Die Immobilienpreise in Deutschland (Wohnimmobilien) sind inzwischen neun Monate am Stück gestiegen. Von August auf September war es ein Anstieg um 0,24 %. Das klingt nicht nach viel, aber es ist ein deutlicher Sprung in gerade mal vier Wochen! Sieht man den gesamten Anstieg von Ende 2023 bis September 2024, dann sind die Immobilienpreise um 2,55 % gestiegen. Es ist nicht die Welt, aber dennoch ein spürbarer Anstieg. Und wichtig ist, dass es wirklich neun Monate waren, wo die Preise ohne Unterbrechung ansteigen.
Immobilienpreise steigen – Blick auf die Details
Während andere private Anbieter oder auch die staatliche Statistik nur quartalsweise einen Blick auf den Immobilienmarkt erlauben, veröffentlicht der Anbieter Europace mit seinem Hauspreisindex monatliche Daten, und ist damit aktueller. Hier sieht man, dass der Gesamtindex für die Immobilienpreise in Deutschland seit Dezember 2023 von 208,91 Indexpunkten bis jetzt auf 214,24 Punkte gestiegen ist. Interessant ist derzeit auch, dass alle drei Teilsegmente jüngst weitere Anstiege zeigen!
Der Blick auf die Details zeigt: Die Preise für Bestandshäuser sind im Vergleich von August zu September gestiegen, der Index legte zu von 195,38 auf 196,38 Punkte. Ende 2023 lag dieser Teilindex noch bei 190,50 Punkten. Auch die Preise für Eigentumswohnungen steigen im Monatsvergleich von 212,51 auf 212,76 Punkte – Ende 2023 lag dieser Index noch bei 202,30 Punkten. Damit sieht man, dass sich die Immobilienpreise auch beim Altbestand erholen. Das war eine Zeit lang eine wacklige Nummer. Denn mögliche hohe Renovierungskosten für alte Häuser und Wohnungen sorgen für immense Verunsicherung bei Eigentümern und potenziellen Käufern dank des Heizungsgesetzes.
Preise für Neubauhäuser in voriger Krise ohne Einbruch
Auch die Preise für Neubauhäuser sind weiter gestiegen, im Monatsvergleich von 233,28 auf 233,57 Indexpunkte – Ende 2023 lag dieser Index noch bei 233,92 Punkten. Dieser Teilbereich am Immobilienmarkt ist besonders: Die Immobilienpreise insgesamt sind zwar neun Monate am Stück gestiegen, aber die Preise für neue Objekte hatten in den Jahren vorher gar keine Krise erlebt. Denn bei neuen Objekten sind Renovierungskosten bezüglich des Heizungsgesetzes eher minimal, und Käufer stürzten sich offenbar vorrangig auf neu erstellte Immobilien. So steigen die Preise für Neubauhäuser in den Krisenjahren 2022 und 2023 weiter an auf neue Rekordhöhen, wo man sich aktuell auf dem hohen Niveau halten kann, gut sichtbar in der türkisen Linie im folgenden Chart.
Preise für Immobilien und Zinsen im Vergleich
Der folgende Chart zeigt den Verlauf der Immobilienpreise über den Europace Hauspreisindex (blaue Linie) seit 2019, dazu in rot die Entwicklung beim EZB-Einlagensatz. Steigende EZB-Zinsen sorgten 2022 und 2023 für fallende Preise bei Immobilien. In diesem Jahr geht es wieder aufwärts, weil die EZB die Zinsen wieder senkt. Bisher gab es im Juni und September Senkungen um je 0,25 Prozentpunkte, und übermorgen dürfte eine weitere Senkung anstehen. Je niedriger die Zinsen, desto günstiger werden Immobilienkredite, und desto mehr Menschen kaufen Häuser und Wohnungen, was höhere Preise ermöglicht.
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken
Hier ist die Messe noch nicht gelesen. Die Menschen können aufgrund ihrer mentalen Struktur nie lange im Krisenmodus verbleiben. Deswegen setzt die Psychologie nach einem Preiseinbruch immer bald wieder die erste Voraussetzung für einen neuen Aufschwung. Die Frage ist dann aber, ob die zugrundeliegenden Realitäten auch andere geworden sind? Ist es plötzlich möglich, das „Heizungsgesetz“ umzusetzen? Stimmen die Berechnungen die zur EE für deren Umsetzbarkeit vorgelegt werden? (Oder sind sie gefaked, wie die Begründungen zur Abschaltung der deutschen KKWs?). Kommt das grüne Wirtschaftswunder? Werden die deutschen Autobauer Weltmarktführer bei den E-Autos? Ist die Inflation besiegt? – und können die Zinsen daher wieder dauerhaft niedriger werden und bleiben. Ist in Japan schon alles wieder in Ordnung oder war das nur ein Vorbeben? Wird der Westen seine Importe weiterhin mit inflationierendem Papiergeld vom Rest der Welt bekommen?
Eines ist klar: das Wirtschaftsmodell der USA war nur durch den Besitz der Weltleitwährung möglich. Alle anderen mußten schon immer für ihren Wohlstand energieintensiv produzieren. Wer das nicht konnte, war arm.
Wenn eine Wirtschaft nur noch durch billige Zinsen funktioniert dann ist das ein Endstadium. Da reicht dann ein externer Schock der die Zinsen hochschnellen lässt und schon ist es vorbei. Das ist doch alles ein uraltes Spiel mit den gestreckten Fiatmünzen oder dem Fiatpapiergeld. Endet immer in einer Katastrophe. Ich halte dagegen. Der Immobilienmarkt kann zwar steigen, aber das wird es dann für lange Zeit gewesen sein. Die Arbeitsmoral wird sinken wenn man durch Inflation und irrer Steuern um seinen Lebensarbeitszeit betrogen wird.
wie sieht’s mit Mietwohnungen aus?