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Im Fokus: Konsortialbank senkt Snap-Kursziel von 28 auf 16 Dollar, Ölpreis kann sich noch halten

Die Aktie von Snap Inc (SNAP), dem Betreiber der Fotoapp Snapchat, wurde am 1. März mit 17 Dollar an die Börse gebracht, wobei der erste Kurs bei 24 Dollar lag. Die Aktie stieg zügig auf fast 30 Dollar. Dann der langsame...

FMW-Redaktion

Die Aktie von Snap Inc (SNAP), dem Betreiber der Fotoapp Snapchat, wurde am 1. März mit 17 Dollar an die Börse gebracht, wobei der erste Kurs bei 24 Dollar lag. Die Aktie stieg zügig auf fast 30 Dollar. Dann der langsame Absturz. Zuletzt notierte die Aktie tagelang um den Emissionskurs von 17 Dollar herum. Heute nun sackt die Aktie ab unter 16 Dollar, also mehr als 1 Dollar unter den Emissionspreis.

Ein Desaster für dieses doch eigentlich so innovative und beliebte Unternehmen! Wenn jetzt die bevorstehenden Quartalszahlen noch schlecht ausfallen, dann könnte es noch düsterer werden. Morgan Stanley hat heute die Snap-Aktie herabgestuft von bisher 28 Dollar auf 16 Dollar. Was für eine Herabstufung beim Kursziel. Pikant dabei ist, dass Morgan Stanley eine der Konsortialbanken war, die Snap am 1. März an die Börse brachte.

Und jetzt ganz plötzlich ein Sinneswandel, der die Einschätzung von 28 auf 16 Dollar absenkt? Einfach unglaublich. Es gehe dabei um Produkt- und Wettbewerbsbedenken. Ach so, davon wusste man noch vor Kurzem nichts? Laut Morgan Stanley bräuchten Snap´s Werbeangebote längere Zeit um sich zu entwickeln, als man es bisher dachte. Man habe mit Werbekunden gesprochen, die anscheinend zögern Snap´s Werbeformen anzunehmen. Auch erwähnt man die wachsende Konkurrenz durch Instagram. Ach, und auch davon wusste man bislang nichts? Wie auch immer. Die Aktie ist im Keller. Wann die Quartalszahlen veröffentlicht werden, ist noch nicht bekannt.


Die Snap-Aktie seit dem Börsengang am 1. März.

Ölpreis

Auch der Ölpreis ist aktuell im Fokus. Goldman Sachs sagt WTI-Öl könne unter 40 Dollar rutschen, falls es nicht spürbare Lager-Rückgänge gäbe sowie einen Rückgang bei der Zahl aktiver Öl-Bohrstellen. Helfen könnten dem Ölpreis nur Beweise weiterer OPEC-Aktivitäten. Damit meint man wohl eine Ausweitung der Fördermengen-Reduzierung, die bisher nicht im Raum steht.

Und genau da wird es aktuell problematisch. Konkrete Gerüchte kursieren in Finanzkreisen, dass Saudi-Arabien der OPEC gemeldet habe, dass man im Monat Juni 10,07 Millionen Barrels Öl pro Tag gefördert hat. Das wäre eine Steigerung von 190.000 Barrels. Schlimmer noch: 10,07 liegt (wenn auch nur minimal) über der Grenze von maximal 10,058 Millionen Barrels pro Tag, die die Saudis versprochen hatten nicht zu überschreiten.

Gerade die Saudis hatten monatelang ihre eigene Fördermenge spürbar stärker gekürzt als nötig, damit die gesamte Kürzungsmenge der OPEC auch wirklich Wirkung am Markt zeigt. Aber wenn nun selbst die Saudis ihre Kürzungszusagen nicht mehr einhalten, was dann? Und als wäre das noch nicht schlimm genug: OPEC-Generalsekretär Barkindo sagte heute, dass weltweit alle Ölproduzenten doch bitte mithelfen sollten den Markt auszubalancieren. Das klingt verdammt stark nach Verzweiflung, dass nur die Kürzungs-Verlängerung bis ins nächste Jahr hinein wohl nichts bringt.

Dafür, das muss man sagen, hält sich der Ölpreis mit aktuell 44,65 Dollar noch verdammt gut. Wir hatten jüngst auf eine charttechnische Möglichkeit hingewiesen, dass das Tief bei 42 Dollar von Ende Juni unterschritten wird. Charttechnisch macht die Idee immer noch Sinn. Fundamental müsste der Ölpreis anhand der aktuellen Infos und Gerüchte weiter Schwäche zeigen. Daher ist es erstaunlich, dass er immer noch über 44 Dollar notiert. Morgen stehen die offiziellen Öl-Lagerbestände an um 16:30 Uhr!


Der WTI-Ölpreis seit Anfang Juli.



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5 Kommentare

  1. Laut Fugmanns Recherchen,befinden sich immer(taeglich) mehr Aktien im Crash-Modus…was das wohl heissen mag?
    Sind das etwa schon die Vorboten….?

  2. Da auf diesem Portal so´n bisschen betreutes Wohnen herrscht, passt dieser schon fast historische Talkmitschnitt wunderbar in das Thema. Kostolany dürfte sich bei den hier erwähnten Unternehmen im Grab umdrehen.

    https://www.youtube.com/watch?v=SHW6MscSolc

    Man beachte auch den „Gauner“ neben Kostolany.

    Weisste Bescheid.

    LG…Dieter

    1. Da kommen Erinnerungen hoch, Dieter.
      Hab mir glatt auch noch mal in Wikipedia über Mobilcom was nachgelesen. Kostolany lag natürlich richtig: von in der Spitze zwischen 1400 und 1800DM wurde das Papier zum Pennystock.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Mobilcom

      1. Bzw. ein Artikel im damaligen Spiegel:http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-7851399.html
        Falls jemand noch mehr Lesezeit übrig hat.

        1. Hi Gerd,

          ja, der gute alte Kostolany. Ein Freund hatte sich seinerzeit in das Börsengetümmel gestürzt, und verdiente in kürzester Zeit hundertausende DM. Meinen Hinweis, ich würde an seiner Stelle jetzt Schluß machen, wurde mit strafendem Blick ignoriert. Ende vom Lied: Kohle komplett weg inkl. der ihm anvertrauten Gelder von Bekannten, Freunden, Nachbarn. War schon ganz schön schräg was da abging.

          Von den hier genannten Börsenwerten trade ich allerdings nix. Snap & Co. ist mir zu substanzlos, und Ölkurse für Long zu teuer. Ich kann mich schließlich nicht an der Tankstelle über einen niedrigen Ölpreis freuen, und gleichzeitig auf einen steigenden Kurs setzen.

          Liebe Grüße…Dieter

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