Die deutschen Großhandelspreise sind jetzt in der Deflation angekommen. Wie vor wenigen Minuten veröffentlichte Daten vom Statistischen Bundesamt zeigen, sind die Preise im April im Jahresvergleich um 0,5 % gefallen. Das ist der erste Preisrückgang gegenüber dem Vorjahresmonat seit Dezember 2020. Im Monatsvergleich zu März 2023 sind sie um 0,4 % gefallen.
Sinkende Großhandelspreise – Details
Warum die Großhandelspreise inzwischen sinken? Dazu sagt das Statistische Bundesamt folgendes, im Wortlaut: Stark gesunkene Preise für Mineralölerzeugnisse sowie für Altmaterialien und Reststoffe. Den größten Einfluss auf die Gesamtentwicklung im April 2023 im Vergleich zum April 2022 hatten die Preisrückgänge um 15,7 % im Großhandel mit Mineralölerzeugnissen. Ebenfalls günstiger waren insbesondere die Preise im Großhandel mit Altmaterial und Reststoffen (-31,5 %), mit Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln (-25,2 %), mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug (-20,5 %) sowie mit chemischen Erzeugnissen (-5,4 %). Dagegen waren die Preise für Obst, Gemüse und Kartoffeln (+22,0 %), Baustoffe und Bauelemente aus mineralischen Stoffen (+13,9 %) sowie für lebende Tiere (+11,4 %) auf Großhandelsebene höher als im April 2022.
Was sagt uns das? Wie Importpreise und Erzeugerpreise, so wirken auch die Großhandelspreise letztlich als Vorläufer auf die Verbraucherpreise, also die Inflation. Im April rückläufige Großhandelspreise können ein Indikator für eine weiter sinkende Inflation sein.
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