FMW-Redaktion
Hauptsache kräftig wachsen, links und rechts alles aufkaufen, bis man keine Konkurrenz mehr hat. Das scheint die Devise vom globalen Biergiganten AB Inbev zu sein. Auch wenn man sich das gar nicht leisten kann, egal, Hauptsache Größe!
Um die 104 Milliarden Dollar-Übernahme des Konkurrenten SAB Miller finanzieren zu können, will AB Invev Anleihen im Wert von 50 Milliarden Dollar ausgeben, so Kreise, die nicht genannt werden wollen. Weitere grob geschätzt 10 Milliarden Dollar sollen über Bankkredite laufen. Warum auch nicht so viel Schulden machen – das Geld ist billig, der Anleihemarkt eh ausgetrocknet, da sind die Investoren doch froh über so ein neues angebotenes Volumen. Ganz nebenei: Das wäre die größte jemals getätigte Anleihe-Emission um eine Firmenübernahme zu finanzieren. Und das in der Bier-Industrie, Hut ab!
Wer am Ende dafür zahlen muss? Nun ja, nach der Übernahme will das Management sicher, wie es auch sein muss, diesen Schuldenberg nach Möglichkeit vorzeitig abtragen. Was muss also her? Die Wörter „Restrukturierung“ und „Konsolidierung“ werden wahrscheinlich die Runde machen. Zu erwarten sind bei den Brauereien des dann neuen Konzerns massive Zusammenlegungen der Produktionsstätten, damit einhergehend Entlassungen von Mitarbeitern. Und der Bierkonsument darf davon ausgehen, dass viele Biere in Zukunft immer ähnlicher schmecken, wenn „der Konzern“ anfängt seine Grundprodukte für die Biersorten zentral einzukaufen, um auch dort Geld zu sparen.
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Und der Bierkonsument darf davon ausgehen, dass viele Biere in Zukunft immer ähnlicher schmecken, wenn „der Konzern“ anfängt seine Grundprodukte für die Biersorten zentral einzukaufen, um auch dort Geld zu sparen.
Die Differenzierung von Bier im Geschmack hängt eher maßgeblich von der Art der Verarbeitung der Bestandteile selbst ab, da man darin genügend variieren kann. Diese geschmackliche Dystopie ist folglich nicht zu erwarten, jedoch eher eine ökonomische im Hintergrund.