FMW-Redaktion
Man nennt es in der City of London einen „Super Thursday“, wenn neben einer Zinsentscheidung noch andere wichtige Daten gleichzeitig vermeldet werden. So gibt es an diesem Donnerstag eine Entscheidung zu den Zinsen, dazu noch Inflationsdaten.
Nach heute deutlich besser als erwartet gemeldeten Daten zur Industrieproduktion in Großbritannien verlor der Euro gegen das Pfund (EURGBP) von 0,7135 auf 0,7110. Die Bank of England kann am Donnerstag gestärkt das Thema Zinsanhebung angehen. Und die Wahrscheinlichkeit ist durchaus gegeben, dass man jetzt den USA zuvor kommt. Zusätzlich zur Zinsentscheidung werden auch die „Minutes“ veröffentlicht, also das Protokoll der BoE-Sitzung. Ebenfalls am Donnerstag wird für UK die Inflationsentwicklung des zurückliegenden Quartals verkündet.
Und genau hier ist das Problem trotz ach so rosiger Wirtschaftsdaten: Die Inflation ist immer noch bei 0, zuletzt fielen die Verbraucherpreise sogar um 0,1%. In so einer Lage die Zinsen anzuheben, wäre unter diesem Aspekt mehr als verwunderlich. Aber man will gemeinsam mit der Federal Reserve in Washington endlich die Nullzins-Phase verlassen.
Bei einer tatsächlichen Zinsanhebung am Donnerstag dürfte es für das Pfund noch weiter bergauf gehen, erst recht gegen den Euro, weil in der Eurozone von Zinsanhebung noch lange nichts in Sicht ist. Hier hat man die schwache Inflation im Blick und will diese erst hochprügeln Richtung 2%. In UK scheint es genau andersrum zu sein. Zinsen rauf wg. der „brummenden“ Wirtschaft – dass die Inflation (noch) an der Null-Linie liegt, scheint nicht zu interessieren.
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