Die Immobilienkrise wollen viele Beobachter in Deutschland wohl immer noch nicht so recht wahrhaben. Dabei sind Transaktionen zu großen Teilen zusammengebrochen, weil Kaufwillige und Verkaufswillige preislich nicht mehr zueinander finden wollen. Die Preisniveaus fallen jüngst weiter, so zeigten es letzte Woche die Juli-Daten von Europace. Die Auftragseingänge am Wohnungsmarkt gehen stark zurück aufgrund explodierter Zinsen und Baukosten. Dass die Immobilienkrise sich tatsächlich in realen Problem auswirken kann, zeigten in den letzten Wochen gleich 5 Projektentwickler, die in die Insolvenz geschlittert sind. Dies dürfte erst der Anfang sein. Jetzt zeigt das ifo-Institut mit frischen Daten die dramatische Lage bei der Auftragslage im Wohnungsbau.
Immobilienkrise wird am Wohnungsbau deutlich erkennbar
Der Absturz im Wohnungsbau setzt sich laut ifo-Aussage fort. Im Juli klagten 40,3 % der Unternehmen über Auftragsmangel, nach 34,5 % im Juni. Vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 10,8 %. Das geht aus der aktuellen Umfrage des ifo Instituts hervor. „Es braut sich ein Sturm zusammen. Nach einem langjährigen Boom würgen die höheren Zinsen und die drastisch gestiegenen Baukosten das Neugeschäft förmlich ab“, so drückt ifo diesen klar erkennbaren Aspekt der Immobilienkrise aus. Seit dem Frühling 2022 sind demnach auffällig viele Auftragsstornierungen im Wohnungsbau zu beobachten. Aktuell klagten 18,9 % der Betriebe über abgesagte Projekte – im langfristigen Mittel betrug der Anteil lediglich 3,1 %. Betrachtet man nur die Jahre bis 2021, waren es lediglich 1,5 %. Dazu sagt ifo weiter: „Der Wohnungsbau steht unter starkem Druck. Auf der einen Seite werden kontinuierlich bestehende Aufträge storniert, auf der anderen Seite kommen immer weniger Neuaufträge rein”.
Unternehmen zehren noch von alten Aufträgen
Warum es noch keine Pleitewelle am Bau gibt, warum sich die Immobilienkrise in dieser Form noch nicht offen zeigt? Viele Unternehmen zehren laut ifo noch von den Auftragspolstern, die sie in besseren Zeiten aufbauen konnten. Für einige Betriebe werde die Situation allerdings schon bedrohlich. Im Rahmen der jüngsten Umfrage meldeten 10,5 % der Wohnungsbauunternehmen Finanzierungsschwierigkeiten – im Vorjahr waren es nur halb so viele. FMW: Halten die hohen Zinsen länger an, und bleibt der Auftragsmangel bestehen und nimmt sogar zu, wird sich die Immobilienkrise wohl in Pleiten am Bau manifestieren. ifo schreibt aktuell: „Viele Projekte sind unter den neuen Rahmenbedingungen für Investoren nicht mehr rentabel, und auch private Bauleute haben zunehmenden Probleme, eine Finanzierung auf die Beine zu stellen“. Für die kommenden Monate rechnet eine Mehrheit der Unternehmen mit einer weiteren Abkühlung. Die Geschäftserwartungen lagen bei außerordentlich schwachen -52,1 Punkten.
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken
Ich dachte die sogenannten „Propaganda“- IFO Experten sehen einen massiven Immobilienpreisanstieg? Oder sind diese Experten wieder Erfindungen um Kaufstimmung (Kaufpanik) zu erzeugen damit die Korrektur nicht so hart wird.
Die haben doch gedacht es gehe so weiter wie bisher. Zinsen 1% und ungehinderter Kaufwille. Weil Geld ist ja da – so denken die Immobilienentwickler. Bisher haben die Preiserhöhungen dem Kaufwillen keinen Abbruch getan – in den Städten. Dort wo ale hinwollen und dann klagen es gibt zu wenig Wohnraum. Der ist aber in Deutschland anders verteilt, weil anders gewohnt wurde.
Jetzt kommen noch die Flüchtlingen hinzu, die die günstigen Wohnungen wegschnappen, weil das Jobcenter die bezahlen muss, aber die widerum wenig Geld rausrücken wollen. Die Regierung sagt zwar „kommt nur alle her zu uns“ aber dann stellt sich raus : Kein Geld.
Und Neubau ? funktioniert nicht mehr und zu mieten zu teuer.
Wer will denn schon in einer Kleinstadt wohnen ? oder noch verrückter, auf dem Dorfe ?? igitigitt.