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Experten mit Stimmungsbarometer für die Branche Immobilienmarkt: „Veränderungstempo unbedingt dem Ernst der Lage anpassen“

Experten veröffentlichen aktuell ein Stimmungsbarometer für den Immobilienmarkt. Die Lage ist schwierig, aber nicht hoffnungslos.

Hausbau

Die Lage am deutschen Immobilienmarkt wird zunehmend komplizierter. Die Bauzinsen sind seit Jahresbeginn von 1 auf 3,42 Prozent angestiegen laut Daten von Interhyp. Damit schnellen die monatlichen Finanzierungskosten für private wie auch gewerbliche Immobilieninvestoren kräftig in die Höhe. Die Inflation und explodierende Energiekosten fressen dazu noch die Budgets potenzieller Häuslebauer auf. Und seit dem Hochpunkt im Juni fallen auch die Immobilienpreise in Deutschland laut Daten von Europace. Heute nun gibt eine Meldung vom Immobilienverband ZIA und den Wirtschaftsforschern vom IW Köln einen Einblick auf die Stimmung am Immobilienmarkt.

ZIA und IW haben ihren „Immobilienstimmungsindex“ veröffentlicht, welcher auf einer Konjunkturbefragung der beiden Institutionen beruht. Demnach erklären die schwierigen Rahmenbedingungen die skeptische Bewertung der aktuellen Lage der Unternehmen. Der Wert des Index von nunmehr 21,8 Punkten zeigt einen Abwärtstrend. Denn vor einem Jahr wurden hier noch 71,7 Punkte registriert. Die Veränderung bei den Erwartungen fällt hingegen deutlich besser aus. Dieser Wert liegt nun bei -21,2 – im Vorquartal lag er noch bei -42,9 Punkten.

Die deutsche Immobilienwirtschaft kann sich laut ZIA der extrem angespannten ökonomischen Gesamtlage nicht entziehen. Die Stimmung am Immobilienmarkt habe sich gegenüber dem vorigen Quartal gleichwohl leicht verbessert, insgesamt jedoch bleibt sie mit einem Wert von 0,3 Punkten auf niedrigem Niveau. Unternehmen spüren vor allem zunehmende Mehrbelastungen bei Baukosten und Zinsen, nachlassende Kaufkraft von Mietern sowie steigende Energiepreise – die bis zur nächsten Nebenkostenabrechnung vorfinanziert werden müssen. Umsatzrückgänge und hohe Energiepreise würden die Gefahr von Mieter-Insolvenzen im gewerblichen Bereich steigen lassen.

Das IW sagt dazu Zitat: „Am Immobilienmarkt ist der Bedarf noch so groß wie vor Beginn der Krisen. Wenn es gelingt, weitere Kostensteigerungen einzudämmen, kann sich die Lage stabilisieren. Die weitere Entwicklung ist schwer vorherzusagen. Aus heutiger Sicht ist eine Seitwärtsbewegung der Branche oder sogar ein leichter Trend nach oben am wahrscheinlichsten.“ Vom ZIA-Präsidenten Dr. Andreas Mattner heißt es, Zitat: „Das Veränderungstempo muss unbedingt dem Ernst der Lage angepasst werden.“ Die angespannte Stimmung in der Branche zeige: „Es braucht dringender denn je ein Umfeld, das den Freiraum schafft, damit wir uns dem üblen Trend entgegenstemmen. Die Branche verträgt keine weiteren Einschränkungen im Mietrecht oder beim Plan- und Baurecht.“

Aus Sicht des ZIA ist ein investitionsfreundliches Klima jetzt ein Muss.



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3 Kommentare

  1. Pingback: Meldungen vom 23.09.2022 | das-bewegt-die-welt.de

  2. Pingback: Immobilienmarkt: „Änderungstempo unbedingt dem Ernst der Lage anpassen“ - finanzmarktwelt.de - Immo-journal

  3. Laut diversen „Panik“-Machermedien steigen die Preise weiter. Da frage ich mich ernsthaft was das für Profis in den Redaktionen sind. Diese Panikmache ist typisch für sog. „Qualitätsmedien“. Die 10 jährigen Bundesanleihen sind weiter gestiegen. Die Kaufkraft sinkt. Danke für die Artikel auf dieser Plattform. Hat in meinen Augen mehr Substanz als der deutschlandweite Boulevardjournalismus der Depression und Panikmache.

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