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Immobilienblase? Die Einschläge kommen näher – S&P stuft fast alle australische Banken ab

Die Ratingagentur S&P stuft fast den gesamten Banken-Sektor Australiens mit einem Schlag ab - und beschreibt dabei den Immobilienmarkt in down under implizit als riesige Blase!

FMW-Redaktion

Keine Frage, die Einschläge kommen näher! Zunächst die Abstufungen kanadischer Banken vor knapp zwei Wochen durch Moody´s, nun der Rundumschlag der führenden Ratingagentur S&P gegenüber australischen Banken. S&P stufte gleich 23 Banken Australiens ab – aus Sorge vor fallenden Hauspreisen und den daraus resultierenden Risiken für die kreditgebenden Banken.

Zur Erinnerung: Australien und Kanada erlebten, anders als die USA, kein Platzen ihrer Immobilienblase. Verantwortlich waren dafür vorwiegend Käufer aus China, die ihr Kapital in Sicherheit zu bringen suchten und suchen. Also stiegen die Preise munter weiter, eine Marktbereinigung blieb aus.


Die Skyline von Sydney
Foto: Ralf Pfeifer, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

Nun aber droht nach Ansicht von S&P Ungemach. In den letzten vier Jahren sei die Verschuldung privater Haushalte stark gestiegen, die Preise für Immobilien massiv nach oben geschossen. Diese Entwicklung könne laut S&P nicht länger andauern – daher stuft man fast alle australischen Banken auf einen Schlag ab:

“Consequently, we believe financial institutions operating in Australia now face an increased risk of a sharp correction in property prices and, if that were to occur, a significant rise in credit losses.” (zitiert nach „The Australien“)

Und S&P weiter:

“We consider that if this downside scenario were to occur, all financial institutions operating in Australia are likely to incur significantly greater credit losses than at present.”

S&P macht damit indirekt klar, dass man den australischen Immobilien-Markt für eine Blase hält, der vorwiegend auf dem Zufluss von Kapital aus China basiert. Nun aber hat Peking vor allem den Schattenfinanzierungen den Kampf angesagt – mit der Folge, dass weniger Geld aus China nach Australien fließt.

Ausgenommen von den Abstufungen sind nur die vier größten hypothekenfinanzierenden Banken des Landes Australia & New Zealand Banking Group Ltd., Commonwealth Bank of Australia, Westpac Banking Corp. und National Australia Bank Ltd. Der Grund: der Staat werde sie im Notfall retten:

“reflecting our expectation of likely timely financial support from the Australian Government, if needed — which in our view offsets the deterioration in the bank’s stand-alone credit profiles.”

Damit hält S&P also auch massive Verluste bei den großen australischen Banken für möglich, erwartet aber, anders als bei den kleineren Banken, einen „bail-out“ durch die Regierung Australiens, wenn es hart auf hart kommt.

Dabei scheinen nicht nur die Banken Australiens der Ratingagentur Sorgen zu machen, sondern die Struktur der australischen Wirtschaft insgesamt:

“In addition, with residential home loans securing about two-thirds of banks’ lending assets, the impact of such a scenario on financial institutions would be amplified by the Australian economy’s external weaknesses, in particular its persistent current account deficits and high level of external debt.”

Also ein hohes Handelsbilanzdefizit, insgesamt hohe Schulden. Mit anderen Worten: Australien lebt in jeder Hinsicht über seine eigenen Verhältnisse!



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4 Kommentare

  1. hallo herr fugmann
    apple, der spike nach unten um 22%, wissen sie schon mehr ?

    1. @randy, 22% nach unten bei Apple? Glaub ich nicht! Zu Apple heute nur das:

      http://www.digitimes.com/news/a20170522PB200.html

      1. bei godmode-trader = tragedate sieht man den spike und bei consorsbank war der handel unterbrochen. 13:10 uhr. allerdings auch nur da. nasdaq hat nicht reagiert. wahrscheinlich doch nicht si dramatisch

        freundliche grüsse

        1. Manchmal landet ein falscher Kurs in der Datenbank des einen oder anderen Anbieters. Nicht ungewöhnlich.

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