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Großbank kappt Mitarbeiter-Boni – wegen schlechtem Kundenservice

Von Markus Fugmann

Die britische Großbank Lloyds Banking Group Plc wird den Bonus-Pool seiner Mitarbeiter um 30 Millionen Pfund oder 8% zum Vorjahr kürzen. Der Grund sind Strafzahlungen, die die Bank leisten muß wegen ihrer Handhabung von Kundenbeschwerden. Lloyds mußte 117 Millionen Pfund an die britische Financial Conduct Authority (FCA) zahlen, nachdem sich Kunden der Bank massiv über den Umgang der Bank mit sogenannten payment-protection insurances (Zahlungs-Ausfallversicherungen) beschwert hatten.

Die vom CEO Antonio Horta-Osorio geführte Bank Lloyds geführte Bank ist in staatlichem Besitz und hatte erstmals seit fünf Jahren in diesem Jahr wieder schwarze Zahlen geschrieben, nachdem tausende von Mitarbeitern entlassen worden waren und der Sektor Privatkunden drastisch verkleinert worden war. Mit den payment-protection insurances (PPI) hatte die Bank 12 Milliarden Pfund eingestrichen – und damit den Löwenanteil am Gesamtmarkt, der insgesamt 19 Milliarden an Provisionseinnahmen durch diese Produkte erzielte.

Georgina Philippou, eine leitende Mitarbeiter der Aufsichtsbehörde FCA formulierte das Gebahren der Bank so:

“Customers who had already been treated unfairly once by being mis-sold PPI were treated unfairly a second time and denied the redress they were owed. Lloyds’ conduct was unacceptable.”

Llodys hatte sich frühzeitig zu einer Zusammenarbeit mit der Behörde entschlossen und daher die Chance, eine „Ermäßigung“ von 30% auf die Strafzahlung zu bekommen. Die Bank hat laut eigenen Angaben alle Kundenbeschwerden systematisch abgearbeitet und 90% der betroffenen Kunden entschädigt. In einer Mitteilung der Bank sagte der CEO der Bank, Horta-Osorio:

“Whilst our intentions were right, we made mistakes in our handling of some PPI complaints.I am very sorry for this.”

Während Horta-Osorio letztes Jahr Bezüge von 11,5 Millionejn Pfund erhalten hatte und damit sein Jahresgehalt um 54% zum Vorjahr gestiegen war, sanken die Zahlungen der Bank an die anderen Mitarbeiter auf 369 Millionen Pfund – ein Rückgang um 3,6% gegenüber dem Vorjahr. Da soll doch keiner sagen, dass die Bezahlungen bei Banken nicht gerecht wären..



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