Seit Sommer 2022 fallen die Preise für Immobilien in Deutschland. Schaut man aber auf das Gesamtjahr 2022, und vergleicht es mit dem Gesamtjahr 2021, wird man noch steigende Preise sehen. Bei den Zinsen aber ist die große Wende am Immobilienmarkt bereits voll sichtbar. Schauen wir hierzu auf die vor wenigen Minuten veröffentlichte Wohn- und Finanzierungsmarktanalyse für Januar-Dezember 2022 vom Anbieter Europace, nach eigener Aussage Deutschlands größte Transaktionsplattform für Immobilienfinanzierungen.
Schneller Zinsanstieg für die Finanzierung von Immobilien
Hier einige ausgewählte Aussagen und Daten von Europace. Seit März 2022 wird deutlich, dass Forwarddarlehen zurückgehen. Von 7,9 Prozent Anteil im September fand ein Rückgang auf 5,7 Prozent im Dezember statt. Stattdessen stiegen Annuitätendarlehen weiter an und landen bei 81,9 Prozent im Dezember. Die Zinsen für die Finanzierung von Immobilien haben sich im Gesamtjahr 2022 bis auf minimale Ausnahmen nur nach oben entwickelt. Im Dezember lagen die Zinsen bei einer Zinsbindung von zehn Jahren bei knapp 4 Prozent, im Januar 2022 bei knapp über 1 Prozent.
Rückgang von Neubau-Finanzierungen
Der Großteil der Verwendungszwecke der Finanzierungen für Immobilien bleiben weiterhin Käufe von Bestandsimmobilien. Diese lagen im Dezember bei 67 Prozent, im Oktober noch bei 60 Prozent. In Q4 wird der Rückgang von Neubau-Finanzierungen noch einmal verdeutlicht. Im Dezember wurden nur noch 10 Prozent der Kredite für Neubauten verwendet, im Oktober waren es noch 14 Prozent.
Haushaltsüberschuss sinkt im vierten Quartal erstmalig
Die durchschnittlichen Käufer:innen von Immobilien sind 39 Jahre alt. Der Haushaltsüberschuss ist vom dritten Quartal von 1.602 Euro auf 1589 Euro in Q4 gesunken. Das Durchschnittseinkommen beträgt im vierten Quartal 3.744 Euro – wie auch schon im dritten Quartal.
Kommentar
Europace kommentiert, Zitat: „Die aktuelle Wohn- und Finanzierungsmarktanalyse macht den Wandel am Immobilienmarkt erneut deutlich. Die Zinsen sind in 2022 stark angestiegen. Wir haben gesehen, dass die Immobilienpreise nach einer langen, starken Wachstumsphase, langsam sinken. Das gilt aber vor allem für bestehende Immobilien, bei Neubauten sind die Preise weiterhin stabil. Wir erwarten für 2023 eine Balance am Markt und gehen von einer langsamen Erholung zum Sommer aus”, kommentiert Stefan Münter, Co-CEO und Vorstand von Europace.
HIER finden Sie die detaillierte Analyse auf 25 Seiten.
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken