Im Juli verzeichnete China ein gemischtes Bild bei seinen Handelsdaten, das sowohl positive als auch besorgniserregende Signale für die Wirtschaft des Landes sendet. Die neuesten Daten zeigen, dass die Exporte langsamer wuchsen als erwartet, während die Importe solide zulegten.
China: Exporte schwächeln, Importe überraschen
Chinas Exporte wuchsen im Juli nur um 3,2% im Vergleich zum Vorjahr, was den niedrigsten Anstieg seit drei Monaten darstellt. Diese Verlangsamung enttäuschte die Erwartungen der Analysten, die mit einem stärkeren Wachstum von 7,0% gerechnet hatten. Die schwächeren Exporte sind ein Zeichen für die anhaltenden Herausforderungen, denen Chinas Fertigungssektor gegenübersteht, insbesondere angesichts der globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten und der schwächeren Nachfrage aus dem Ausland.
Auf der anderen Seite stiegen die Importe im Juli um 6,5% im Vergleich zum Vorjahr, was auf eine starke inländische Nachfrage hinweist. Dieser Anstieg lag leicht unter den Erwartungen von 7,2% und wurde teilweise durch eine erhöhte Nachfrage nach Halbleitern und anderen technologischen Komponenten angetrieben, da Unternehmen ihre Lagerbestände vor möglichen US-Technologieeinschränkungen aufstockten.
China: Starker ASEAN-Handel, schwache BRICS- und EU-Zahlen
Die Handelsbilanz Chinas im Juli setzt die Entwicklungen der letzten Monate fort und zeigt ein differenziertes Bild. Besonders dynamisch entwickelte sich der Handel mit den ASEAN-Staaten. Insgesamt stieg der Handel um 7,7%, wobei die Exporte um beeindruckende 10,8% und die Importe um 3,2% zunahmen. Diese Zahlen unterstreichen die wachsende Bedeutung der ASEAN-Staaten als Handelspartner für China und die starke Nachfrage nach chinesischen Produkten in dieser Region.
Im Gegensatz dazu zeigte der Handel mit den BRICS-Staaten eine weniger starke Entwicklung. Der Gesamtwert des Handels stieg um 3,6%, wobei die Exporte um 2,7% und die Importe um 5,8% zunahmen. Besonders auffällig ist das Ungleichgewicht in den Handelsbeziehungen: Die BRICS-Staaten liefern hauptsächlich Rohstoffe nach China, während China im Gegenzug höherwertige Waren und Konsumgüter exportiert.
Der Handel mit Russland stagnierte nahezu, mit einem Gesamtanstieg von nur 1,6%. Die Exporte nach Russland gingen um 1,1% zurück, während die Importe um 3,9% zunahmen. Dies deutet darauf hin, dass der russische Markt weitgehend gesättigt ist und die Nachfrage nach chinesischen Produkten stagniert.
Trotz der Strafzölle, die nun in den USA in Kraft getreten sind, wuchsen die Exporte Chinas in die USA weiter, wenn auch deutlich schwächer als erwartet. Die Exporte stiegen um 2,4%, was unter den Erwartungen von 7,0% lag. Dies zeigt, dass die Strafzölle ihre Wirkung entfalten und die Nachfrage nach chinesischen Produkten in den USA dämpfen. Gleichzeitig verzeichneten die Importe aus den USA einen überraschend starken Anstieg von 7,2%, was auf eine verstärkte Nachfrage nach amerikanischen Waren und Rohstoffen hinweist.
Der Handel mit der EU und insbesondere mit Deutschland schwächte sich weiter ab. Insgesamt ging der Handel mit der EU um 2,0% zurück, wobei die Exporte in die EU um 1,1% und die Importe aus der EU um 3,8% sanken. Besonders auffällig war der Rückgang der Importe aus Deutschland, die um 11,7% zurückgingen. Die Exporte nach Deutschland verzeichneten einen leichten Rückgang von 0,5%. Dies deutet darauf hin, dass die Nachfrage nach deutschen Produkten in China stärker zurückgeht als die Nachfrage nach Produkten aus anderen EU-Staaten.
Exporte kühlen ab, Importe könnten steigen
Durch die Strafzölle in den Hauptmärkten USA und EU, aber auch in vielen anderen Regionen, zogen die handelnden Akteure ihre Lieferungen aus China vor. Die sinkenden Frachtraten zeigen, dass sich die Nachfrage nach chinesischen Produkten im Moment abkühlt. Dieser Trend wird sich voraussichtlich in den kommenden Monaten fortsetzen, sodass bis zum Jahresende eher mit schwächeren Exporten zu rechnen ist.
Die Importe nahmen überraschend stark zu. Hier wird sich zeigen müssen, wie nachhaltig diese Entwicklung ist. Die chinesische Regierung hat mehrere Maßnahmen angekündigt, um den Konsum in China anzukurbeln. Sollten diese Maßnahmen erfolgreich sein, könnte dies die Nachfrage nach importierten Waren weiter ansteigen lassen, insbesondere in Bereichen wie Technologie und Konsumgüter. Dies könnte dazu führen, dass die Importe auf einem hohen Niveau bleiben oder sogar weiter zunehmen, was wiederum positive Impulse für die chinesische Wirtschaft setzen könnte.
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Die Chinesen legen sich nicht nur bei Chips einen Vorrat an. Ich laß, dass das so bei allen Produkten ist, die im Falle eines Embargos wichtig würden. Dazu zählen auch Nahrungsmittel. Sehr beunruhigend. Vielleicht wäre in Bezug auf Taiwan etwas passiert, wenn Russland innerhalb weniger Tage bis zur Grenze hätte durchmarschieren können. Xi hatte zuletzt im Militär kräftig ausgetauscht. Hatte Stalin auch, mit der bekannten Folge, weshalb unklar ist ob Xis Aktion das chinesische Militär gestärkt oder geschwächt hat.