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“Schwer zu begreifen” Handelskrieg: Spielzeug-Milliardär warnt – Zölle werden US-Preise verdoppeln

“Wir haben 22 Jahre damit verbracht, das hier aufzubauen"

Handelskrieg Spielzeug US-Preise
Foto: Bloomberg

Der Handelskrieg von Donald Trump hat konkrete Folgen für die Preise in den USA! Die Zölle von US-Präsident Trump haben das Unternehmen des Spielzeug-Milliardärs Nick Mowbray seinen Angaben zufolge “lahmgelegt”. Das lässt dem Neuseeländer keine andere Wahl, als die Einzelhandelspreise für seine Produkte in den USA anzuheben. Darüber berichtet Bloomberg.

Handelskriegkonkret: Spielzeug-Milliardär warnt – Zölle werden US-Preise verdoppeln

Die Zuru Group produziert in China Spielzeuge wie die elektronischen Plüschtier-Roboter Pets Alive und die Spielzeug-Pistole XShot Dart Blaster, aber auch Windeln von Millie Moon und Rascals. Diese verkauft das Unternehmen anschließend in US-Geschäften wie Walmart und Target.

Damit steht das Unternehmen bei Trumps 145%-Zoll auf Importe aus China an vorderster Front.

“Bei den derzeitigen Zöllen müssten sich die Einzelhandelspreise zumindest für Spielzeug fast verdoppeln”, sagte Mowbray in einem Telefoninterview aus Los Angeles. “Wir befinden uns in derselben Lage wie die meisten unserer Konkurrenten, da 80% der Spielwaren in China hergestellt werden. Trump wird wahrscheinlich Familien und Kindern in den USA das Weihnachtsfest verderben.”

Der 40-jährige Mowbray hat sein Vermögen mit einem Netzwerk von Fabriken in Asiens größter Volkswirtschaft aufgebaut. Der Neuseeländer zog vor mehr als zwei Jahrzehnten mit seinem älteren Bruder Mat nach China, gründete Zuru und baute das Unternehmen zum Konkurrenten von Spielzeug-Schwergewichten wie Mattel und Hasbro auf. Diese Wette, die einst den Grundstein für sein Spielzeugimperium legte, ist nun in Gefahr.

Das Unternehmen — das seinen Hauptsitz in Hongkong hat — schätzt, dass es in diesem Jahr Produkte im Wert von rund 2,2 Milliarden Neuseeland-Dollar (1,2 Milliarden Euro) in die USA liefern wird. Das entspricht der Hälfte des weltweiten Umsatzes von Zuru.

“Wenn wir einen Zoll von 145% in Betracht ziehen würden, wären das fast 3 Milliarden Neuseeland-Dollar an Zöllen, was natürlich unmöglich ist”, sagte er. “Das ist finanziell nicht tragbar.“

Laut Mowbray verhandele Zuru mit Einzelhändlern, von denen viele ihre Bestellungen ausgesetzt hätten.

“Wir überprüfen unsere Einzelhandelspreise täglich. Sie müssen deutlich steigen”, sagte er. “Wir müssen prüfen, wie viel von den Zöllen wir selbst übernehmen wollen.“

Seit Trump Anfang des Monats die Zölle angekündigt hat, haben die Brüder – zusammen mit dem Top-Management von Zuru – fast täglich Konferenzen abgehalten, um einen Ausweg zu finden. Dabei verfolgen sie aufmerksam die Diskussionen in den USA über vorübergehende Ausnahmen für bestimmte Sektoren.

Eine Verlagerung der Produktion des Unternehmens in die USA sei jedoch keine Option, so Mowbray.

Weg aus China? Schwierig..

In Bezug auf die Spielzeugherstellung habe China ein tiefes Ökosystem und eine sehr dichte Lieferkette. “Es ist sehr schwierig, selbst in Länder wie Vietnam oder Indien zu gehen, weil die Lieferkette dort einfach nicht so existiert wie in China.”

Zuru ist seit seiner Gründung organisch gewachsen und die Gründer lehnten es ab, mehr als ein Anfangsdarlehen von ihren Eltern aufzunehmen.

Zur Finanzierung der weiteren Expansion hatte es Gespräche über einen möglichen Börsengang gegeben. Das ist nun jedoch auf Eis gelegt.

“Wir haben 22 Jahre damit verbracht, das hier aufzubauen. Und ein oder zwei Leute können das so sehr durcheinanderbringen”, sagte Mowbray. “Das ist ein bisschen schwer zu begreifen.”

FMW/Bloomberg



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