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Warum höhere Immobilienpreise steigende Schulden symbolisieren

Die zweite Grafik zeigt die Preisveränderungen aus dem Montag April 2021. Alles was blau ist, zeigt steigende Hauspreise. Je tiefblauer, desto höher die Preisanstiege. Im April waren es im Jahresvergleich +13 Prozent.

US-Hauspreise im Jahr 2021

Im folgenden Chart sehen wir seit dem Jahr 1971 den Hypothekenzins für eine 30jährige Hypothek in den USA. Über diesen langen Zeitraum erkennt man die Dimension. Die Zinsen sinken immer weiter und weiter und weiter. Deswegen kann die Party derzeit auch noch am Laufen gehalten werden. Steigen die Zinsen, werden deutlich weniger Amerikaner sich ein Haus kaufen wollen – und Eigentümer von Häusern, die voll auf Pump gekauft wurden, können ihren Bestand nicht mehr zu hohen Preisen weiterverkaufen. Der Zins ist hier entscheidend. Derzeit wütet ein Hausboom in den USA. Leitet die Fed eine Zinswende ein, kann dieser Boom ganz schnell enden und sich ins Gegenteil verkehren.

Zinssätze für Hauskredite

Die folgende Grafik ist das perfekte Spiegelbild zu den immer weiter sinkenden Zinsen in den USA. Sie ermöglichen immer weiter steigende Hauspreise, hier sichtbar im Case Shiller Hauspreisindex seit 1988.

Grafik zeigt Case Shiller Hauspreisindex



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2 Kommentare

  1. Das was sie schreiben Herr Kummerfeld, gilt nicht nur für die USA, sondern auch für den Rest der Immobilienmärkte. Die Zentralbanken werden die Zinsen nicht erhöhen können, weil sonst das ganze Kartenhaus der Schulden mit lautem Knall einstürzt.
    Ich habe einen Bekannten der mir vorgestern erzählte, das seit einiger Zeit faktisch mit null Eigenkapital finanziert und selbst Sozialleistungen wie Kindergeld, Elterngeld in die Einkommen hineingerechnet werden, nur um beim Immobilienkredit gut auszusehen. Aber sobald dann mal eine unerwartete Ausgabe kommt, geht bei denjenigen finanziell absolut nichts mehr.

  2. Entscheidend bei der Eigenimmobilie ist nicht das Verhältnis von Einkommen zum Preis, sondern der Cash Flow. So lange sinkende Zinsen die gegenüber dem Einkommenzuwachs auftretende Lücke schließen ändert sich für den Käufer nichts. Aber da dis Zinsen in der Nähe von 0 bereits vor zwei Jahren aufgeschlagen sind ist dieser Effekt nun vorbei. Die Deutschen finanzieren weiterhin solide, schreiben die niedrigen Zinsen häufig bis zur Volltilgung fest und haben haben die Anfangstilgungssätze massiv raufgefahren. Die Kredite sind damit in weniger als 20 Jahren getilgt.

    Ein Preiseinbruch von 20% dürfte die Selbstnutzer also nicht kratzen und Nachschussverpflichtungen nicht entstehen. Und verkaufen tut man die Bude sowieso nicht.
    Anders sieht es natürlich bei investiven Objekten aus oder wenn die Einkommen auf Grund von Arbeitslosigkeit steigen.
    Und wie gesagt: Nun laufen die Preise tatsächlich weg. Daher ist es die Frage die lange das noch geht bevor einfach keine Käufer mehr da sind.

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