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Handelskrieg: Die Auswirkungen kommen jetzt mit voller Wucht

Containerschiffe sind das Symbol im globalen Handelskrieg

Bislang haben die Abnehmer chinesischer Waren und Güter in den USA die Strafzölle durch zuvor gebildete Lagerbestände auffangen können. Nun aber schlagen die Kollateralschäden im Handelskrieg mit voller Wucht durch.

Die destruktive Wirkung des Handelskriegs kommt in den USA an

Die Auswirkungen der US-Zölle auf die Einfuhren aus China zeigen sich sukzessive in den ökonomischen Daten der USA. Dr. Kalish, Herausgeber des wöchentlich erscheinenden Weekly Global Economic Update von Deloitte, weist darauf hin, dass die Zahl der transpazifischen Frachtcontainer, die in den Häfen von Los Angeles und Long Beach, der größten Hafenanlage in den USA, anlanden, bereits im Oktober um 14,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr eingebrochen ist. Diese beiden Häfen wickeln 37 Prozent aller Frachtcontainer ab, die in den Vereinigten Staaten ankommen.

„Der Rückgang ist wahrscheinlich auf die gestiegenen Zölle zurückzuführen“, so Dr. Kalish. Speziell im Bereich der Konsumgüter gibt es bereits Berichte, wonach US-Einzelhändler ihre Bestellungen für importierte Konsumgüter aufgrund der Zölle zurückgefahren haben. Stattdessen versuchen die Händler, die Preise zu halten, indem sie zunächst vorhandene Lagerbestände abbauen, die sie zuvor in Erwartung der Strafzölle stark aufgestockt hatten. Dies erklärt auch, warum regelmäßig vor jeder Zollrunde sowohl das Großhandelsvolumen als auch die Einzelhandelsumsätze kurzzeitig ansprangen, was viele Marktteilnehmer zu der irrigen Annahme verleitet hatte, die Strafzölle im Handelskrieg würden den Außenhandel und den Konsum nur marginal tangieren. In Wahrheit handelte es sich jedoch um ganz natürliche Vorzieheffekte.

Präsident Trump hatte versprochen, dass der Handelskrieg schnell gewonnen werden würde. Die Händler gingen daher davon aus, die Strafzölle mittels ausreichend hoher Lagerbestände überbrücken zu können, bevor diese dann wieder abgeschafft werden. Jetzt sieht es aber immer mehr danach aus, als ob in diesem Jahr kein Deal mehr zustande kommen wird. Letztendlich dürften die Einzelhändler nun die durch die Strafzölle bedingten Mehrkosten bereits im Weihnachtsgeschäft für die betroffenen Produkte, wie z. B. AirPods oder die Apple Watches, auf ihre Kunden überwälzen, und zwar in dem Maße, wie die zuvor gehorteten, noch ohne Strafzölle aufgebauten Lagerbestände zur Neige gehen. Alternativ bleiben die Preise stabil und die Margen der Anbieter sinken.

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2 Kommentare

  1. Ich denke, dass die Margen der Anbieter sinken und die Preise stabil bleiben. Die Anbieter habe die letzten Jahre auch gut verdient und können das gut auffangen.

  2. Das denke ich auch. Wenn Apple bei seinen hohen Verkaufspreisen dann halt mal 10 $ mehr für die Produktion (aus einem ‚teureren‘ Herstellungsland) oder für die Zölle (wenn sie auf China beharren) kalkulieren müssen, werden sie das verkraften ;-)

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