Inflation ist seit Wochen das Thema Nummer 1 an den internationalen Märkten. Und zu den Vorlaufindikatoren der Inflation gehören die Großhandelspreise, Erzeugerpreise und Importpreise. Und heute früh hat das Statistische Bundesamt für den Monat Mai die Großhandelspreise veröffentlicht. Mit +9,7 Prozent im Vergleich zu Mai 2020 steigen diese Preise so stark wie seit Juli 2008 nicht mehr! Im Chart sehen wir seit 2017 pro Balken die pozentuale Veränderung der Preise je Monat im Vergleich zum Vorjahresmonat – in rot die Gesamtzahl, in blau die Großhandelspreise für Mineralölerzeugnisse.
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Den größten Einfluss auf die Veränderungsrate der Großhandelspreise gegenüber dem Vorjahresmonat hatte im Mai der Preisanstieg im Großhandel mit Mineralölerzeugnissen mit +46,8 Prozent. Das ist verständlich, denn vor einem Jahr war dank der Coronakrise das große Tal erreicht, wo die Ölpreise dank des Nachfrageschocks kollabiert waren. Der Basiseffekt bewirkt, dass dank eines extrem niedrigen Ausgangswerts der Vergleich zu heute diese gigantischen Zuwächse ermöglicht.
Besonders kräftige Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr zeigen auch die Großhandelspreise für Altmaterial und Reststoffe mit einem Plus von 64,6 Prozent sowie mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug mit +41,2 Prozent. Roh- und Schnittholz wurde im Vorjahresvergleich ebenfalls erheblich teurer mit +37,7 Prozent, ebenso Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermittel mit +22,9 Prozent, sowie chemische Erzeugnisse mit +11,4 Prozent. Niedriger als im Mai 2020 waren dagegen insbesondere die Preise für Datenverarbeitungsgeräte, periphere Geräte und Software mit -4,7 Prozent sowie lebende Tiere mit -2,5 Prozent.
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