte Frederiksen. “Und wir möchten diese Zusammenarbeit vertiefen.“

Die erneute Fokussierung auf Grönland hat dem Gebiet mehr Einfluss in seiner Beziehung zu Dänemark verschafft und die größte Insel der Welt in eine unerwartete Machtposition gebracht. „Die Situation ist jetzt so, dass andere Länder begonnen haben, uns in Grönland zuzuhören“, sagte Egede auf der Pressekonferenz am Montag. Der grönländische Premierminister wird heute ein Treffen mit den Parteiführern der Selbstverwaltung abhalten, um die Situation zu besprechen, wie die lokale Zeitung Sermitsiaq berichtet.

Kommentar

FMW: Gewiss, die dänische Regierungschefin hat klar gemacht, dass Dänemark Grönland nicht an die USA verkaufen wird. Es versteht sich von selbst, dass so ein Landverkauf nicht in Frage kommt. Aber den Verkauf bräuchte es auch überhaupt nicht. Wie gesagt, Dänemark will die Entscheidung der Grönländer respektieren, egal wie sie ausfällt. Und wenn sich Grönland für unabhängig von Dänemark erklärt, und danach entscheidet, Teil der USA werden zu wollen? Da könnte die dänische Regierung nichts anderes machen als beleidigt zuzuschauen, wie US-Konzerne im neuen US-Bundesstaat Grönland rasch damit beginnen Rohstoffvorkommen zu erschließen. Und in der Tat, für die Grönländer könnten gut bezahlte Bergbau-Jobs dabei herausspringen.

FMW/Bloomberg



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23 Kommentare

  1. Moin, moin,

    vielleicht ist der Übergang von Grönland an die USA die beste Option. In welcher Form dieser Übergang dann technisch abgewickelt wird scheint egal.

    Die Vorteile für Grönland liegen sicher in der Sicherheit, die nur die USA bieten kann, denn auch Russland schielt auf Grönland. Dann sicher lieber USA.

    Bleibt die Frage, wann Berlin und das Ruhrgebiet abstimmen, ob sie zur Türkei wollen.

    1. Türkei ist nicht mit USA zu vergleichen, aber mit Polen bestimmt😜 Polen wird bald das Stärkste Land in Europa werden, natürlich mit US-Unterstützung😏

  2. Und schon hätten die USA der moralischen Supermacht Europa einen gut gefüllten Kühlschrank für umme abgenommen. Ist doch voll klever. Die Russen kämpfen um jeden Meter und andere Länder schließen sich den USA freiwillig an. Ich vermute, dass es im Hintergrund sogar einen Deal geben könnte zwischen Putin und Trump. Grönland geht an die USA und im Gegenzug geben die USA ihre Unterstützung für die Ukraine auf und Putin bekommt die dann ganz. Die EU kann dann man zusehen, wo sie ihre Rohstoffe für ihre Energiewende herbekommt. Der Trump ist nicht so dumm, wie er immer gerne dargestellt wird von linken Besserwissern.

  3. Oder auch die Frage, warum das im Fall der Krim nicht gilt. Immerhin wurden dort seit 1991 drei Referenden durchgeführt, bei denen sich jeweils die Mehrheit für die Unabhängigkeit entschieden hatte.

    Aber ist sicher etwas ganz anderes… 😉

    1. Die damals autonome Republik Krim hatte überhaupt kein verfassungsmäßiges Recht zur Abstimmung über die Veränderung des ukrainischen Staatsgebietes. Zulässig waren nur Referenden zu lokalen Angelegenheiten.
      Somit hatte sich juristisch/völkerrechtlich das Thema bereits im Vorfeld dieser verfassungswidrigen Farce erledigt.

      Ein Referendum macht außerdem nur dann Sinn und ist nur dann beachtenswert, wenn es nicht unter repressiven Bedingungen stattfindet und die Stimmabgabe demokratischen Standards genügt. Das wäre zum Beispiel frei, geheim, ohne Zwang und maskierte bewaffnete grüne Männchen an jeder Wahlkabine, dafür aber unabhängige Wahlbeobachter ohne Einschränkungen nach internationalen Standards der OSZE.
      https://www.nzz.ch/meinung/debatte/standards-nicht-zum-halben-preis-ld.897884
      Auch an der Stimmauszählung gab es erhebliche Zweifel, nicht zuletzt vom Menschenrechtsrat beim russischen Präsidenten.

      Zweitens müssten die Abstimmenden erst einmal eine echte Alternative haben, und keine juristischen Taschenspielertricks, wie damals bei der Krim. Die Fragen waren im Kern:
      1. „Sind Sie für eine
Wiedervereinigung der Krim mit Russland?“
      2. „Sind Sie für eine
Wiederherstellung der Krim-Verfassung von 1992?“

      1992 waren aber zwei verschiedene Verfassungen in Kraft, womit die zweite Option doppeldeutig ist und dadurch das Prinzip der Eindeutigkeit verletzt.
      Die damalige Übergangsverfassung sah die faktische Unabhängigkeit der
 Autonomen Republik vor. Damit hätte auch im Fall einer Mehrheit für Option 2. die moskautreue, 
handstreichartig installierte Regierung unter Führung der prorussischen Marionette Sergei Aksjonow von der Kleinpartei Russische Einheit weiter das Sagen – unabhängig von
 Parlament und Behörden in Kiew.

      Die korrekte Frage und die Antwortoptionen hätten also lauten müssen:
      „Sind Sie für eine
Wiedervereinigung der Krim mit Russland?“
      JA
      NEIN

      Alles andere ist ork’scher Pipifax und juristisch/völkerrechtlich ohne Belang.

      Kurz und knapp:
      – das Referendum stand im Widerspruch zur ukrainischen Verfassung
      – die Fragestellung war mehrdeutig
      – es gab Berichte über extensiven Wahlbetrug
      – es war keine neutrale, unabhängige Wahlwerbung vor dem Referendum in nur 10 Tagen zwischen Ankündigung und tatsächlicher Abhaltung möglich
      – eine unabhängige Wahlbeobachtung war nicht gewährleistet
      – das Referendum fand in einem nicht befriedeten Gebiet statt

      1. Nur nebenbei, die ersten beiden Referenden fanden 1991 und 1994 statt, und bei allen „völkerrechtlichen Taschenspielertricks“ war die Unabhängigkeit trotzdem der Wille der Bevölkerung.

        Aber ist ja auch egal. Man nimmt es halt, wie es gerade passt – wie aktuell auch in Rumänien zu sehen ist. Teile der selbsternannten EU-Elite – hier in Gestalt vom ehemaligen französische EU-Kommissar Thierry Breton – haben ja schon angekündigt, auch die Bundestagswahl zu annulieren wenn das Ergebnis nicht passt.

        Trotzdem danke für die Bestätigung.

  4. Nach der äußerst erfolgreichen feministischen Außenpolitik folgt jetzt offenbar die noch mehr Erfolge versprechende hemdsärmlige. Die einen kommen und die anderen gehen und der Letzte wird bekanntlich (i. d. R. von hinten) gebissen. Das war schon immer der Lauf der Zeit.

  5. Ja und wenn Trump auch noch Südtirol will, was machen wir dann? Ist ja viel schöner als Mar-a-Lago!
    Und womöglich Andalusien? Eher nicht, ist ihm sicher zu heiß…

    1. @Columbo
      Ganz einfach: Erst einmal ein Referendum abhalten. Falls eine Zweidrittel-Mehrheit der Bevölkerung zustimmt, wird Südtirol dem irrlichternden, dementen Dicken für 250 Billionen USD zum Kauf angeboten. Zahlbar sofort ohne Abzüge und in physischem Gold, anonym und steuerfrei 😃

      Andalusien gibt’s kostenlos obendrauf, wenn sich der GröPaZ verpflichtet, dort ein paar hundert Mittel- und Langstreckenraketen mit Ausrichtung Nord-Osten zu stationieren.

    2. @Columbo,

      ich kann mir kaum vorstellen, dass der MAGA-Schwachkopf und sein drogensüchtiger, neuer bester Freund und engster Berater aus der Milliardärsgilde eine Ahnung davon haben, was und wo Südtirol oder Andalusien überhaupt sind 🙄

  6. In der Tat, Südtirol ist schon außergewöhnlich. Der Anschluss an Italien hat diesem (noch s. u.) einzigartigen und (noch s. u.) voller kultureller Schätze steckenden Landstrich m. E. nur zum Vorteil gereicht. Grämen Sie sich nicht wg. der italienischen Goldgewinnsteuer. Alleine die Zweisprachigkeit kompensiert das doch schon hundertfach.

    Trotzdem Obacht! Ihre neulichen Miningerfolge könnten durchaus Trumps Gier wecken. Diesem Burschen traue ich zu, aus reiner Geldgier ohne mit der Wimper zu zucken den Rosengarten samt Seiser Alm in die Luft zu jagen.

      1. @Columbo 😲 Dem Adlatus des GröPaZ stünde es m. E. viel besser zu Gesicht, schleunigst Ri ♂ zu verduften, was aber (leider, leider) never ever eintreten wird. Ich hoffe, die Einheimischen weisen seinen Plänen den „richtigen“ Weg! -> 🚮

  7. @Michael @Ludger

    Elon Musk soll in Südtirol eine Villa planen.
    Er wird seinem Häuptling wohl erzählen, wo das Land liegt und welche Reize es bietet.

    https://bergsteiger.de/elon-musk-haus-in-den-alpen

    1. @Columbo,

      Autsch!!! Und ich dachte immer, der drogenabhängige Spinner wollte auf den Mars umsiedeln, wo er bestens aufgehoben wäre.

      Wie auch immer, für Anhänger des erratischen MAGA-Schwachkopfs konnte ich ein passendes Giveaway ausfindig machen 😃
      https://i.etsystatic.com/41238751/r/il/1efef2/6193669440/il_1588xN.6193669440_p8jc.jpg

      1. @Michael, die Südtirol-Trump-Story geht weiter, bald wird man ihn verschwitzt und atemlos auf den Klettersteigen treffen. Dann heißt es in der Schlange warten, weil er so oft rasten muß.

        https://www.suedtirolnews.it/unterhaltung/leute/rechte-hand-von-elon-musk-zieht-nach-dorf-tirol

        1. Ich frag mich gerade warum die nicht in das schöne Andalusien ziehen, wo doch alles so märchenhaft toll sein soll?

  8. @ Permanix, Musk würde eher in ein Gebiet ziehen wo das Finanzklima gut ist, wie sie. Und sie und der Puppendoktor sollten endlich ein neues Hobby suchen und den zufriedenen Andalusi in Ruhe lassen.
    Was kann es ausser Neid noch für Gründe geben einen hochzufriedenenen Menschen dauernd zu belästigen.

    1. @Wechselbalg = @Helmut, beruhigen Sie sich, alles wird gut. 😊
      Aber fein gemacht, gib das Stöckchen wieder an das Herrchen zurück.

    2. @Perma Aufdecker

      „Viele Grüße aus Andalusien“
      Bitte nicht vergessen☝️!

  9. Hochfinanz im Tiefflug

    Wenn Musk die Kommentare vom Bergdoktor auf FMW liest, ( die Dolomiten werden von Touristen der unteren Mittelschicht aus De überschwemmt) wird er sofort einen Rückzieher machen.
    Er würde sich wohler fühlen in der Nähe von Permanix, wo Oldtimer aus Zuffenhausen und eine subventionierte E- Karre , um den Grünen zu gefallen, zum Standard gehören.Leider hat der zurückhaltende Permanichts seine Wohlfühloase noch nie verraten. Viel lieber kritisiert er das grausame Paradies des glücklichen Helmut.
    Columbo wäre sicher stolz den grössten Finanzmanipulator in seiner Nähe zu haben, widersprüchlich ist nur,dass er die normalen Bürger mit ihren beschränkten Steuer- Optimierungen als kriminell bezeichnete.
    Vielleicht könnte jemand den Unterschied erklären zwischen Musk und Co. und den Oligarchen. Könnte es sein, dass diese Finanzräuber bald auch von Staaten enteignet werden.

    1. @Hochfinanz im Tiefflug

      Immer schön grüßen: „Viele Grüße aus Andalusien“!

  10. Ich denke die Dänen.haben mehr Angst vor den USA als vor Russland.
    Die USA haben sich immer Teile von Ländern durch Kriege „einverleibt“oder gekauft, wenn sie gut zu ihren passten.

    https://www.n-tv.de/politik/Daenemark-steckt-Milliarden-in-Groenland-Verteidigung-article25519265.html

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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