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Immobilien mit Preisboom ohne Ende – Steigerungsrate lässt nach?

Hausneubau Beispielfoto - Preise für Immobilien klettern weiter nach oben

Der Preisanstieg bei Immobilien geht immer weiter, und weiter, und weiter. Vor zwei Wochen berichteten wir über den aktuellsten Europace-Hauspreisindex für September, der auf realen Transaktionen beruht. Demnach steigen die Preise für Immobilien im Jahresvergleich um gut 10%. Auch im Juli und August waren es knapp unter 10%. Heute nun hat der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) seinen aktuellsten Immobilienpreisindex veröffentlicht. Auch hier geht es laut Verband um eine Datenbasis, die auf realen Transaktionen mit Immobilien basieren. Der Index stieg im dritten Quartal 2019 gegenüber dem Vorjahr um 5,9 Prozent. Mit aktuell 159,7 Punkten (Basisjahr 2010=100) erreichte der Index laut vdp ein neues Allzeithoch. Wer hat Recht? Wachsen die Preise um 5,9% im letzten Quartal, oder um beinahe 10%, wie es Europace behauptet? Wie auch immer. Der vdp merkt heute an, dass die Wachstumsdynamik bei den Preisen nachgelassen habe. Zitat:

Der Preisanstieg für Wohnimmobilien belief sich im dritten Quartal bundesweit auf 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Damit erreicht die Steigerungsrate das niedrigste Niveau seit zweieinhalb Jahren. Zum aktuellen Wachstum trug vor allem der Preisanstieg für selbst genutztes Wohneigentum bei (+6,0 Prozent), während sich die Preise für Mehrfamilienhäuser mit 5,6 Prozent in etwas geringerem Ausmaß erhöhten. Die Neuvertragsmieten nahmen um 4,4 Prozent zu.

Auch interessant: Laut vdp lässt der Aufwärtstrieb bei Preisen für Immobilien in Großstädten nach. In Hamburg, Berlin, Frankfurt, Köln, Düsseldorf, München und Stuttgart haben die Preise demnach im Vergleich zum Vorjahresquartal um lediglich 3,6 Prozent zugelegt, wobei sich Mehrfamilienhäuser (+3,7 Prozent) etwas stärker verteuerten hätten als selbst genutztes Wohneigentum (+3,4 Prozent). Die abgeschwächte Preisdynamik stehe in unmittelbarem Zusammenhang mit Maßnahmen wie dem Mietendeckel und der Mietpreisbremse, die insbesondere in den Metropolen ihre Wirkung entfalten, die aber in keiner Weise zur Lösung des Problems Wohnungsnot beitragen, so der vdp. Viele Menschen würden aufgrund des bereits erreichten Preisniveaus in den Metropolen zunehmend ins Umland abwandern.

Was bedeutet das? Dass sich der Markt letztlich selbst reguliert, auch wenn es jahrelang gedauert hat? Jede Menge neue Wohnungen entstehen in den großen Städten. Die Preise für Immobilien insgesamt steigen trotzdem immer weiter, bis es irgendwann nicht mehr geht. Denn viele Nachfrager haben von den neu gebauten Wohnungen etwas abbekommen, oder ziehen ins Umland. Und irgendwann fehlt den Vermietern und Verkäufern in den Städten die Nachfrager. Dann kann man die Preise nicht weiter anheben, sondern muss sie irgendwann sogar senken, um die Nachfrager aus dem Umland wieder anzulocken. Ist dies ein Szenario, welches uns bevorsteht? Na ja… noch scheint das Ende des Preisbooms für Immobilien ja nicht wirklich erreicht zu sein. Selbst wenn man die vdp-Daten den Europace-Daten vorzieht, so liegen die Steigerungsraten in den Großstädten ja immer noch über 3%. Der vdp sieht eine Stagnation auf dem hohen Niveau. Zitat:

„Die aktuelle Entwicklung ist schon bemerkenswert: Da befindet sich Deutschland im Konjunkturabschwung, der Brexit zieht sich unverständlich lange hin, und die geopolitischen Unsicherheiten nehmen immer mehr zu. Doch Auswirkungen auf den deutschen Immobilienmarkt gibt es scheinbar keine, da die Zinspolitik der EZB die Effekte überkompensiert. So verharrt der aktuelle Immobilienzyklus auf seinem Hochplateau“.



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