Rekord! Die deutschen Großhandelspreise haben bei ihrer Steigerung jetzt sogar die Öl-Krisen der 1970er-Jahre hinter sich gelassen. Waren es im Oktober noch 15,2 Prozent, so steigen sie laut soeben veröffentlichter Mitteilung des Statistischen Bundesamts im November um 16,6 Prozent im Vergleich zu November 2020. Dies ist der höchste Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat seit Beginn der Berechnung der Großhandelspreisindizes im Jahr 1962. Auch im Monatsvergleich ist es ein enormer Anstieg, nämlich um 1,3 Prozent. Wie auch die Erzeugerpreise und Importpreise, so sind die Großhandelspreise vorlaufende Preise für die letztendlichen Verbraucherpreise, die per Definition die Inflation darstellen. In der Regel werden diese Steigerungen nicht in vollem Umfang an die Endverbraucher weitergegeben. Aber die Tendenz zeigt, dass auch die Verbraucherpreise weiterhin kräftig Druck bei der Aufwärtsseite haben.
Der hohe Anstieg der Großhandelspreise gegenüber November 2020 ist laut Aussage der Statistiker vor allem durch stark gestiegene Preise für viele Rohstoffe und Vorprodukte begründet. Den größten Einfluss auf die Veränderungsrate des Großhandelspreisindex gegenüber hatte der Preisanstieg im Großhandel mit Mineralölerzeugnissen mit +62,4 Prozent. Besonders kräftige Anstiege der Großhandelspreise gab es ebenfalls bei Altmaterial und Reststoffen (+77,4 Prozent) sowie mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug (+60,3 Prozent). Erheblich stiegen auch die Preise im Großhandel mit Roh- und Schnittholz (+41,1 Prozent) sowie mit Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln (+30,3 Prozent).
Entwicklung der Veränderung der Großhandelspreise seit dem Jahr 2017.
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