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Aktuelle Aussagen der IEA Ölnachfrage wird in 2023 wegen China stärker als erwartet ansteigen

Laut aktueller Aussage der IEA soll der Aufschwung in China die globale Ölnachfrage stärker ansteigen lassen als bisher angenommen.

Öl-Tanker

Gibt es wieder Grund für einen Auftrieb im Ölpreis? Die weltweite Ölnachfrage wird in diesem Jahr stärker steigen als bisher angenommen, da der Aufschwung nach der Pandemie in China die Erwartungen übertrifft, so sagt es aktuell die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem Monatsbericht laut Zusammenfassung von Bloomberg. Der weltweite Kraftstoffverbrauch wird im Jahr 2023 um 2,2 Millionen Barrel pro Tag steigen – etwa 200.000 pro Tag mehr als zuvor prognostiziert – das wäre ein Rekordwert von 102 Millionen Barrels pro Tag. Diese höhere Ölnachfrage soll zustandekommen, da Chinas Nachfrage nach Öl nach der Aufhebung der Anti-Covid-Beschränkungen ein Allzeithoch erreicht.

„Die chinesische Erholung war schneller und stärker als erwartet, und im März erreichte die chinesische Ölnachfrage ein Allzeithoch“, sagte Toril Bosoni, Leiterin der Ölmarktabteilung der IEA, in einem Interview mit Bloomberg Television. „Wir sehen eine wirklich starke Nachfrage, vor allem in Asien.“

Da sich die Nachfrage beschleunigt und die OPEC+-Allianz unter der Führung Saudi-Arabiens die Lieferungen drosselt, werden sich die weltweiten Ölmärkte in der zweiten Jahreshälfte voraussichtlich stark verengen, so die Prognose der IEA. Dies könnte den Rohölpreisen, die sich in London in der Nähe von 75 Dollar pro Barrel eingependelt haben, wieder Auftrieb geben, nachdem sie alle früheren Gewinne aufgrund der OPEC-Kürzungen inmitten von Rezessionsängsten wieder abgegeben haben. Letzten Monat warnte die IEA, dass die steigenden Preise den Druck auf die Verbraucher, die durch die hohe Inflation unter Druck geraten sind, noch verstärken könnten.

Wirtschaftliche Risiken

Nach Angaben der in Paris ansässigen IEA, die die großen Volkswirtschaften berät, stieg der chinesische Kraftstoffverbrauch im März auf 16 Millionen Barrel pro Tag. Pekings jüngste Wirtschaftsindikatoren mögen zwar ins Stocken geraten sein, aber „der größte Teil der prognostizierten Nachfrageerholung ist bereits im Gange“. Im Bericht der IEA wird zwar die Stärke des Aufschwungs hervorgehoben, es wird aber auch auf die verbleibenden Risiken hingewiesen.

Die IEA stellte fest, dass sich die Aussichten für die Gesamtwirtschaft eingetrübt haben, was durch einen Einbruch im verarbeitenden Gewerbe und einen gedämpften Welthandel noch verstärkt wird, da der erwartete Impuls aus China ausbleibt. „Das wirtschaftliche Bild hat sich verschlechtert“, sagte Bosoni. „Die Zinssätze sind nach wie vor hoch und steigen weiter, die Inflation ist hoch und es besteht die Sorge, dass wir in vielen Bereichen in eine Schrumpfung übergehen.

Die stärkere Schätzung der IEA für dasWachstum der Ölnachfrage im Jahr 2023 ergibt sich zum Teil aus den historischen Herabstufungen für die beiden vorangegangenen Jahre. Obwohl Peking das diesjährige Wachstum antreibt, ist der Gesamtverbrauch niedriger als im letzten Monat geschätzt. Nichtsdestotrotz geht die IEA davon aus, dass die globalen Ölmärkte in diesem Sommer immer noch in ein Defizit kippen werden, so dass die Vorräte in der zweiten Jahreshälfte rasch um 2 Millionen Barrel pro Tag abnehmen werden.

OPEC-Kürzungen

Ein Großteil der Drosselung wird von der OPEC und ihren Partnern verursacht werden, da die wichtigsten Mitglieder in diesem Monat eine neue Runde von Produktionskürzungen einleiten, die von der IEA als preistreibend kritisiert wurden. Die Agentur sagt voraus, dass die Fördermenge der Allianz zwischen April und Dezember um 850.000 Barrel pro Tag sinken wird. Diese Politik hat die Spannungen zwischen der OPEC und der IEA, die jeweils die Energieerzeuger und -verbraucher vertreten, wieder aufleben lassen, wobei beide Seiten die jeweils andere Seite zur Vorsicht bei ihren Vorschriften mahnen. Die OPEC+ trifft sich am 4. Juni, um ihre Produktionsstrategie zu überprüfen.

Ironischerweise sorgt das OPEC+-Mitglied Russland für eine gewisse Entlastung des Angebots, da es seine Exporte trotz der Drohungen, die Verkäufe als Vergeltung für die westlichen Sanktionen wegen des Krieges gegen die Ukraine zu kürzen, aufrechterhalten hat. Die russischen Lieferungen von Rohöl und raffinierten Ölen erreichten im April mit 8,3 Millionen Barrel pro Tag einen Höchststand nach der Invasion, während die Exporteinnahmen nach Angaben der Agentur um 1,7 Milliarden Dollar auf 15 Milliarden Dollar stiegen.

FMW/Bloomberg



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3 Kommentare

  1. Die oben von der IEA genannten Aussichten in Sachen Welthandel bekräftigen die Kompetenz der Öl-Allianz OPEC+ bezüglich der Ölfördermenge.

  2. ich dachte, china’s wirtschaft stehe vor dem abgrund? läuft das so wie münzen werfen, kopf oder zahl?

  3. @1150 Wer behauptet denn sowas? Oder kann da jemand wieder nicht lesen?

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