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Hyperinflation? Warum die Inflation laut Bundesbank bis 2023 nur bei 1,5 Prozent liegen soll

Zehn Millionen Mark-Schein steht für Mega-Inflation

Kommt nach einer kurzen Phase der Deflation in Folge der Coronakrise die Hyperinflation? Die totale Geldentwertung mit extremen Verwerfungen für alle Bereiche unseres Alltags? Erleben wir galoppierende Preise für Lebensmittel und komplett entwerte Spareinlagen? So sehen es die von diversen großen Medienhäusern bezeichneten „Crashpropheten“ wie Markus Krall und Dirk Müller. Geht man nach aktuellen Aussagen der Bundesbank, kommt alles ganz anders.

Heute Mittag hat sie ihren Monatsbericht Dezember veröffentlicht, in dem diverse volkswirtschaftlichen Themen sowie die Auswirkungen der Coronakrise thematisiert werden. Auch das Thema Inflation wird angesprochen. Laut Bundesbank soll sie bis 2023 auf gerade mal 1,5 Prozent ansteigen – sie würde also noch nicht mal das 2 Prozent Inflationsziel der EZB schaffen. Wie es dazu kommt? Dazu drucken wir hier zwei Absätze aus dem heutigen Bericht der Bundesbank im Wortlaut ab. Erst geht es um die Wirtschaftsleistung, danach um das Thema Inflation:

In diesem als am wahrscheinlichsten angesehenen Szenario steigt das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) in kalenderbereinigter Rechnung nach einem Rückgang um 5½% im laufenden Jahr in den kommenden beiden Jahren mit Raten von 3 % und 4½% kräftig an. Im Jahr 2023 nähert sich der BIP-Anstieg dann dem des Potenzialwachstums an. Das Vorkrisenniveau wird Anfang 2022 wieder erreicht und das Produktionspotenzial nur wenig später.

Die Inflationsrate auf der Verbraucherstufe wird im laufenden Jahr vor allem aufgrund der vorübergehend gesenkten Mehrwertsteuersätze und des Einbruchs der Rohölpreise deutlich auf 0,4 % zurückgehen. Im Jahr 2021 wirkt dann nicht nur die Rücknahme der Mehrwertsteuersenkung preistreibend, sondern auch die Einführung von CO2-Emissionszertifikaten. Die Kernrate ohne Energie und Nahrungsmittel dürfte bereinigt um den Mehrwertsteuereffekt in beiden Jahren bei etwas über 1% liegen. Dämpfende Effekte der schwachen gesamtwirtschaftlichen Nachfrage überwiegen gegenüber preiserhöhenden angebotsseitigen Auswirkungen der Pandemie. Im weiteren Verlauf erzeugen wieder kräftiger steigende Löhne und sich mit der Güternachfrage erholende Gewinnmargen zunehmenden Preisdruck. Im Jahr 2023 könnte die Inflationsrate gut 1,5% erreichen.

Zum Thema Inflation hier eine ganz aktuelle Meinung von BNP Paribas:



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1 Kommentar

  1. Mehr als ein Werbe-Video für BNP Paribas-Zertifikate war das wohl nicht…

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