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Hapag-Lloyd mit 75.000 neuen Containern – Engpass-Rallye in einem Chart

Hapag-Lloyd Containerschiff im Hamburger Hafen

Bei Hapag-Lloyd brummt das Geschäft. Wo jahrelang nach der Finanzkrise 2008 nur Probleme für die Branche die Tagesordnung beherrschten, ist man nach dem kurzen Corona-Loch sozusagen im Wunder-Märchenland. Nicht nur die Nachhol-Effekte, sondern auch Sonderfaktoren wie Hafensperrungen in China, das quer stehende Schiff im Suez-Kanal, Chip-Mangel, Nachfrage-Rally in den USA uvm – die Container-Reedereien sind voll ausgelastet und kommen bei der Nachfrage nicht mehr hinterher.

Tolle Nachrichten von Hapag Lloyd

Ein kurzer Rückblick auf den 12. August. Da meldete Hapag-Lloyd seine Halbjahreszahlen, die sensationell gut ausfielen. Die Umsätze erhöhten sich im Jahresvergleich um 51 Prozent auf 8,8 Milliarden Euro, insbesondere aufgrund einer um 46 Prozent höheren durchschnittlichen Frachtrate von 1.612 USD/TEU (H1 2020: 1.104 USD/TEU). Der Gewinn (EBITDA) stieg von 2,9 auf 3,5 Milliarden Euro.

Heute nun kommt eine weitere tolle Meldung aus dem Hause Hapag-Lloyd. Weil Leercontainer in der Containerschifffahrt weiterhin ein knappes Gut seien, hat die Reederei 75.000 TEU Standardcontainer bestellt. Die Container werden in China hergestellt und sollen im vierten Quartal 2021 ausgeliefert werden. Im vergangenen Jahr und in 2021 hat Hapag-Lloyd damit insgesamt 625.000 TEU bestellt. Normalerweise seien die Container 50 Tage unterwegs, bis man sie wieder beladen könne. Aufgrund der massiven Überlastungen von Häfen und Terminals weltweit benötige man derzeit aber bis zu 60 Tage und mehr. Dies bedeute, dass gegenwärtig 20 Prozent der entsprechenden Containerkapazitäten fehlen. Mit dieser jüngsten Bestellung trage man dazu bei die schwierige Situation für seine weltweiten Kunden weiter zu entschärfen, so die heutige Meldung.

Aktie läuft wie geschnitten Brot

Zuletzt berichteten wir am 15. Juni über den „Fracht-Exzess“ und eine Hapag-Lloyd-Aktie bei 188 Euro. Heute sehen wir einen Kurs von 203 Euro oder +2,2 Prozent Tagesgewinn. Denn diese Meldung über neu bestellte Container bedeutet ja vor allem eins: Das Geschäft brummt weiter, weil der Nachfragestau erheblich ist und noch anhalten wird. Im Chart sieht man seit Februar 2020 den Verlauf des Dax in orange. Unterm Strich sehen wir ein Plus von 16,4 Prozent im Index, und in der Aktie von Hapag-Lloyd ein Plus von 168,7 Prozent. Seit der Jahreswende 2020 auf 2021, wo die Impfungen begannen und die globale Nachfrage wieder anstieg, wurden die Lieferengpässe immer offensichtlicher, und auch dass zum Beispiel Container-Reedereien eine immer höhere Auslastung erleben würden. Die Frachtraten sind deutlich gestiegen, und die Unternehmen aus der Branche verdienen gut. In den letzten 2 1/2 Monaten konnte die Aktie weitere 15 Euro zulegen. Im Augenblick wirkt es so, als wenn die Rallye weiterhin intakt ist.

Chart vergleicht seit Februar 2020 Hapag-Lloyd mit dem Dax
TradingView Chart vergleicht seit Februar 2020 die prozentuale Entwicklung der Hapag-Lloyd-Aktie zum Dax.



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