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Britischer Bondausverkauf geht weiter Großbritannien: Liz Truss-Moment 2.0 – wiederholt sich Panik von 2022?

Schulde und Steueranhebungen

Großbritannien Liz Truss Bondausverkauf
Foto: Bloomberg

Bei britischen Staatsanleihen geht am Freitag der Ausverkauf weiter, der auf der Marktsorge zum vorgelegten Staatshaushalt der Labour-Regierung und den Plänen zur drastischen Ausweitung der Anleiheemissionen beruht: Das weckt Erinnerungen an 2022, als die Anleihemärkte in Großbritannien auf die Steuersenkungs-Pläne der damaligen Ministerpräsidentin Liz Truss mit einer Revolte reagierten – und letztlich den Rücktritt von Liz Truss erzwangen.

Großbritannien: Bondausverkauf geht weiter – Liz Truss 2.0?

Die Rendite 10-jähriger britischer Anleihen stieg am Freitag um vier Basispunkte auf 4,48%, womit sie in dieser Woche um mehr als 20 Basispunkte zugelegt hat. Einen solchen Anstieg gab es in diesem Jahr noch nie. Die Markterwartungen für Leitzinssenkungen wurden ebenfalls zurückgeschraubt angesichts der potenziellen Auswirkungen von zusätzlichen Ausgaben in Höhe von mehreren Milliarden Pfund auf Inflation und Konjunktur. Darüber berichtet Bloomberg.

Schatzkanzlerin Rachel Reeves versuchte am Donnerstag, die Finanzmärkte mit den Worten zu beruhigen, die Labour-Regierung sehe “wirtschaftliche und fiskalische Stabilität” als “Verpflichtung Nr. 1”.

Der Kurssturz bei den Gilts weckt dennoch Erinnerungen an die Verwerfungen vom September 2022, als Kurzzeit-Premierministerin Liz Truss umfangreiche, aber nicht gegenfinanzierte Steuersenkungen vorgeschlagen hatte.

Großbriannien Bondausverkauf Liz Truss

Londons Budget verunsichert Anleger – 10-jährige britische Staatsanleihen haben die schlechteste Woche des Jahres

“Der britische Anleihemarkt scheint noch immer in einer Art ‘Post-Truss-Stress-Störung’ gefangen”, sagt Stefan Koopman, Makrostratege bei der Rabobank. “Wenn er mit etwas Ungewissheit und unbekanntem Terrain konfrontiert wird, gehen die Anleger auf Nummer sicher und sagen sich: erst Risiken abbauen, dann Fragen stellen.”

Im Vergleich zu den Verwerfungen im Jahr 2022 sei die Lage aber noch eher harmlos, so Koopman. Bisher zumindest – aber es gibt durchaus erste Anzeichen von Panik, dass sich der Liz Truss-Momwent wiederholen könnte..

FMW/Bloomberg



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