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Abwärtsspirale: Krise bei Gewerbeimmobilien verschäft sich Immobilien: Deutsche Bank will Büroflächen um 40% reduzieren

Der Markt für Gewerbe-Immobilien steht vor schweren Zeiten

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Der Markt für Gewerbe-Immobilien steht vor schweren Zeiten: in den USA kriselt dieser Sektor bereits heftig, nun will auch die Deutsche Bank in Deutschland die Büroflächen um 40% reduzieren und bestätigt damit den Abwärtstrend auch hierzulande.

Krise bei Gewerbe-Immobilien: Der Teufelskreis

Mit der Corona-Pandemie haben sich die Arbeitsverhältnisse grundlegend geändert: arbeiten im Home-Office ist zur Normalität geworden, dementsprechend werden immer weniger Büroflächen gebraucht. Weil immer mehr Menschen im Home-Office arbeiten, ziehen sie verstärkt in die Vororte. Damit wiederum kommen weniger Menschen in die Innenstädte, was viele Geschäfte dort in Schwierigkeiten bringt.

Das ist eine kaum zu stoppende Abwärtsspirale für den Markt für Gewerbe-Immobilien. In den USA ist das Problem bereits weit fortgeschritten. Die US-Großbank Morgen Stanley schätzt, dass die Preise für Gewerbe-Immobilien in den USA um weitere 40% fallen könnten – und damit stärker als selbst in den Finanzkrise. Wenn der Wert einer Gewerbe-Immobilie sinkt, sinken auch die Sicherheiten bei der Kredit-Vergabe – was Banken dann veranlasst, bei Krediten deutlich höhere Risiko-Prämien zu verlangen. Da in den USA viele dieser Kredite für Gewerbe-Immobilien bald auslaufen, droht ein Desaster nicht nur für die Eigentümer dieser Gewerbe-Immonilien, sondern auch für die kreditgebenden Banken, die zu Abschreibungen gezwungen sein dürften.

Deutsche Bank will Büroflächen um 40% reduzieren

Der Trend schwapppt auch nach Deutschland über: Die Deutsche Bank AG will an ihrem Hauptstandort die Büroflächen um etwa 40% gegenüber dem Stand von Anfang 2021 reduzieren, da immer mehr Beschäftigte von zu Hause aus arbeiten. Mit dem Vorhaben ist sie nicht alleine. Auch andere Institute in Deutschland haben einen geringeren Bürobedarf signalisiert. Es droht also fortschreitender Leerstand bei Gewerbe-Immobilien auch in Deutschland. Nicht zufällig gehören Immobilien-Aktien zu den großen Verlierern in den letzten Monaten, Betongold ist wohl doch kein Gold.

Die Deutsche Bank rechnet damit, die Kürzungen in Frankfurt und im benachbarten Eschborn bis Ende 2024 umzusetzen, wie aus der Antwort auf eine Aktionärsfrage bei der Hauptversammlung am Mittwoch hervorging.

Fast zwei Drittel der Beschäftigen der Deutschen Bank haben sich für ein hybrides Arbeitsmodell angemeldet, das vor drei Jahren eingeführt wurde und das bis zu drei Tage Homeoffice pro Woche vorsieht.

Deutschlands größte Bank gehört zu einer wachsenden Zahl von Unternehmen, die ihre Immobilien-Fläche verkleinern, weil Mitarbeiter seit der Pandemie nicht mehr so häufig in Vollzeit im Büro sind. Der Trend treibt den Leerstand in die Höhe, was Immobilieninvestoren Sorgen bereitet.

Auch die ApoBank will die Büro-Flächen herunterfahren, wie CEO Matthias Schellenberg vor wenigen Tagen im Bloomberg-Interview sagte. Er ist dabei, eine Desk-Sharing-Quote von 50% einzuführen, weil Mitarbeiter inzwischen bis zu 60% von daheim arbeiten dürfen. Die Flächenreduzierung soll dazu beitragen, die Kostenziele für die nächsten Jahre zu erreichen.

Die KfW erklärte vor rund einem halben Jahr, sie gebe tausende Quadratmeter an Büroflächen in Frankfurt ab. Und die DZ Bank setzte sich das Ziel, auf Grund freiwerdender Flächen mehr Tochterfirmen zu sich in die Zentrale zu holen.

FMW/Bloomberg

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