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Hyperinflation bei Kryptowährungen – die Detailanalyse

Kryptowährungen als Coins dargestellt

Ein falsches Verständnis von Inflation lässt viele Investoren in Kryptowährungen an dem Glauben festhalten, man könne sich mit den digitalen Münzen vor Geldentwertung schützen. Dabei befinden sich die Kryptos längst selbst in einer Spirale der Hyperinflation.

Kryptowährungen als Bargeldersatz

Bereits seit den 1990er-Jahren gibt es Bestrebungen aus der Cyber-Punk-Bewegung ein von Banken unabhängiges, dezentrales Zahlungssystem (Blockchain) zu entwickeln. Mittels eines kryptografischen Verfahrens sollte ein Ersatz zum Bargeld geschaffen werden, dessen Zahlungsbewegungen nicht nachvollzogen werden können. Darüber hinaus wollte man den Banken die Kontrolle über die Transaktionsgeschwindigkeit des Giralgeldes entziehen und ihnen den Gebührenwucher abgewöhnen. Vor allem aber sollte das Geldschöpfungsprivileg der Geschäftsbanken abgeschafft werden. Im Januar 2009 veröffentlichte Satoshi Nakamoto (vermutlich ein Pseudonym) die erste Version der Referenzimplementierung einer Kryptowährung namens „Bitcoin Core“.

Neu ist die Idee eines Bargeldäquivalents allerdings nicht: Bereits im Mittelalter wickelten Geldwechslern (italienisch bancherii, von bancus, „Tisch“) mit ihren Kunden bargeldlose Zahlungsverkehre in ganz Europa, ausgehend von Italien ab. Seit dieser Zeit gibt es Gut- und Lastschriften auf Konten und Überweisungen von einem auf ein anderes Konto. Der bargeldlose Verkehr von einer „Bank“ zur anderen und damit das Giralgeld sind also schon mehrere Hundert Jahre alt. Weil aber ein Transfer zunächst nur mündlich erfolgte, blieben die Geschäfte der Geldwechsler vornehmlich auf den regionalen Zahlungsverkehr beschränkt. Erst im 14. Jahrhundert begannen die schriftlichen Zahlungsanweisungen und damit der bargeldlose Zahlungsverkehr auf überregionaler und später sogar auf globaler Ebene. Heute ist Giralgeld in digitaler Form das dominierende Zahlungsmittel weltweit. Digitalgeld per se ist also alles andere als neu und gewinnt zusammen mit der weltweit explodierenden Fiat-Geldmenge weiter an Bedeutung.

Grafik zeigt bargeldlose Transaktionen im globalen Bankensystem

Insofern ist die Mission der Krypto-Pioniere, das Bankenmonopol bei Giralgeldtransaktionen zu brechen noch nicht erreicht. Aber die Geschichte der Kryptowährungen ist noch jung. In Sachen Bemühungen zur Abschaffung des wenigstens einigermaßen diskreten Bargeldes erfüllen die Krypto-Kreativen jedoch entgegen ihren eigenen Vorsätzen vollkommen die Agenda der Zentral- und Notenbanken. Die Europäische Zentralbank (EZB) nahm die Idee des digitalen Euro bereits dankend auf und sinniert mittlerweile über ein digitales Währungs- und Kontenmonopol unter ihrem Dach und ihrer totalen Kontrolle. Als Cyber-Punk-Pionier der Kryptowährungen müsste man sich angesichts dieser Entwicklungen wie ein ungewollter Erfüllungsgehilfe fühlen.

Hyperinflation bei den Kryptowährungen

In der Sprache der Banker werden Fremdwährungen auch als Sorten bezeichnet. Die türkische Lira, der US-Dollar oder der Japanische Yen sind aus Sicht eines deutschen Anlegers also verschiedene Sorten der Fiat-Währungen. Sollte es nun, wie aktuell in der Türkei zu einer erhöhten Inflationsrate mit 19,89 Prozent p. a. kommen, bietet sich der Umtausch in den US-Dollar an, dessen Kaufkraftminderung aktuell bei „nur“ 5,4 Prozent p. a. liegt (neue Zahlen ab Mittwoch: e5,8 % p. a.). Eine der vordringlichsten Motive der Krypto-Pioniere war der Schutz vor der Geldmengeninflation, die in Kombination mit der Geldumlaufgeschwindigkeit zu Preisinflation führt.

Am 11. Februar äußerte sich Satoshi Nakamoto in einem Post auf der Website der P2P-Foundation zum Thema Inflation wie folgt: „Das Kernproblem konventioneller Währungen ist das Ausmaß an Vertrauen, das nötig ist, damit sie funktionieren. Der Zentralbank muss vertraut werden, dass sie die Währung nicht entwertet, doch die Geschichte des Fiat-Geldes ist voll von Verrat an diesem Vertrauen. Banken muss vertraut werden, dass sie unser Geld aufbewahren und es elektronisch transferieren, doch sie verleihen es in Wellen von Kreditblasen mit einem kleinen Bruchteil an Deckung. Wir müssen den Banken unsere Privatsphäre anvertrauen, vertrauen, dass sie Identitätsdieben nicht die Möglichkeit geben, unsere Konten leer zu räumen. Ihre massiven Zusatzkosten machen Mikro-Payments unmöglich.

Eine Generation früher hatten Nutzer von Time-Sharing-Computersystemen ein ähnliches Problem. Vor dem Aufkommen von starker Verschlüsselung mussten die User sich auf Passwortschutz für ihre Daten verlassen und dem Systemadministrator vertrauen, dass dieser ihre Informationen vertraulich hielt. Diese Privatsphäre konnte jederzeit aufgehoben werden, wenn der Administrator zu dem Schluss kam, dass sie weniger wog als andere Belange, oder auf Anweisung seiner Vorgesetzten. Dann aber wurde starke Verschlüsselung für die Masse der Nutzer verfügbar, und Vertrauen war nicht länger nötig. Daten konnten auf eine Weise gesichert werden, die einen Zugriff durch Dritte – egal aus welchem Grund, egal mit wie guten Entschuldigungen, egal was sonst – unmöglich machten. Es ist Zeit, dass wir dasselbe mit Geld machen. Mit einer elektronischen Währung, die auf einem kryptografischen Beweis beruht und kein Vertrauen in Mittelsmänner benötigt, ist Geld sicher und kann mühelos transferiert werden.“

Die Krypto-Illusion

Wie wir heute aus diversen Ermittlungserfolgen der Justiz wissen, sind die Transaktionspfade des Bitcoins und anderer Kryptowährungen sehr wohl nachvollziehbar, und zwar weltweit. Eine der größten Marktplätze im Darknet, der mittlerweile freiwillig geschlossene „White House Market“ hatte aus genau diesem Grund Bitcoin als Zahlungsmittel von seiner Plattform verbannt und ausschließlich die öffentlich nur sehr schwer handelbare, weil tatsächlich diskrete Kryptowährung Monero (abhängig vom Grad des Mixings) als einziges Zahlungsmittel akzeptiert. Die Sicherheitslücken bei Bitcoin, Litecoin etc. waren aus Sicht der Betreiber des Marktplatzes einfach zu groß.

Doch was ist mit dem Inflationsschutz? Momentan schießen die digitalen Münzen (Token und Altcoins) wie Pilze aus dem Boden. Allein in diesem Jahr erhöhte sich die Zahl der verschiedenen Währungen zum Stichtag 8. November 2021 gemäß coinmarketcap.com auf 7.190 Sorten. Das bedeutet eine Verzehnfachung innerhalb von nur 5 Jahren bzw. mehr als 1.000 Prozent Geldmengeninflation.

Grafik illustriert die laufende Hyperinflation bei Kryptowährungen

In derselben Zeit kam übrigens nicht eine einzige neue Sorte von Edelmetallen in dem uns bekannten Universum neu hinzu. Es dominiert hingegen mehr und mehr das Phänomen des Produktions-Peaks.

Grafik zeigt Edelmetalle in einem Periodensystem

Was nützt es einem Anleger auf der Suche nach Inflationsschutz, wenn der Algorithmus einiger Kryptowährungen die Reduzierung der Inflationsrate bis auf null vorsieht, gleichzeitig aber eine Hyperinflation bei der Gesamtmenge digitalen Münzen stattfindet? Die Tulpenmanie des 16. Jahrhunderts lässt grüßen. Umso mehr Token oder Altcoins am Markt angeboten werden, umso mehr Fiat-Geld wird benötigt, um die Kurse der einzelnen Währungen weiter anzutreiben oder oben zu halten.

Aktienrückkaufeffekt – nur umgekehrt

Wir haben es also genau mit dem gegenteiligen Effekt wie bei Aktienrückkäufen zu tun: Nehmen Konzerne eigene Anteilsscheine vom Markt, dann verknappen sie das Angebot ihrer Aktien. Geschieht dies bei vielen Gesellschaften in einem Aktienindex, dann steigen die Kurse der einzelnen Aktien und des Aktienindex durch die Effektenverknappung bei zumindest gleichbleibender Nachfrage. Wie wir aus etlichen Statistiken wissen, waren die Rekordaktienrückkäufe mit verantwortlich für die Outperformance der großen US-Aktienmärkte in den letzten Jahren und speziell in diesem Jahr (Rekordvolumen bei Aktienrückkäufen).

Man stelle sich nun vor, dass anstatt von Aktienrückkäufen sich im Gegenteil die Anzahl der Neuemissionen bei Aktien (IPOs) innerhalb der letzten zehn Jahre netto verzehnfacht hätte. Was wäre wohl aus der größten Rallye aller Zeiten bei NASDAQ & Co. geworden? Wie viel mehr Kapitalzustrom hätte es benötigt, um den gleichen Hausse-Effekt zu erzielen. Die Explosion der Krypto-Sorten bedeutet einen ständig steigenden Bedarf an frischem Geld zur Aufrechterhaltung der Blase, denn knapp sind die digitalen Münzen in ihrer Gesamtheit eben nicht.

Spekulative Halbwertzeit wegen Generationenwechsel

Mit der Zunahme an neuen Kryprowährungen kommen auch immer neue Innovationen auf den Markt. Eines der wissenschaftlich fortschrittlichsten und intellektuell durchdachtesten Projekte ist Cardano. Das Blockchain-Projekt der mittlerweile dritten Generation wurde von ehemaligen Mitbegründern des bis dahin fortschrittlichsten Projektes Ethereum ins Leben gerufen. Cardano soll die Skalierbarkeit und die Integrationsfähigkeit in öffentliche Systeme gewährleistet und bisherige Probleme, wie zum Beispiel den hohen Energieverbrauch beheben. Das Projekt verwendet ein eigens entwickeltes Proof-of-Stake (PoS)-Konsensprotokoll namens Ouroboros, welches mehrere hundert Transaktionen pro Sekunde verarbeiten kann. Ouroboros ist das erste basierend auf universitärer Forschung entwickelte und nachweislich sichere Proof-of-Stake-Protokoll. Das Projekt ermöglicht in der neuesten Ausbaustufe auch den Transfer von digitalen Kontrakten (Rechte und Verträge).

Die von Cardano genutzte Währung heißt „ADA“ und ist in kürzester Zeit zur viertgrößten Kryptowährung der Welt avanciert (hier die Liste von coinmarketcap). Sie bringt aktuell eine Marktkapitalisierung von 65,6 Mrd. US-Dollar auf die Waage. Dabei hat die Kryptowährung der dritten Generation bisher gehypte Kryptos wie Theter, Ripple, Dogecoin, Litecoin etc. im Eiltempo hinter sich gelassen. In der technologischen Entwicklungsgeschwindigkeit sowie in den gesellschaftlichen und trendbestimmenden Rahmenbedingungen liegt ein für Spekulationsblasen typisches Risiko, dass man bereits bei den Meme-Stocks beobachten konnte: Irgendwann zieht die Karawane weiter und die Berge an Buchgewinnleichen werden höher und höher.

Kryptowährungen sind der gigantischste Bluff aller Zeiten

Etwas weitergedacht, und zugegebenermaßen bewege ich mich mit dem nun folgenden Gedankenspiel auf das Feld der nicht verifizierbaren Spekulation, sind die als „digitales Gold“ bezeichneten Kryptowährungen das ideale Trojanische Pferd für Anleger, die ihr Erspartes vor Inflation oder sogar Hyperinflation in Sicherheit bringen möchten. Denn Kryptowährungen verhindern in Höhe von Billionen US-Dollar den Zustrom von Kapital in das mengen- und sortenmäßig tatsächlich knappe Ersatzgeld Gold – einen über Jahrtausende bewährten Schutz vor Krisen des Geldsystems und Preisinflation. Anstatt also im sicheren Hafen anzukommen, landen die Ersparnisse der vor Inflation Schutz Suchenden im ungünstigsten Fall im digitalen Nirwana.

Natürlich gibt es auch sogenannte „Stable Coins“ die mit Gold oder anderen knappen Rohstoffen hinterlegt sind. Aber was nützt einem der Anteil an einem Kilobarren Gold, der durch einen digitalen Token verbrieft ist, der irgendwo in Singapur in einem Gold-Tresor liegt? Gold ist primär dann sicher, wenn es sich nicht im Besitz Dritter, sondern im unmittelbaren Zugriffsbereich befindet. Wie sagte der ehemalige US-Notenbankchef Alan Greenspan in Bezug auf die Währungs-Krise von 1971 bis 1980 überraschend offen: „Our biggest mistake was not to manipulate the gold price“.

Nun steckt der US-Dollar und alle anderen Währungen, die lediglich Derivate dieser Fiat-Weltleitwährung sind, erneut in einer existenziellen Krise. Gäbe es keine Kryptowährungen, man müsste sie aus Sicht der Notenbanker erfinden, um das selbst digital in gigantischen Mengen erzeugte Fiat-Geld von den Jahrtausende alten und zuverlässigen Rohstoffwährungen und echten Wertspeichern Gold, Silber, Platin, Palladium etc. fernzuhalten. Aber dieser Gedanke wird wohl erst in einigen Jahren salonfähig sein, wenn ein Großteil der Kryptobuchgeldgewinne digital verbrannt wurde oder die dahintersteckende Technologie technisch überholt ist. Vielleicht ergeht es den meisten Kryptowährungen ja genau so wie Millionen von Hochzeits- und Geburtstagsvideos, deren Daten auf einer dünnen Magnetfolie auf VHS-Kassetten verrotten und nie wieder ausgelesen werden können.

Fazit und Ausblick

Unbestreitbar stellt die kostengünstige Infrastruktur, die Skalierbarkeit, die Art der Geldschöpfung sowie die hohe Geschwindigkeit der Transaktionen durch die Blockchain-Technologie eine Revolution für den globalen Zahlungsverkehr und unsere Wirtschaft dar. Dennoch sollte man unterscheiden zwischen einer Transaktionswährung mit unbestreitbaren Vorteilen, einem Wertaufbewahrungsmittel und einem Spekulationsobjekt mit zum Teil fantastischen Renditen innerhalb kürzester Zeit.

Aufgrund der spezifischen Algorithmen sind einzelne Kryptowährungen tatsächlich vor Inflation geschützt und werden sogar durch den Verlust existierender Münzen eine Deflation erleben. Welche dieser Münzen sich technologisch und in der Gunst der Spekulanten durchsetzen, ist gleichwohl unvorhersehbar. Dazu ist die Geschichte der Kryptowährungen einfach noch zu jung. Es spricht nichts gegen spekulative Investments in Kryptowährungen, aber sie garantieren keinen Werterhalt per se. Die erfolgversprechendste Vorgehensweise, um an den potenziell horrenden Gewinnen der Kryptowährungen zu partizipieren, ist eine permanente Beschäftigung mit der Materie und ein breit gestreutes Portfolio.



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9 Kommentare

  1. Die Argumentation läuft ins leere, so sehr wie ich Hannes Zipfel und seine Beiträge vergleicht er hier Äpfel mit Essiggurken, er würde ja auch kaum Behaupten wollen das nur weil in Simbabwe Hyperinflation herscht Fiat Geld allgemein von Hyperinflation bedroht wäre.

    Gleiches wäre wenn ich sagen würde Gold schützt nicht vor Inflation den es gibt noch viele andere seltene Metalle wie Iridium, Galium und was weiss ich noch alles.

    Jedes Blockchain Projekt hat seinen Anwendungsbereich und seinen wirtschaftlichen Aspekt wo es einen Teilbereich verbessern wird.

    Ich bin absolut der Meinung das nicht alle 10‘000 Kryptowährungen überleben werden, aber nur weil sich gewisse nicht durchsetzen können dies mit einer Hyperinflation gleichzusetzen ist Grundfalsch.

    Viele werden sich in Ihrem Bereichen durchsetzen, und gerade viele der vielversprechsten „Währungen“ sind ja nicht mal Währungen sondern automatisierte Kontrakte, das was dort als „Währung“ eingestzt wird ist das äquivalent zu den Stückkosten zB eines Kreditvertrages, also der Faktor Mensch mit seinem Lohn….

    1. Allein Bitcoin ist Krypto Gold. Der Artikel geht da leider fehl. Alle anderen Krypto Währungen sind Produkte, bei denen es sich irgendwann entscheidet, ob sie überleben werden.

  2. Leider war das nix, bzw. hat sich Hannes Zipfel etwas zu sehr in Zeug gelegt, den Kryptomarkt als reine Blase zu deuten.
    Natürlich hat er auch Bitcoin quasi ausgelassen, der inzwischen alles andere als eine Blase ist, sondern nach über 11 Jahren bewiesen hat, dass Bitcoin mit berechtigtem Abstand die Nummer 1 ist und auch noch einige Zeit bleiben wird. Das weltweit erste dezentrale, sicherste und weltweit vernetzte digitale Netzwerk, was auch immer mehr Wissenschaftler und echte freie Finanzexperten weltweit fasziniert, umso mehr, wenn man sich die Mühe macht in das sogenannte „Rabbit-Hole“ erst einmal einzutauchen, was nicht mit ein paar Stunden getan ist, sondern viel mehr Zeit benötigt, dies ist auch übrigens der Grund, warum fast alle Berichte, besonders des Deutschen Mainstream allesamt, mehr oder weniger keine Ahnung haben und sich dafür nicht schämen, immer wieder falsche Artikel zu Bitcoin produzieren. Z.B. ist die USA das wieder meilenweit vorangeschritten und es deutet sich schon jetzt an, dass auch hier, Deutschland wieder einmal das Nachsehen haben wird, was eigentlich sehr schade ist. Es steht für immer mehr Menschen außer Frage, dass Bitcoin das neue digitale Gold werden wird und es für jüngere schon heute ist. Auch das Proof of Work haben die meisten nicht verstanden und machen immer wieder den Fehler, den Bitcoin deswegen zu verteufeln, auch weil sie Bitcoin nicht wirklich verstanden haben. Aber gut, Deutschland wird hier wieder eine weitere Lektion erteilt.
    Natürlich hat Hannes Zipfel jedoch recht, dass es zuviele Krypto Projekte, bzw. Coins gibt, dass ist korrekt.
    Ich gehen davon aus, dass inkl. der Defi und NFT Projekte, im Laufe der der nächsten Jahre max. 50 – 100 überleben werden, davon werden jedoch nur max ein Dutzend sich auf Dauer mit großem Erfolg etablieren, natürlich könnte da Cardano, Etherium, Solana u.a. eine bedeutende Rolle spielen. Doch man muss Bitcoin als eigenes System sehen, dass aufgrund der Lightning Projekte (also diverse Layer) ferner Zukunft alles übernehmen könnte, was die meisten zentral gesteuerten Krypto Projekte heute verkaufen wollen;)
    Es sollte wirkjlich Zeit werden, dass in Deutschland endlich mehr Bitcoin Experten in allen Bereichen entstehen, es wird sich auf Dauer rächen, immer wieder den Bitcoin als Tulpenmanie darstellen zu wollen und als Umweltsau. Bzgl. Energieverschwendung wird auch imemr wieder, besonders bei Grünen am Thema vorbei geredet. So fördert der große Energieverbrauch des Proos of Work, schon jetzt weltweit immer mehr grüne Energie und das steigert sich gerade drastisch und wird auch anderen Bereichen bei der Bekämpfung der Klimakrise helfen.
    Insofern, alles gut Herr Hannes Zipfel, nur eine Frage, war es ihre wie ich leider vermute Absicht, hier auch indirekt den Bitcoin zu dissen…das ist ihnen nicht gelungen, nehmen Sie sich mal echte Zeit es lohnt, wetten? ;)

    1. Mal wieder ein Schuss in den Ofen. Es muss klar zwischen Altcoins (Wertpapiere?), Stable Coins und vor allem Bitcoin unterschiedlich werden. Es hilft unheimlich sich erst einmal mit Bitcoin auseinander zu setzen. Dann wird man feststellen, dass bei PoS wieder ganz viel Geld (Coins) landen die eh zu den 1% gehören. Und vor allem wird einem auch erst dann klar warum die Bitcoin Maxis so sind wie sie sind. Viele versuchen sich als Trader, aber selbst Tiere traden besser als diese. PoW ist und bleibt revolutionär. Lesen bildet.

    2. „Doch man muss Bitcoin als eigenes System sehen, dass aufgrund der Lightning Projekte (also diverse Layer) ferner Zukunft alles übernehmen könnte, was die meisten zentral gesteuerten Krypto Projekte heute verkaufen wollen;)“

      Das Argument vom Blocktrainer.

      Meine Frage wäre hier: wenn Lightning so gut ist und ohne weiteres Coin-Mining funktioniert, weswegen es auch hohen Durchsatz hat, warum dann nicht einfach Lightning benutzen und BTC vergessen?

      Ich finde es übrigens geradezu herzerwärmend, dass mir die Amerikaner als Vorbild empfohlen werden. Das erinnert mich an alte, längst vergangene Zeiten …

  3. Hallo Shazari,

    vielen Dank für Ihren ausführlichen und sehr interessanten Kommentar. Ich selbst bin kein Bitcoin-Experte, beschäftige mich aber seit 27 Jahren mit Geldsystemen. In dem Beitrag ging es mir primär um die massive Sorteninflation, also die enorme Ausweitung der Krypto-Geldmenge durch neue digitale Währungen. Daher bieten die Kryptowährungen im Vergleich zu den monetären Edelmetallen keinen echten Inflationsschutz (Inflation im Sinne der Aufblähung der Geldmenge). Denn genau das passiert gerade bei den Kryptos: eine massive Aufblähung der Geldmenge.

    Wie im Artikel erwähnt, rechne ich bei einzelnen Coins, wie z. B. dem Bitcoin sogar mit einer Geldmengen-Deflation, da die Gesamtmenge in diesem konkreten Fall auf ca. 21 Mio. Stück limitiert ist, von denen aktuell bereits ca. 19 Mio. geschürft wurden. Bei Litecoin beträgt die geplante Gesamtmenge schon 84 Millionen Stück und bei Cardano (ADA) sogar 45 Milliarden. Andere Krypto-Sorten sind überhaupt nicht in ihrer Geldmenge limitiert oder sogar an Fiat-Währungen gekoppelt und nennen sich ironischer Weise dennoch „Stable Coins“.

    Gerade junge Menschen haben eine hohe Affinität zu den digitalen Währungen, aber keine Erfahrungen mit echten Währungskrisen. Gold hat seine Fähigkeit, Vermögen über das Scheitern von Währungssystemen hinweg zu erhalten bereits unzählige Male über Jahrtausende hinweg und unabhängig vom technologischen Fortschritt bewiesen. Nur ist diese Tatsache leider nicht Bestandteil der schulischen Ausbildung junger Menschen, nicht einmal im Bereich der Wirtschaftswissenschaften. Hier tut Aufklärung meiner Meinung nach dringend Not. Das gilt für Gold ebenso wie für Bitcoin. Beides hat seine Existenzberechtigung mit zum Teil ähnlichen und zum Teil völlig unterschiedlichen Funktionen als alternatives Geld in einem sich bereits auflösenden Fiat-Geldsystem.

  4. Ich bin zwar kein Experte, aber ich glaube nicht, dass Bitcoins einfach so im digitalen Nirwana verschwinden können. An Wert verlieren vielleicht schon, aber verschwinden wohl eher nicht.

  5. Hallo Zusammen.
    Vielen Danke an das FMW-Team für die gute Arbeit & Content über all die Jahr.
    Kann so kritisch wie dieser Artikel sehe ich die Sache nicht. Denn neue Coins können aus meiner Sicht auch als VC-Capital für Firmen verstanden werden, die es noch nicht an die Börse geschafft haben.
    Grundsätzlich möchte ich hier auf den guten Dr. Stelter verweisen:
    https://think-beyondtheobvious.com/krypto-als-spitze-der-spekulation/

    Viele Grüße, Martin

    1. Nachtrag:
      Als Altcoin sollte auch BNB ( Binance-Coin) betrachtet werden. Ich finde das BNB ein gutes Beispiel für ein funktionierendes Projekt mit integrieren Coin ist. Die haben auch mal Mittels ICO und Coin-Preisen im Cent-Bereich angefangen. Und der BNB Coin dient einem echten Zweck.

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