FMW-Redaktion
Erneut hawkishe Töne von Fed-Mitgliedern, nachdem heute Nacht schon der Chef der Boston-Fed, Eric Rosengren, einst als geldpolitische Taube bekannt, sich klar in Richtung baldige Zinsanhebungen positioniert hatte.
Fast noch klarer heute vor wenigen Minuten die Fed-Mitglieder James Bullard (St. Loius) und John Williams (San Francisco)- beiden sprechen von einer Anhebung im Juni, wenn die Daten nicht dagegen sprächen. Interessant ist auch, dass etwa James Bullard explizit meint, dass ein möglicher Brexit und die US-Wahlen im November keinen Einfluß auf die Entscheidung der Fed hätten:
James Bullard:
– es spricht mehr für langsame Zinsanhebungen als gegen Zinserhöhung
– müssen den Ölpreis und die Produktion in unsere Überlegungen mit einbeziehen
– selbst ein Brexit würde unsere Entscheidung nicht ändern
– traditionell sind Entscheidungen der Fed in Wahljahren kein bestimmender Faktor für Fed
– wenn wir uns zwischen BIP und Jobs entscheiden müßten, wir würden uns für Jobs als Kriterium für Zinsfrage entscheiden
– unsere Sorge ist, dass wenn wir die Zinsen zu niedrig lassen, die Finanzstabilität gefährdet sein könnte (!!)
John Williams:
– Wachstum 2016 wohl ähnlich wie 2015 – rund 2 Prozent
– Wahrscheinlich 2 bis 3 Zinserhöhungen in diesem Jahr
– Timing für Zinsschritte hängt von Daten ab
– Zinsanhebungen in sehr graduellen Schritten
– gute Fortschritte in Richtung 2% Inflation, aber Anzeichen, dass Inflationserwartungen zuletzt gefallen, was etwas besorgt macht
– Zinsanhebung das bevorzugte geldpolitische Mittel der Fed
– Erwerbsquote (participation rate) dürfte weiter ansteigen
– unsere Geldpolitik ist auf die USA fixiert, aber wir müssen die Risiken für die Weltwirtschaft kennen
– Löhne scheinen weiter zu steigen
– zu niedrige Zinsen schaffen Risiken durch Jagd auf Renditen
Fazit (FMW): Klingt alles ziemlich hawkish, die Daten müssen also offenkundig schon ziemlich schlecht sein, damit die Fed nicht schon im Juni die Zinsen anhebt!
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