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Hugo Boss und Co: Ausleseprozess bei Modehändlern

Hugo Boss steckt wie andere Modehändler in Schwierigkeiten

Schon vor der COVID-19 Pandemie gehörte die Einzelhandelsbranche nicht unbedingt zur ersten Wahl der Anleger – das galt besonders für die Modebranche und damit für einst so erfolgreiche Unternehmen wie Hugo Boss. Insbesondere Unternehmen mit hoher Filialdichte litten unter einem meist ungünstigen Kosten-Nutzen-Verhältnis. Richtig schwierig wurde es für die Modehändler mit Filialnetz ab März 2020 in der ersten Corona-Welle. Denn auch wenn die Unternehmen schon sehr stark mit den Online-Vertriebskanälen arbeiten, so laufen die hohen Aufwendungen für das konventionelle Geschäft auch in der Pandemie noch weiter. Einige Modeketten wurden wegen Liquiditätsschwierigkeiten vom Markt gefegt. Bei den Übrigen beschleunigt sich der schon vor der Pandemie in Gang gesetzte Ausleseprozess nun noch weiter.

Inditex im Erholungsmodus

Ein Blick auf einzelne Aktien zeigt, dass sich in der Branche etwas tut. Denn während einige Papiere schon in der Nähe alter Hochpunkte notieren, sind andere dabei, ihre Aufholjagd fortzusetzen. Grund dafür, sind neben Übernahmespekulationen u.a. die Erwartung eines Konsumbooms nach dem Ende der Pandemie. Auffällig dynamisch verläuft die Erholung bei der spanischen Inditex, dem Mutterkonzern der bekannten Marke Zara. Die Aktie nähert sich mit großen Schritten dem seit Mitte 2017 gültigen Abwärtstrend, der bei 30 Euro verläuft. Sollte es den Bullen in den kommenden Wochen gelingen, diesen Widerstand raus zu nehmen, wäre das nächste Kursziel am bisherigen Allzeithoch bei 36,70 Euro zu finden. Der Bruch des Abwärtstrends würde auf mittlere Sicht sogar neue Hochpunkte und ein Kursziel bei 56,50 Euro indizieren.

Hugo Boss attraktiver Übernahmekandidat

Aus deutscher Sicht richtet sich der Blick auf die im MDAX notierende Hugo Boss. Der Aktie ist bereits der Bruch des seit Juni 2018 gültigen Abwärtstrends gelungen, so dass sie damit das nächste Kursziel bei 47,40 Euro aktiviert hat. Dort verläuft ein größerer Widerstand in Form des großen Abwärtstrends seit 2015 und zahlreichen Widerstandspunkten aus den Jahren 2008, 2011 und 2016. Die Metzinger sind bereits häufiger in den Finanzmedien als Übernahmekandidat aufgetaucht, ohne es dazu schon harte Fakten zu gegeben hätte. Im Zuge des nun in Fahrt kommenden Konzentrationsprozesses könnte Hugo Boss aber nun tatsächlich in den Fokus von Übernahmeinteressenten geraten, zumal derzeit ausreichend Liquidität im Markt ist und auch die Finanzierungsbedingungen noch außerordentlich günstig sind.



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