Immobilien

McMakler-Marktreport Immobilienpreise fallen 2,8 % im vierten Quartal – aktuelle Daten

Die Immobilienpreise fallen deutschlandweit. Im vierten Quartal war es ein Minus von 2,8 %. Hier aktuelle Daten des Portals McMakler.

Architekt vor einem Haus

Die Immobilienpreise in Deutschland fallen seit mehreren Monaten. Erst letzte Woche zeigte der Europace Hauspreisindex auch jüngst die deutlich fallenden Preise. Das Neugeschäft bei Baufinanzierungen bricht wegen der schnell gestiegenen Zinsen kräftig ein. Erst letzte Woche erhöhte die EZB den Leitzins von 2,00 auf 2,50 Prozent (im Sommer noch 0,00 Prozent). Anleger wollen derzeit so viel Geld aus Immobilienfonds abziehen, dass große Anbieter wie Blackstone sogar Fonds schließen müssen. Die Bauzinsen sah man zu Jahresanfang bei genau 1 Prozent, jetzt sind es laut Interhyp 3,44 Prozent. Heute nun meldet sich das Portal McMakler mit seiner aktuellsten Analyse zum Immobilienmarkt. Auch hier sieht man klar fallende Immobilienpreise.

Immobilienpreise fallen

Im vierten Quartal dieses Jahres sind die Immobilienpreise demnach weiter gesunken. Damit setzt sich der Preisrückgang im gesamten Bundesgebiet und in allen A-Städten fort, wie die aktuelle Auswertung von McMakler Research zeigt. Eine von McMakler in Auftrag gegebene Umfrage ergab zudem, dass 65 Prozent aller grundsätzlich Kaufinteressierten ihre Suche nach Immobilien in den vergangenen Monaten aufgegeben oder pausiert haben. Von den verbleibenden Kaufinteressenten haben 44 Prozent ihre Suchkriterien angepasst – sie bevorzugen nun unter anderem Immobilien mit modernen Heizsystemen und guter Isolierung.

Negative Entwicklung am Immobilienmarkt erstmals im gesamten Bundesgebiet

Im Gegensatz zum vorigen Quartal, in dem die Bundesländer Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen noch einen Preisanstieg verzeichneten, folgten im vierten Quartal laut McMakler ausnahmslos alle Bundesländer dem Negativtrend. So sanken in Deutschland die Immobilienpreise zwischen Oktober und Dezember um durchschnittlich 2,8 Prozent. Dabei war der Preisrückgang für Häuser mit 3,8 Prozent deutlich stärker als für Wohnungen mit 1,9 Prozent.

Auf Bundesländerebene verzeichnete Niedersachsen mit 3,2 Prozent den höchsten Preisrückgang. Es folgten Brandenburg mit einem Rückgang von 2,5 Prozent sowie Schleswig-Holstein mit 2,4 Prozent. Den geringsten Rückgang der Immobilienpreise verzeichnete Hessen mit 1,3 Prozent. Die höchsten Kaufpreise wiesen Hamburg mit durchschnittlich 4.930 Euro pro Quadratmeter, Berlin mit 4.181 Euro je Quadratmeter sowie Bayern mit durchschnittlich 3.428 Euro pro Quadratmeter auf.

Top-7-Städte: Stärkster Rückgang der Immobilienpreise in Stuttgart und Frankfurt am Main

Im Vergleich der A-Städte zeigte sich laut McMakler weiterhin ein allgemeiner Rückgang der Kaufpreise. Stuttgart wies im Quartalsvergleich mit 4.890 Euro pro Quadratmeter den stärksten Rückgang (-6,3 Prozent) auf. Auch in Frankfurt am Main sanken die Kaufpreise um 6,3 Prozent auf 5.231 Euro pro Quadratmeter, gefolgt von Hamburg mit einem Rückgang von 5,6 Prozent auf 4.922 Euro pro Quadratmeter.

Weiter steigendes Angebot an Immobilien bei rückläufiger Nachfrage

Das Angebot an Immobilien in Deutschland verzeichnete mit 7,5 Prozent auch im vierten Quartal 2022 einen deutlichen Anstieg, allerdings blieb der Zuwachs moderater als im Vorquartal (+20,4 Prozent). Entgegen dem Trend lässt sich in einigen Bundesländern auch ein Angebotsrückgang beobachten. Dabei ging das Angebot mit 22,8 Prozent am stärksten in Brandenburg zurück, gefolgt von Baden-Württemberg (-12,6 Prozent) und Schleswig-Holstein (-6,7 Prozent). Die von McMakler in Auftrag gegebene Umfrage unterstützt diese Zahlen: So gaben rund 20 Prozent der befragten Immobilienverkäufer an, ihre Immobilie aus der Vermarktung genommen zu haben. FMW: Einige Verkäufer wollen offenbar trotz weiter fallender Immobilienpreise auf ihren extrem hohen Verkaufsforderungen beharren? Und die anderen Verkäufer hoffen, bei tieferen Preisangeboten ihre Immobilien im fallenden Markt „noch“ losschlagen zu können?

McMakler schreibt aktuell weiter: Gleichzeitig sank die Nachfrage nach Immobilien bundesweit um durchschnittlich 3 Prozent, womit sich der Negativtrend aus dem Vorquartal (-9 Prozent) fortsetzte. Den größten Nachfragerückgang verzeichneten die Bundesländer Hamburg (-17,1 Prozent), Bremen (-16,2 Prozent) und Saarland (-16,2 Prozent).

McMakler Übersicht der Immobilienpreise in Deutschland
Grafik: McMakler – Bildrechte:McMakler GmbH

Die Angebots-, Transaktions- und Nachfragedaten basieren laut McMakler auf den unternehmenseigenen Transaktionsdaten sowie Daten verschiedener Online-Immobilienportale. Betrachtet wurde der Zeitraum Q3/2022 bis 4/2022. Die Kaufpreise werden mithilfe eines Algorithmus für maschinelles Lernen mit Referenzobjekten berechnet. Das Referenzobjekt für Wohnungen ist eine 3-Zimmer-Wohnung mit einer Wohnfläche von 100 Quadratmetern und einer Standardausstattung. Für Häuser ist das Referenzobjekt ein Haus in Standardqualität mit 5 Zimmern und einer Wohnfläche von 200 Quadratmetern, einem Garten und einem Grundstück von 300 Quadratmetern.



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