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Immobilienblase in China: So funktioniert das System (noch..)

Immobilienblase in China

Die Aufregung um den strauchelnden chinesischen Immobilienentwickler Evergrande hat sich etwas gelegt – aber Evergrande ist nur die Spitze des Eisbergs, und der Eisberg insgesamt ist die Immobilienblase in China!

Momentan sieht es so aus, dass Peking Evergrande Pleite gehen läßt, aber für Evergrande andere Immobilientwickler in die Bresche springen läßt, die die bereits finanzierten Wohnungen von 1,2 Millionen Chinesen zu Ende bauen werden (in China werden Wohnungen nur mit Vorkasse verkauft).

China und seine Immobilienblase: so funktioniert das System – noch!

Aber ob Evergrande pleite geht oder doch nicht spielt eigentlich keine Rolle. Das eigentliche Problem aber ist die Immobilienblase: immer weiter steigende Preise sorgen für immer mehr Spekulation im Reich der Mitte: viele wollen die Wohnung, die sie kaufen, gar nicht bewohnen, sondern zu höheren Preisen wieder verkaufen. Bewohner chinesicher Großstädte müssen daher ein Vielfaches in Relation zu ihrem Einkommen ausgeben als Amerikaner uin US-Großstädten, wie eine Analyse von Nordea zeigt.

Das alles geht solange gut, bis es eben nicht mehr gut geht. Und es geht dann nicht mehr gut, wenn die Preise fallen und dadurch diejenigen unter Druck kommen, die massiv Kredit-gehebelt sind. Das war bei der Immobilienblase in den USA so – und das ist derzeit in China so.

Aber nun fallen die Immobilienpreise im Reich der Mitte. Damit gerät das Vermögen vor allem der Mittelschicht Chinas in Gefahr – ca. 75% des Vermögens der Chinesen besteht aus Immobilien. Meist sehr schlecht gebauten und schnell hochgezogenen Immobilien. Aber noch problematischer: nach 70 Jahren erlischt der Eigentumsanspruchs des Käufers einer Immobilie – dann fällt diese wieder an den Staat zurück. Aber für Chinesen gibt es praktisch keine andere Investitions-Möglichkeit als Immobilien, der Aktienmarkt im Reich der Mitte fristet dagegen ein kümmerliches Dasein nach den vielen geplatzen Aktien-Blasen. Nun droht China ein wirtschaftlicher Abschwung durch die Politik von Xi Jinping, der offenkundig die marktwirtschaftlichen Reformen von Deng Xiaoping aus den 1980er-Jahren rückgängig machen will.

Folgendes Video eines in China lebenden „Westlers“ zeigt, wie Chinas Immoblienblase so gigantisch aufblähen konnte. Und warum das kaum ein gutes Ende nehmen kann:



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1 Kommentar

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