Die seit Sommer 2022 laufende Zinswende der EZB hat den gesamten Immobilienmarkt in eine Krise gestürzt. Europaweit fallen die Immobilienpreise deutlich. Die Bauzinsen sind sehr schnell angestiegen. Weil aufgrund der höheren Zinskosten private wie gewerbliche Nachfrager wegbleiben, trocknet der Markt quasi aus, Käufer und Verkäufer von Immobilien finden sehr oft nicht mehr zusammen, weil die Preisvorstellungen zu weit auseinander liegen. Baugenehmigungen gehen spürbar zurück. Auch Daten über Immobilienkredite zeigen die Krise eindeutig.
Nachdem deutsche Daten das Desaster bereits gezeigt haben, haben wir heute Daten von der EZB erhalten für die gesamte Eurozone für den Monat Dezember. Europa sieht sich mit einem rapiden Rückgang der neu abgeschlossenen Immobilienkredite konfrontiert, da ein Anstieg der Zinssätze die Finanzierungskosten in die Höhe schnellen lässt und die Nachfrage nahezu auslöscht, so drastisch formuliert es aktuell Bloomberg zu den EZB-Daten.
Demnach sank das Volumen der neuen Immobilienkredite (für den Erwerb von Wohneigentum) im Dezember auf unter 5 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 70 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dieser Rückgang verdeutlicht die angespannte Lage auf dem europäischen Markt für Wohnimmobilien nach dem Ende der Ära des billigen Geldes. Bedrängt von steigenden Lebensmittel- und Energiekosten sehen sich die Verbraucher nun mit Hypothekenzinsen konfrontiert, die sich in den letzten 12 Monaten teilweise verdreifacht haben, und einen Hauskauf für viele Bürger unerschwinglich machen.
FMW/Bloomberg
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken
Jetzt muss man den Bauwilligen, die vielleicht schon ein Baugrundstück erworben haben, und der fällig gewordene Bausparvertrag zur Auszahlung bereit steht, nur noch glaubhaft versichern, dass sie nun leider 1 oder 2 Jahre mit ihren Bauvorhaben warten müssen, denn dann werden die Zinsen schon wieder nach unten gehen.
Ansonsten würden nun auch eine Menge Geld bereit stehen, um eine passende Mietwohnung zu suchen, bzw. die Miete zu bezahlen. Ein weiterer Treiber für steigende Mieten.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
Das hat nichts mit den Immobilienpreisen zu tun. Ein Preis wird erst angezeigt, wenn die Immobilie auf den Markt kommt. Ansonsten sind es allenfalls Prognosen. Bei hohen Immobilie-Offerten sinkt der Preis, da im Moment zuviele Unsicherheiten präsent sind.
Pingback: Aktuelle Meldungen vom 28.01.2023 | das-bewegt-die-welt.de
Die Zinsen werden absehbar nicht fallen, sondern im Gegenteil, nach den jüngsten Äußerungen der EZB weiter steigen. Damit der Markt wieder in Gang kommt, ist es notwendig, dass die Immobilienpreise sinken, und zwar auf das Niveau, das herrschte, als wir vergleichbare Zinsen hatten. Und das sind 30-40, in einigen Bereichen auch 50% niedrigere Kosten als heute. Die diversen Maklerverbände, allen voran ImmoScout24 verunsichern die Kunden, indem sie gebetsmühlenartig wiederholen, es gäbe eine hohe Nachfrage und daher würden die Preise nicht sinken. Aber das ist dummes Zeug, die Nachfrage ist eingebrochen.
Das sehe ich auch so.
Ich erwarte sogar, dass alle aufgeblasenen Geldalagen nocheinmal 30 bis 50 % nach unten gehen.
Es wird wohl so wie in Japan kommen, wo die Börse etwa 30 Jahre benötigt hat, nur um wieder den Kurs von 1990 zu erreichen.
Und das auch nur nominal.
Geschätzt waren das pro Jahr etwa 2 % Vermögensverlust.
Mit einer eigenen Währung hat es ja noch geklappt, aber mit dem Euro?
Mal sehen was kommt.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut