Immobilien

Daten von Immowelt und ImmoScout24 Immobilienpreise im Anstieg: Aktuelle Daten liefern klare Indizien

Die Immobilienpreise in Deutschland sind im Anstieg. Aktuelle Daten liefern dafür klare Indizien. Hier die Aussagen zweier großer Portale.

Die Immobilienpreise in Deutschland sanken laut dem Europace Hauspreisindex ab Sommer 2022 sieben Monate lang konstant, seitdem sah man bis jetzt ein Hin und Her. Aber Nun scheint es klare Indizien dafür zu geben, dass der Preistrend für Immobilien wieder nach oben zeigt. Blicken wir auf die aktuellen Daten von zwei der ganz großen Immobilienportale in Deutschland, Immoscout24 und Immowelt.

Immobilienpreise ziehen deutschlandweit weiter an

Der Kaufmarkt erholt sich weiter. Zwar liegen die Angebotspreise von Immobilien noch unter den Vorjahreszahlen, dennoch zeigt das Wohnbarometer des Portals ImmoScout24 für das zweite Quartal 2023 weiter leicht steigende Immobilienpreise. Der Trend aus dem ersten Quartal – basierend auf Daten dieses Portals – setzt sich damit fort. Im deutschlandweiten Durchschnitt steigen die Angebotspreise stärker als in den Metropolen. Die Nachfrage steigt bundesweit sowie in 6 von 7 Metropolen.

Die Angebotspreise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser wachsen demnach sowohl für Bestandsimmobilien als auch für Neubauimmobilien im zweiten Quartal deutschlandweit um 1,8 Prozent, und setzen damit leicht abgeschwächt den Trend aus dem Vorquartal fort, wonach die Immobilienpreise wieder ansteigen. Die Angebotspreise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser wachsen laut ImmoScout24 sowohl für Bestandsimmobilien als auch für Neubauimmobilien im zweiten Quartal deutschlandweit um 1,8 Prozent und setzen damit leicht abgeschwächt den Trend aus dem Vorquartal fort.

„Getrieben durch die hohe Konkurrenz auf dem Mietmarkt, dem damit verbundenen starken Anstieg der Mietpreise und der Stabilisierung der Finanzierungsrate, kehrt die Nachfrage nach Kaufimmobilien zunehmend zurück“, so sagt es aktuell ImmoScout24. Noch würden die Angebotspreise teilweise deutlich unter den Vorjahreswerten liegen, allerdings sehe man das zweite Quartal in Folge moderat steigende Immobilienpreise. Mit Blick auf die stockenden Neubauaktivitäten werde sich dieser Trend vermutlich fortsetzen. Momentan sei auf dem Kaufmarkt noch ein Angebotsüberhang vorhanden, der Raum für Preisverhandlungen lässt. Es bleibe jedoch abzuwarten, wie lange diese Situation noch anhält.

Kurzfristige Entwicklung der Immobilienpreise in Deutschland

Preise stabilisieren sich

„Der Rückgang der Immobilienpreise scheint derzeit gestoppt zu sein. Das Niveau ist zwar weiterhin deutlich unter den Höchstwerten im vergangenen Jahr zum Höhepunkt des Immobilienbooms, aber wie schon im 1. Quartal 2023 stabilisieren sich auch im 2. Quartal die Preise weiter“, so sagt es heute das Portal Immowelt in seinem Preiskompass. Die Preisstabilisation setze sich fort. Nach deutlichen Rückgängen von bis zu 1.000 Euro pro Quadratmeter im Vergleich zum Vorjahr würden sich die Preise derzeit einpendeln. Das verdeutlichen die aktuellen Angebotspreise von Bestandswohnungen. Dafür wurden auf immowelt.de angebotene Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) untersucht.

Zwischen April und Juli sind die Angebotspreise von Bestandswohnungen in 7 von 14 untersuchten Großstädten gesunken. In 5 Städten sind die Kaufpreise gestiegen, während in den übrigen 2 Städten das Preisniveau stabil geblieben ist. Die Dynamik der Immobilienpreise hat laut Immowelt im zurückliegenden Quartal sogar nochmal leicht abgenommen. Im 1. Quartal dieses Jahr sind die Angebotspreise demnach noch in 9 der 14 Städte gesunken. Im 2. Quartal 2022, also zu Beginn der Trendwende, als die Bauzinsen begannen, steil nach oben zu zeigen, verbuchten gar 11 Großstädte rückläufige Zahlen. Zwischenzeitlich zeigte im Jahr 2022 sogar in allen Städten die Preiskurve nach unten.

Die sich stabilisierenden Immobilienpreise seien ein gutes Zeichen für den Immobilienmarkt, weil sie verdeutlichen, dass trotz schlechterer Rahmenbedingungen nach wie vor großes Interesse an Immobilieneigentum besteht, so die Aussage von Immowelt. Für Käufer mit Erspartem biete das aktuelle Marktumfeld sogar große Chancen. Durch den geringeren Konkurrenzdruck könnten sie wieder verstärkt Preisverhandlungen führen. Zudem sei das sichtbare Angebot auf Immobilienportalen und damit die Auswahl an Immobilien so groß wie lange nicht mehr. Trotz sich stabilisierender Immobilienpreise habe das vergangene Jahr dazu geführt, dass im Vergleich der jeweils 2. Quartale 2022 und 2023 in allen Städten Bestandswohnungen deutlich an Wert verloren haben. In der Spitze beträgt das Minus sogar 10 Prozent.

Bauzinsen unterstützen derzeit Kaufwunsch für Immobilien?

Seit Anfang 2022 sind die Bauzinsen in Deutschland massiv gestiegen von 1,00 % auf aktuell 3,79 % laut Interhyp. Sollte man die seit einem Jahr gefallenen Immobilienpreise zum Kauf nutzen? Was sagen die Zinsen aktuell? Interhyp schreibt heute dazu (auszugsweise): „Nach Meinung der im Rahmen des Trendbarometers befragten Expertinnen und Experten sollten angehende Immobilienkäuferinnen und -käufer die Entschlossenheit der amerikanischen Notenbank FED und der Europäischen Zentralbank EZB nicht unterschätzen. „So lange die Notenbanker derart deutlich weitere Zinsschritte in Aussicht stellen, sollte man nicht auf eine erneute Zinswende hoffen. Die jetzige Zinslandschaft könnte uns mit Blick auf die aktuellen wirtschaftlichen und konjunkturellen Rahmendaten längere Zeit begleiten. Für Immobilieninteressentinnen und -interessenten bietet der Markt aktuell Chancen, die vor der Zinswende in dieser Form nicht möglich gewesen wären. „Fallende Zinsen sind zwar vorerst unwahrscheinlich. Wir sehen aber gerade beim Thema Kaufpreisverhandlungen einen großen Hebel für unsere Kundinnen und Kunden. Die Energiekrise und das geplante Gebäudeenergiegesetz (GEG) verbessern die Verhandlungsposition gerade bei Bestandsgebäuden spürbar“.

Foto: Mindandi – Freepik.com



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7 Kommentare

  1. Und wieder kein Crash…nicht bei Immobilien, nicht bei Aktien, nicht bei Gold, nicht bei Banken und nicht bei Rolexuhren, einfach nix…

  2. ADP USA wieder signifikant über den Erwartungen. Weitere Zinserhöhungen voraus. Und die EZB wird sich da auch nicht entziehen können. Die Aussagekraft von Immobilienportalen halte ich für schwach. Alsob jetzt alle Mitmenschen steigende Einkommen hätten usw. Traumwelt!

    1. Ich denke, dass die Immobilienpreise auch durch die Sanierungspflicht (egal ob von Habeck oder von der EU) steigen werden. Denn nach der Sanierung hat ein Haus natürlich einen höheren Wert.
      Nur, wie sieht es mit dem Ersparten/anderweitigen Vermögen des Besitzer aus, wenn die Sanierungen abgeschlossen sind? Wie hoch ist die neue Hypothek auf der Immobilie, damit die Sanierungen durchgeführt werden konnten?
      War das investierte Geld vielleicht für etwas anderes gedacht?
      Um die Minirente ein wenig „aufzuhübschen“? Bei Eintritt der Rente, noch ein neues Auto kaufen? Die Resthypothek sollte eigentlich mit dem Auszahlungsbetrag der Lebensversicherung getilgt werden, so wie es sich viele Babyboomer geplant haben?

      Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  3. wer sich den Hypothekenzinsverlauf über die vergangen Jahre anschaut, wird feststellen, das die Zinsen noch moderat sind. in den Anfängen der 90zigern waren um die 8% Standard! Und das ohne Tilgung. Es ist in die Vergessenheit geraten, die Baupreise hatten ebenfalls eine starken Anstieg durch den Bauboom in der Phase der Wiedervereinigung. Wer wohnen möchte und das im Eigentum, tut gut daran vielleicht die Größe des Objekts zu überdenken. Bei Bedarf aufstocken oder das Objekt wechseln. Immer noch besser als die monatliche Miete.

  4. sicherlich leidige crashthemen bitte erst wenns zu spät ist.
    Immobilienpreisfeststellung in der Wirklichkeit sind leider eine andere als von immoweltcomputern und Maklern die gerne das blaue vom Dach reden. Achtung Makler gleich Provision gleich hohe preisvorstellung gleich hohe Statistik….Doch die Wirklichkeit ist jetzt anders…..
    Vorsicht Datenfalle….
    Gauner, Betrüger, Länder werden jetzt bei Herrn Zimmermann durch die Sendung geführt, denn es bleibt noch etliches XY UNGELÖST…..

    1. Hallo Alibi,
      natürlich erst den Crash erkennen wenn er eingetreten ist.
      Wie sollte das denn auch sonst funktionieren mit dem Neustart, oder Vermögensabgabe oder mit dem schon überarbeiteten Lastenausgleich, wenn nicht Vermögen umverteilt oder vernichtet werden kann.
      Was wann kommt weiß ja Niemand. Nur, wenn schon das Lastenausgleichsgesetz überarbeitet wurde, und Vermögensregister eingeführt wird, dann sollte man aber schon „lange Ohren“ bekommen.
      Es kostet ja nichts.
      Denn nicht alle Vermögen sind mal eben im Rucksack über die Grenze zu bekommen, oder können durch einen Buchungssatz nach Singapur umgelagert werden.

      Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  5. Es ist erstaunlich, wie der Autor zu seinem Ergebnis kommt, obwohl in den Zeitungen (zum Beispiel in der BNN) für den Südwesten von einem durchschnittlichen Preisrückgang von 7,5 % bei Bestandswohnungen und 4,9 % bei Häusern auf Immoscout24 und Immowelt berichtet wird.

    Die Bundesbank warnt wiederholt vor überhitzten und um bis zu 40 % überbewerteten Preisen. Die steigenden Zinsen, die Rezession und die unsichere Wirtschaftslage haben einen erheblichen Einfluss auf den Immobilienmarkt und führen zu sinkenden Preisen. Dieser Trend setzt sich bereits seit drei Quartalen fort. Angesichts der herrschenden Inflation ist es sicher, dass die Zinsen weiter steigen werden, was den Trend für weiter fallende Preise dieses Jahr bestätigen wird.

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