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Skandinavien besonders stark betroffen Immobilienpreise in Dänemark und Schweden – Daten zum Absturz

Die Immobilienpreise in Dänemark und Schweden sind im Absturz. Hier dazu aktuellste Daten und Expertenaussagen.

Ein typisches Holzhaus in Schweden

Die Immobilienpreise fallen europaweit. Gerade erst diese Woche sahen wir Daten für das vierte Quartal aus Deutschland mit -2,8 % gegenüber dem dritten Quartal, laut McMakler. Auch der Europace Hauspreisindex zeigte letzte Woche Woche weiter fallende Preise für Immobilien in Deutschland. Aufgrund hoher Verschuldungsgrade und flexiblen Zinsraten sind besonders die skandinavischen Märkte von der Immobilienkrise härter betroffen. Blicken wir auf die aktuellsten Daten aus Dänemark und Schweden.

Schweden mit Absturz der Immobilienpreise um 15 % seit Höchststand im März

Der Rückgang der schwedischen Immobilienpreise hat sich den achten Monat in Folge fortgesetzt, so Bloomberg heute. Damit verschärft sich der schlimmste Einbruch seit drei Jahrzehnten. Seit dem Höchststand im März sind die Preise nun um 15 % gesunken, so der von Valueguard erstellte HOX-Wohnungsindex. Die rasante Talfahrt hat Schweden zum Paradebeispiel für eine Entwicklung gemacht, die sich mit steigenden Verbraucherpreisen und höheren Kreditkosten in Ländern auf der ganzen Welt abspielt.

Die meisten Prognosen gehen von einem Rückgang der Immobilienpreise um 20 % gegenüber dem Höchststand aus, was die enormen Preiszuwächse während der Pandemie zunichte machen würde. In einem noch ungünstigeren Szenario mit rasch steigender Arbeitslosigkeit und unerwartet hohen Zinserhöhungen durch die schwedische Zentralbank Riksbank könnte die Talfahrt bei Immobilien noch tiefer und langwieriger ausfallen.

Fallende Immobilienpreise in Schweden

Der Immobilienmarkt in Schweden wird von einer Reihe von Indikatoren erfasst. Anfang dieses Monats gab der staatliche Hypothekenfinanzierer SBAB bekannt, dass seine Daten einen Rückgang von 15 % gegenüber dem Höchststand anzeigen. Nach dem monatlichen Rückgang der Immobilienpreise von 1,4 % im November wird erwartet, dass der Wert von Eigenheimen weiter sinken wird. Dennoch ist der Rückgang von 0,6 % im November saisonbereinigt der geringste seit April, und einige Immobilienmakler sagen, sie sähen erste Anzeichen für eine Stabilisierung des Marktes.

“Wir stellen fest, dass die schlimmste Notlage in vielen Gebieten nachgelassen hat, und das ist in Stockholm am deutlichsten”, sagte Marcus Svanberg, Geschäftsführer von Lansforsakringar Fastighetsformedling, in einer Mitteilung. “Allerdings fällt es den Verkäufern nach wie vor schwer, sich an die Tatsache zu gewöhnen, dass der Wert ihrer Häuser gesunken ist, was bedeutet, dass Verkäufe länger dauern und das Angebot hoch bleibt.”

Anhaltende Talfahrt der Immobilienpreise

Analysten schließen sich den Warnungen an, dass sich der Abschwung bei Immobilien wahrscheinlich bis ins nächste Jahr hinein fortsetzen wird. Jussi Hiljanen, Chefstratege der SEB, bezeichnete es als “überraschend, wenn sich der Rückgang der Immobilienpreise nicht noch einige Zeit fortsetzt”. Gustav Helgesson von Nordea kommentierte die Valueguard-Daten dahingehend, dass die Preiserwartungen der Haushalte und das Verbrauchervertrauen “auf einem historisch niedrigen Niveau bleiben, was auf weitere Schwäche hindeutet”. “Außerdem hat die Riksbank ihren Erhöhungszyklus noch nicht abgeschlossen, was darauf hindeutet, dass sich die Haushalte noch nicht vollständig an die steigenden Lebenshaltungskosten angepasst haben”, sagte er. “Wir erwarten daher, dass sich der Rückgang der Immobilienpreise bis zum Sommer fortsetzen wird.”

Dänemark erlebt stärksten Preisverfall bei Immobilien seit 11 Jahren

Die Hauspreise in Dänemark fallen so schnell wie seit 2011 nicht mehr, da die höheren Kreditkosten die Käufer dazu zwingen, immer größere Preisnachlässe auszuhandeln, so gestrige Infos von Bloomberg. Die Herausforderungen Dänemarks spiegeln die in Schweden wider, wo die Immobilienpreise so stark einbrechen wie seit den 1990er Jahren nicht mehr. Auch wenn der dänische Immobilienmarkt bisher besser abgeschnitten hat, üben die rasch steigenden Zinsen nach einer langen Zeit mit Zinssätzen unter dem Nullpunkt Druck auf die Preise aus. Jüngsten Daten zufolge fielen die Hauspreise im dritten Quartal um 2,1 % gegenüber den vorangegangenen drei Monaten, wie Finans Danmark am Dienstag mitteilte. Das ist der stärkste Rückgang seit 11 Jahren.

Schnell fallende Immobilienpreise in Dänemark

Im letzten Quartal wurden Häuser im Durchschnitt zu 7,3 % niedrigeren Preisen verkauft, als sie im Angebot waren, so der größte Branchenverband der Banken und Hypothekengeber in Dänemark. Ein Jahr zuvor lag der Preisrückgang noch bei 3,6 %.

„Der Markt ist durch deutlich weniger Abschlüsse und steigende Preisnachlässe gekennzeichnet“, so Mira Lie Nielsen, Chefanalystin bei Nykredit Realkredit, der größten dänischen Hypothekenbank, in einer Mitteilung. „Wir gehen davon aus, dass sowohl die Haus- als auch die Wohnungspreise von einem Höchststand in diesem Sommer bis zu einem Tiefststand im Herbst nächsten Jahres um etwa 10 % sinken werden.“

Die Dänen könnten auch mit steigenden Zinsen konfrontiert werden, nachdem ein plötzlicher Wechsel der Geldpolitik in Japan den Kauf dänischer Hypothekenanleihen für japanische Investoren weniger attraktiv macht, so Mathias Dollerup Sproegel, ein leitender Wirtschaftswissenschaftler bei der Sydbank. Diese Investoren gehören traditionell zu den größten Käufern dänischer Vermögenswerte.

FMW: Japans Änderung der Geldpolitik könnte also konkrete Auswirkungen auf den Immobilienmarkt in Skandinavien haben. Immobilienkredite am Markt unterzubringen, könnte womöglich schwieriger werden. Die Kreditaufnahme der Häuslebauer könnte damit schwieriger werden, als weiteres Hindernis zusätzlich zu den höheren Zinsen. Das ist ein weiterer negativer Faktor für die Immobilienpreise, wenn man es der Nachfragerseite für Immobilien damit nämlich noch schwieriger macht.

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. Pingback: Immobilienpreise in Schweden: Preis-Crash setzt sich fort - finanzmarktwelt.de - Immo-journal

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