FMW-Redaktion
Kommt die Geldschwemme der EZB doch (zu kleinen Teilen) bei der Realwirtschaft an? Evtl. in einem gewissen Umfang. Vertraut man den Umfragen des ifo-Instituts, so kommt die deutsche Wirtschaft aktuell so leicht an Kredite wie noch nie. Ihr Index der „Kredithürde“ fällt aktuell auf 14,8%. Das bedeutet 14,8% der 4.000 befragten Gewerbebetriebe in Deutschland gaben die Auskunft „Restriktiv“ bei der Frage „Wie beurteilen Sie zur Zeit die Bereitschaft der Banken, Kredite an Unternehmen zu vergeben?“
Wie die Grafik zeigt, fällt der Anteil der Firmen, die schwer oder gar nicht an Kredite kommen, weiter ab. Man könnte also annehmen die Geldflutung der Kapitalmärkte durch die EZB kommt tatsächlich bei den Betrieben (zumindest in Deutschland) an. Zu einem gewissen Teil kann das sogar sein. Aber wie die Grafik des ifo-Instituts zeigt, gab es den großen Einbruch (als Zunahme der Kreditversorgung) ab 2010 bis 2012 von über 40 auf unter 20%. Dies fällt nicht in die Zeit der EZB-Geldschwemme (erst ab März 2015). Zu der Zeit sank der Leitzins der EZB Richtung Null, und dadurch erhöhte sich die Kreditzufuhr. Nur jetzt sind wie bei 0, und weiter geht´s da nicht nach unten.
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken
Nach meinen Informationen wurden die Zinsen am 4. September 2014 auf 0,05% gesenkt und nicht im März 2015. Aus dem Text könnte man deuten, mit der Geldschwemme beginnend im März 2015 wurde auch der Zins auf 0 gesenkt.