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Immer mehr Erneuerbare Energien – zwei große Probleme werden ausgeblendet

Die Bundesnetzagentur zeigt heute, wie massiv Erneuerbare Energien ausgebaut werden. Zwei Kernprobleme stehen aber im Raum.

Solaranlagen
Solaranlagen. Foto: user17364411-Freepik.com

Erneuerbare Energien tragen immer mehr zur Stromproduktion in Deutschland bei. Das an sich ist eine gute Nachricht, gar keine Frage. Zwei massive Probleme stehen aber im Raum, von denen man in der großen Politik offenbar am liebsten gar nichts hören möchte. Es geht um wichtige Probleme in Sachen Stromnetze und Versorgungssicherheit.

Erneuerbare Energien werden immer weiter ausgebaut

Heute meldete die Bundesnetzagentur Zahlen für 2024, die zeigen, wie massiv Erneuerbare Energien im letzten Jahr ausgebaut wurden. Die installierte Leistung von Erneuerbare-Energien-Anlagen stieg demnach in 2024 um knapp 20 Gigawatt auf eine Gesamtleistung von knapp 190 Gigawatt. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies laut Bundesnetzagentur einer Steigerung von 12 Prozent. Hauptanteil an dieser Entwicklung haben die Energieträger Solar und Wind. Der Boom gerade bei Solaranlagen halte an. Wirtschaftsminister Robert Habeck wird zu den Daten so zitiert (auszugsweise): „Der schnelle Ausbau zeigt Wirkung. Die erneuerbaren Energien übernehmen mittlerweile die Hauptaufgabe bei der Stromerzeugung in Deutschland – gemessen an der Gesamterzeugung in Deutschland entfielen 254,9 TWh oder fast 60 Prozent auf erneuerbare Energieträger. Gleichzeitig haben wir so wenig Kohle verstromt wie seit Jahrzehnten nicht mehr.“

Geht man das Speicherproblem an? Immerhin wird das Thema heute im Statement der Bundesnetzagentur erwähnt. Man schreibt, dass Solaranlagen häufig mit Speichern kombiniert werden. Dabei sei 2024 ein leichter Anstieg der durchschnittlichen Bruttoleistung der Speicher zu beobachten gewesen. Hinzu komme die Inbetriebnahme eines Großspeichers kurz vor dem Jahreswechsel in Hamm mit einer Leistung von 174 Megawatt. Weitere Inbetriebnahmen von Großspeichern seien für 2025 bereits im Register vermerkt. Ob das wirklich das Gesamtproblem löst?

Zwei ernsthafte Probleme

Das Kernproblem bei Wind- und Solarstrom: Die Erzeugungsmenge ist nicht regelbar. So kann man die Menge der Stromerzeugung nicht an den Verbrauch anpassen. In den letzten Wochen sah man mehrmals das erste große Problem: Die große Dunkelflaute. Wenn tagelang fast gar kein Wind weht, und im Winter tagelang die Sonne nicht scheint, produzieren Erneuerbare Energien fast gar keinen Strom mehr. Dann müssen Kohle, Gas und Öl volle Pulle anspringen und auf Hochtouren als Ersatzlieferant einspringen, und auch aus dem Ausland werden dann die Importe massiv ausgeweitet. Immer öfter darf man fragen, ob die maximale Belastbarkeit dieses Konzepts erreicht wird.

Das zweite Problem: Wind und Sonne haben Phasen, wo sie viel zu viel Strom produzieren. Diese Überproduktion kann die Netzte überlasten und zu einem Zusammenbruch führen. Darauf weist der Energieexperte Fritz Vahrenholt hin. Er schreibt heute, nach der Dunkelflaute komme die gefährlichere Hellbrise. Er schreibt, er zeige auf, was Robert Habeck mit dem „Wahnsinnsanstieg“ von 30.000 MW an Solaranlagen in den letzten 2 Jahren auf 96.000 MW insgesamt, der größte Teil unsteuerbar und unabschaltbar auf Dächern, angerichtet habe.

An Feiertagen wie Ostern oder Pfingsten, wenn die Nachfrage eher bei 40.000 MW liegt, werden die nicht abzuschaltenden Anlagen zu einer Überlast im Stromnetz führen, so Fritz Vahrenholt. Brownouts, das Abkoppeln der Regionen mit hoher Solaranlagendichte würden drohen, um einen bundesweiten Blackout zu vermeiden. Den gesamten Sommer werde Deutschland zittern müssen, wenn nicht endlich eine Bundesregierung mit der Kettensäge durch das Dickicht der falschen Energiepoliotik fährt, die uns Wohlstand und Arbeitsplätze kostet und für den Fall von Brownouts bei Hellbrise (hohe Solarstromerzeugung bei niedrigem Bedarf) Deutschland weltweit der Lächerlichkeit preisgibt, so Vahrenholt weiter.



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12 Kommentare

  1. Diese ständige Grünen-Bahing hier geht mir echt auf den Zeiger. Zuviel erneuerbare Energien kann es in Zukunft ja wohl kaum geben wenn der Ausbau der Wärmpumpen und E-Mobilität so weitergeht, was zu hoffen ist. Jetzt wird hier auch noch der erwiesene Klimawandelskeptiker und ehemalige Shell-Manager Fritz Vahrenholt zitiert. Na wenn das mal kein Kontra-Indikator ist und die Bundesregierung hier nicht doch vieles richtig macht!

    1. @Tom, ich schätze deinen Humor.. :)

      1. Richtig gemacht ??? Klar ist ,dass die Weichen schon unter Merkel gestellt wurden. Klar ist,dass die Grünen keine Bilanz ihrer politischen Wirkung wünschen. Klar ist ,dass das System nur von den Babyboom-
        Wählern am Leben erhalten wird. Und denen erzählt man ,dass ihre Rente NUR von illegalen Asylanten und Einwanderen gezahlt werden könne.

        Das ist ein faktische Lüge. Und sobald diese Babyboomer das begreifen bricht das ÖRR Kartenhaus zusammen.

        https://www.ifo.de/DocDL/sd-2018-18-chiemsee-konferenz-raffelhueschen.pdf

        Das ist kein Grünenbashing, für die Munition des Grünenbashing sorgen diese selbst am Besten.

        Egal welches Thema man beleuchtet , die Liste ist lang und niemand wird sie absehbar verkleinern können.

        Wenn schon Politikerbashing,dann allgemein.

        Logisches Denken und mathematische Ableitungen sind das allgemeine Problem. Verfassungsbrüche,Menschenrechtsverletzungen,Moral Hazard,Heuchelei,Weglassen von Fakten,
        Täuschung sind leider an der Tagesordnung.

        Das verfängt aber bei intelligenten Menschen nicht,die event. auch noch genügend Zeit zum Nachdenken zur Verfügung haben,welche sie nicht im gewollten Hamsterrad verbringen müssen.

        ……….Sie verarmen euch,verhindern aktiv euren finanziellen Aufstieg und es ihnen völlig egal…….
        ……….Ich halt sie dumm,halt du sie arm….sagte der Ideologe zum Kaiser ………………….

  2. P.S. Und jetzt könnt ihr alle laut rufen , das ist ja Hass und Hetze . Ja aber nur in eurem Kopf , weil es in Wahrheit nur eine Situationsbeschreibung der Realität und eures Kopfes ist.
    Hass und Hetze wurde von den Heuchlern schon vorher in eurem Kopf gepflanzt.

    Da hat die Realität nix mit zu tun.

  3. Fritz Vahrenholt als Kohle und Erdöllobbyisten zu zitieren, ist selbstentlarvend. Im Artikel fehlt nur noch das Hinterhergeheule für die Atomkraft…..Klar ist, dass jede grundlegende Reform mit Verwerfungen verbunden ist. Je länger eine überholte Struktur (hier: Energieerzeugung) beibehalten wird, umso schmerzvoller sind die Folgen einer Reformierung. Die Energiewende ist ohne Alternative. Es geht nicht um das „ob“, sondern, um das „wie“ und das Lösen von Problemen. Diejenigen, die sich frühzeitig damit beschäftigt haben, werden in Zukunft wirtschaftlich die Nase vorn haben! Die Chinesen haben das schon kapiert, „The Donald“ noch nicht. Den interessiert das aber auch in seinem Alter nicht mehr…..

  4. Nur mal so zum nachdenken:
    Die Größten Erdöl/Erdgasproduzenten verdienen (Statistiken der Weltbank) seit 1970 ca 3 Milliarden Dollar.
    Täglich! – und da sind Ganoven wie Putin und manche afrikanische Länderfürsten noch gar nicht mitgerechnet.

    Wenn man jetzt mal grob annimmt, dass noch ca. 40% weltweit Vorräte da sind (Achtung: auch das ist trotzdem endlich!) wenn man weiss (mittlerweile unbestritten!) dass bei der raschen, massenweisen Verbrennung dieser Stoffe unser Co2 System überlastet wird – dann muss man vor der Marketig Leistung derer, die trotzdem davon sehr gut leben, echt den Hut ziehen.
    Jeder Tag, den die es schaffen, mittels Desinformationskampagnen das Verbrennungs- und Gasverbraucher Ende hinaus zu zögern, bringt denen 3 Milliarden in die Kassen!

    Da darf man schon mal lügen, betrügen, Infos fälschen und Marketingkampagnen starten, die mich an die Zeit erinnern, als die Tabaklobby uns erzählen wollte, das Rauchen nicht krank macht – obwohl das Gegenteil längst Millionenfach bewiesen war. Übrigens: die Kampagnen wurden seinerzeit von den gleichen Firmen gelenkt und befeuert.
    Immer das gleiche, kampferprobte Schema:
    Fakten erstmal bestreiten – wenn das nicht mehr funktioniert, weil es selbst der größte Blindfisch verstanden hat, dann wird eben auf die Stufe II geschaltet: Verharmlosen (Rauchen ist doch gar nicht soo schädlich = Co2 ist doch gut für die Bäume, Klimawandel ist nicht Menschen gemacht). In der Stufe III wird über wirtschaftliche Nachteile fabuliert und schwadroniert (die aber genau durch diese Kampagnen hervor gerufen wurden, weil man die richtigen Entscheidungn nicht getroffen hat) usw..usw.. das Spiel ist altbekannt, wiederholt sich..
    3 Milliarden am Tag – was interessiert uns da die Nachwelt,.

    1. @Peter Wolnitza
      100 Prozent Zustimmung! Besser kann man die perfide, auf Desinformation und Lügen basierende Salamitaktik dieser fossilen Lobby und ihrer willfährigen Verbreiter kaum auf den Punkt bringen.

      1. @Jonas, das muss ja der Teufel in Person sein, diese fossile Lobby! Und was macht die grüne Lobby so und ihre Geschäftsinteressen..?

        1. @Markus Fugmann
          Die bestreitet zumindest keine wissenschaftlich erwiesenen Fakten und verharmlost im Folgeschritt auch nicht die Auswirkungen, um dann am Ende selektive und unvollständige wirtschaftliche Sichtweisen über alles andere zu stellen.

          Sagt zumindest die grüne Lobby von der Munich Re 😉
          „Die Gesamtschäden und noch stärker die versicherten Schäden liegen erheblich über den inflationsbereinigten Durchschnittswerten der vergangenen zehn und 30 Jahre. Die Schäden durch so genannte Non-Peak Perils wie Hochwasser, Schwergewitter oder Waldbrände waren erneut sehr hoch. Auffällig ist, dass bei langfristiger Betrachtung die Non-Peak Perils den Trend zu steigenden Schäden befeuern … Der Einfluss des Klimawandels auf Wetterkatastrophen ist von der Forschung vielfach belegt: In vielen Regionen werden Schwergewitter und Starkniederschläge häufiger und extremer. Tropische Wirbelstürme nehmen tendenziell zwar nicht in der Anzahl zu, aber der Anteil extremer Wirbelstürme wächst … Die Wettermaschine schaltet so einen Gang höher. Den Preis für schlimmere Wetterextreme zahlen alle, aber besonders die Menschen in kaum versicherten Ländern und mit weniger öffentlicher Finanzkraft für einen raschen Wiederaufbau.“
          https://www.munichre.com/de/unternehmen/media-relations/medieninformationen-und-unternehmensnachrichten/medieninformationen/2025/naturkatastrophen-2024.html

          Letzteres ist sicher nur ein unerfreulicher Kollateralschaden, ein saurer Apfel, in den eben alle auf dem Weg zu globalem Wohlstand für die oberen 1,1 % beißen müssen?
          https://de.statista.com/statistik/daten/studie/384680/umfrage/verteilung-des-reichtums-auf-der-welt/

          Leider besitzen Analysen und Schadensberichte des größten Rückversicherers der Welt offensichtlich nicht die erforderliche Relevanz und den entsprechenden Stellenwert für einen kurzen Artikel auf FMW.

          1. @Jonas, ich bestreite doch gar nicht dass wir eine Klimaerwärmung haben mit einer dadurch bedingten Zunahme von Extremwettern – wo genau ist dein Punkt?

    2. Die Erneuerbaren sind die natürlichen Feinde der fossilen Energie und umgekehrt. Beide kämpfen natürlich um ihre Marktanteile. Ich sehe das nicht so negativ, denn Wettbewerb belebt das Geschäft. Und wenn die Politik zu stark in die eine oder andere Richtung lenken möchte und damit übertreibt, wird sie am Ende abgewählt, zumindest in einer funktionierenden Demokratie.

  5. Und die Realität ist ,dass die ganze Nummer überhaupt nicht bezahlbar ist. Zumindest Stand heute.

    Trettin ist die Kugel Eis bis heute schuldig geblieben. Das war mal die fetteste Fakenews überhaupt.

    Also ,ich weiß ja nicht wie ihr das gelernt habt,aber bei mir ist zwischen 1,5 Euro und 1,5 Billionen Euro
    ein nicht ganz unerhebliches Bewertungsgap .
    Die ganze Mischpoke redet aber so lapidar , naja ,das wird jetzt erstmal ein bischen was kosten ,aber morgen…………………………
    Die denken das wirklich ,das ist das schlimme .
    Ich sage selbst die CO II Abgabe werden sie nicht halten können ,weil nicht global machbar und damit wird es ein Erklärungsgap geben.Und zwar nicht begründbar.

    Auf solchen Grundlagen kann man nicht mal mehr reden . Und das ist nur für DE ,welches ja bekanntlicherweise
    nullkommanull Einfluss aufs Klima hat.
    Es gibt bis heute keine klare Lösung des Problems.

    Das sind die harten Fakten. Wasserdampf ist nicht modellierbar, COII Sättigung ist unklar , Temperaturmesspunkte sind nicht richtig verortet,das Auslenkungsverhalten der Temperaturvarianz der Eisbohrkerne ist nicht gänzlich geklärt. Nur so ein paar Einwürfe,ohne eine Disk. zu starten.
    Sämtliche Kosten -Nutzen Rechnungen völlig unklar.
    etc.etc
    Aber irgenwelche Vorschriften und Gesetze kosten aber jetzt sofort schon des Bürgers Geld,v.a. hier in Europa.
    Sie wissen aber garnicht ,was sie da tun ,geschweige den mit welchem Erfolgsnachweis.

    Das ist an Verachtung und Dreistigkeit nicht mehr zu überbieten. Es geschieht ja mit Vorsatz.

    MIr konnte bis heut niemand erklären ,wie man steigende Klimaschädenbekämpfungkosten mit degressiven Energieumsatz und dem zufolge degressive WirtschaftsPRODUKT realisieren will.
    Das sind keine Strafgebühren für Länder die in der Vergangenheit ihre Bewegung fossil bewerksteligt haben und jetzt Ablass zahlen müssen . Es wurde schlicht fossil gewirtschaftet ,Punkt. Abschaffen bevor es passiert,
    nicht hinterher durch juristische Backdoors die Bürger einfach abkassieren.
    So stop jetzt hier,ich werde schon wieder ärgerlich,ich mach mir lieber einen Gin Tonic.
    Mannometer.

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