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Dollar mit längster Verlustserie seit Juli 2020 Hedgefonds setzen jetzt auf Erholung des Dollar

Wird die Fed wirklich die Zinsen in diesem Jahr senken?

Dollar Hedgefonds

Hedgefonds setzten nach einer langen Verluststrecke auf eine Erholung beim Dollar und stellen sich damit gegen den Marktkonsens, der davon ausgeht, dass die US-Leitwährung weiter fallen wird, weil die Fed noch in diesem Jahr die Zinsen senken müsse. In vielen Medien ist derzeit die Rede vom Ende der Dollar-Dominanz – vermutlich zu Unrecht.

Hedgefonds setzen auf Erholung des Dollar

Hedgefonds setzen darauf, dass sich die längste Phase wöchentlicher Rückgänge des Dollar seit fast drei Jahren bald umkehren wird, nachdem die Anleger zuvor davon ausgegangen waren, dass die US-Notenbank Fed noch in diesem Jahr die Zinsen senken wird. Das hatte den Dollar belastet – gegenüber dem Euro war der Greenback auf den tiefsten Stand seit einem Jahr gefallen. Das berichtet nun Bloomberg.

Den jüngsten Daten der Commodity Futures Trading Commission zufolge waren fremdfinanzierte Fonds in der vergangenen Woche in allen wichtigen Währungen gegenüber dem Dollar netto short, was zum ersten Mal seit Januar 2022 der Fall war. Während die Positionierung der Anleger insgesamt gegenüber dem Dollar insgesamt weiterhin rückläufig ist, könnte der weit verbreitete Optimismus der Hedgefonds für den Dollar ein Zeichen für die nachlassende Besorgnis über die Auswirkungen der Bankenkrise auf die Bereitschaft der Fed zur Inflationsbekämpfung sein.

Dollar Hedgfonds long

Fast Money geht alles gegen den Dollar short: Zum ersten Mal seit über einem Jahr waren die bärischen Wetten so breit gestreut

Die Wetten auf einen steigenden Dollar gewannen am Freitag und der Bloomberg Dollar Spot Index beendete eine dreitägige Verlustserie, nachdem Fed-Gouverneur Christopher Waller sagte, er bevorzuge weitere Zinserhöhungen zur Bekämpfung der anhaltend hohen Preise. Ein unerwarteter Anstieg eines Indikators für die Inflationserwartungen der Verbraucher und besser als erwartet ausgefallene US-Einzelhandelsumsätze bekräftigten diese Ansicht.

Händler werden in dieser Woche die Daten, einschließlich der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung, beobachten, um den politischen Kurs der Zentralbank zu beurteilen. In dieser Woche werden sich zudem viele Mitglieder der Fed äussern.

Am vergangenen Dienstag rechneten die Händler mit einer möglichen Zinserhöhung der Fed im Mai, gefolgt von einem Wechsel zu Zinssenkungen bereits im Juli, so die von Bloomberg zusammengestellten Daten. Die Märkte signalisieren nun eine kleine Chance für eine Zinssenkung im September und eine größere im November.

„Angesichts der hohen zugrunde liegenden Inflation in den USA ist es für die Fed zu früh, den Leitzins im November zu senken“, schreiben Joseph Capurso und Kristina Clifton, Strategen der Commonwealth Bank of Australia, in einer Mitteilung an ihre Kunden. Der Dollar dürfte seine Verluste in den kommenden Monaten wieder wettmachen, selbst wenn er in dieser Woche noch einmal nachgeben sollte, falls die US-Wirtschaftsdaten enttäuschen sollten, schrieben sie.

Der Dollar ist seit fünf Wochen in Folge gefallen und hat damit die längste Verlustserie seit Juli 2020 absolviert. Laut Bloomberg-Index legte die US-Währung am Montag leicht zu.

FMW/Bloomberg

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3 Kommentare

  1. Die Auswirkungen des Ölpreises hierbei, im Zusammenhang mit der übermäßig dominanten Währung im Ölgeschäft US-Dollar bleiben abzuwarten.

    1. In diesem Zusammenhang kommt den Hedgefonds ja auch eine lobenswerte Rolle in Sachen Rohstoffsicherungsgeschäfte zu/Sinngemäße Quelle: n-tv-Telebörse-Journalist Raimund Brichta.

  2. Im Interview mit CNN räumte US-Finanzministerin Janet Yellen ein, dass der Einsatz von Finanzsanktionen, die die USA nutzen, um ihre geopolitischen Ziele zu verfolgen, die „Hegemonie des Dollars“ langfristig untergraben könnte.

    Tja, man klaut auch anderen kein Geld

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