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Europace Hauspreisindex Immobilienpreise steigen kräftig an – frische Daten für September

Die Immobilienpreise in Deutschland steigen kräftig an. Dazu gibt es jetzt frische Daten zu Preisen für Wohnimmobilien im September.

Wohngebäude in der Hamburger Hafencity
Wohngebäude in der Hamburger Hafencity. Foto: Claudio Kummerfeld

Die Immobilienpreise in Deutschland sind kräftig im Aufwind. Dies zeigen aktuell gemeldete Daten vom Europace Hauspreisindex, der die Preisentwicklung für deutsche Wohnimmobilien anzeigt und monatlich aktualisiert wird.

Immobilienpreise springen hoch im September

Der Indexstand im Europace Hauspreisindex zeigt für September 219,91 Punkte gegenüber 218,87 im August. Es sieht nicht nach viel aus. Aber es sind doch immerhin 1,04 Punkte oder 0,48 % Anstieg – in gerade mal vier Wochen! Seit Anfang 2024 zeigt der Index – bei minimalen Unterbrechungen – einen fast durchgehenden Anstieg der Immobilienpreise in Deutschland. Es ist ein Zeichen dafür, dass sich der Markt für Wohnimmobilien zunehmend stabilisiert.

„Im September wird deutlich: Die Sommerpause ist vorbei und die Immobilienpreise geben wieder ein eindeutiges Signal nach oben. Vor allem für Bestandshäuser sowie Neubauten geht die Tendenz klar nach hoch. Durch das weiterhin knappe Angebot auf dem Mietmarkt, sehen wir auch für die kommenden Monate eine Aufwärtsbewegung der Preise. Die Lage spitzt sich durch den bislang noch ausbleibenden Bauturbo weiter zu”, so die aktuelle Einordnung der Europace AG.

Blick auf die Details

Alle drei Teilbereiche im Europace Hauspreisindex zeigen aktuell Preisanstiege. Bei den Bestandshäusern steigt der Indexwert im Monatsvergleich von 199,99 auf 201,36 Punkte – ein Preisanstieg um 0,69 % in nur vier Wochen – ein kräftiger Anstieg! Bei Eigentumswohnungen steigt der Index von 219,27 auf 219,55 Punkte – ein Plus von 0,13 %. Bei neu gebauten Häusern steigt der Index im September im Monatsvergleich von 237,34 auf 238,83 Indexpunkte – ein Plus von 0,63 % – ein auch kräftiger Wert. Daran erkennt man: Die Immobilienpreise sind in beiden Segmenten im Aufwind – beim Altbestand wie auch bei neu gebauten Objekten.

Bauzinsen

Die Bauzinsen haben sich seit der Erholung der Immobilienpreise ab Anfang 2024 von 3,42 % (10 Jahre Sollzinsbindung) bis jetzt nur minimal erhöht auf 3,62 %. Aber für alle angehenden Häuslebauer, die auf niedrigere Bauzinsen hoffen, sei diese Warnung ausgesprochen: Der deutsche Staat wird sich von nun an Schritt für Schritt kräftig neu verschulden wegen dem „Sondervermögen“ für Infrastrukturausgaben und den de facto unbegrenzten Steigerungen für Rüstungsausgaben. Dadurch steigt die Nachfrage nach neuen Schulden über die Ausgabe neuer Bundesanleihen kräftig an, was deren Renditen hochtreiben könnte. Und eben diese Renditen am Markt sind der Referenzwert für Pfandbriefe, und damit am Ende der Kette auch für die Bauzinsen. Falls die massive Neuverschuldung des deutschen Staates die Renditen nach oben treiben sollte, würden auch die Bauzinsen weiter ansteigen.

Grafik zeigt langfristige Entwicklung der Immobilienpreise in Deutschland



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2 Kommentare

  1. Interessant wäre mal eine Analyse, warum ausgerechnet die Niedrigzinsphase die Immobilienpreise so exorbitant nach oben getrieben hat.

    Wenn es da einen Zusammenhang gibt, wäre ja umgekehrt zu erwarten, dass die Immobilienpreise mit steigenden Bauzinsen fallen. Kaum logisch nachvollziehbar. Eine Erklärung hätte ich aber doch: Die Niedrigzinsphase hat „“viele“ schwache Nachfrager in den Markt getrieben, die auf erhöhtem Niveau eigentlich nicht hätten mithalten können. Immobilienkredite werden für ca. 10 Jahre ausgegeben oder? D.h., hier stünden ja auch nach und nach Umschuldungen an.

  2. Also Immos und Mieten, die eh schon lange mehr keiner zahlen kann, springen hoch?
    Ist es nicht eher so, dass der Wunsch/ Fantasie Verkaufspreis oder Miete im Kopf angehoben wurde?

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