Europa

Importpreise +26,3 Prozent – Energieimporte mit 130 Prozent Preissteigerung

Containerschiff im Hamburger Hafen

Die deutschen Importpreise für den Monat Februar wurden soeben vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht. Sie steigen im Jahresvergleich um 26,3 Prozent nach 26,9 Prozent im Januar. Im Januar war es die höchste Steigerung seit dem Jahr 1974 – jetzt liegen wir also nur knapp unter diesem Wert. Im Monatsvergleich von Januar auf Februar war es eine Steigerung von 1,3 Prozent. Zum Ukraine-Krieg, der am 24. Februar begann, merken die staatlichen Statistiker an, im Wortlaut:

Da sich die Ergebnisse nicht auf einen Stichtag beziehen, sondern den gesamten Monat umfassen, haben sich die aktuellen Preisentwicklungen infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine noch nicht deutlich auf das Februar-Ergebnis ausgewirkt. Die Unsicherheiten im Außenhandel, insbesondere bei Energie, haben die Preisentwicklung jedoch bereits vor dem Angriff beeinflusst.

Grafik zeigt Entwicklung der Importpreise seit dem Jahr 2015

Hier die weiteren Detailaussagen der Statistiker im Wortlaut:

Starker Preisanstieg ist nach wie vor insbesondere auf Entwicklung der Energiepreise zurückzuführen

Energieeinfuhren waren im Februar 2022 um 129,5 % teurer als im Februar 2021 (+1,7 % gegenüber Januar 2022). Der hohe Anstieg im Vorjahresvergleich ist weiterhin vor allem durch die stark gestiegenen Preise für Erdgas begründet. Diese lagen im Februar 2022 dreieinhalbmal so hoch wie im Februar 2021 (+256,5 %), sanken aber gegenüber dem Vormonat um 8,5 %. Deutlich teurer als vor einem Jahr waren auch Erdöl mit +70,3 % und Mineralerzeugnisse mit +69,7 %. Hier waren auch gegenüber dem Vormonat Januar 2022 erhebliche Preisanstiege zu verzeichnen, nämlich bei Erdöl mit +14,1 % und Mineralölerzeugnissen mit +8,9 %.

Elektrischer Strom war 155,3 % teurer als im Februar 2021. Gegenüber Januar 2022 gaben die Preise aber deutlich nach (-24,3 %) – zum zweiten Mal in Folge.

Die Preise für importierte Steinkohle lagen 190,9 % über denen von Februar 2021 und stiegen auch gegenüber Januar 2022 mit einem Plus von 14,8 % deutlich an.

Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im Februar 2022 um 14,7 % höher als im Februar 2021 und 1,2 % höher als im Vormonat Januar 2022. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 23,3 % über dem Stand des Vorjahres (+0,3 % gegenüber Januar 2022).

Höhere Preise für Vorleistungsgüter im Vorjahresvergleich vor allem bei Düngemitteln und Stickstoffverbindungen, Erzen, Metallen und Kunststoffen

Importierte Vorleistungsgüter waren im Februar 2022 um 24,3 % teurer als im Vorjahresmonat.

Gegenüber Februar 2021 wurden infolge der Energiepreisentwicklung Düngemittel und Stickstoffverbindungen zu zweieinhalbfach höheren Preisen importiert (+156,2 %). Deutlich teurer als im Februar 2021 waren außerdem vor allem Rohaluminium (+73,3 %), Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (+53,2 %) sowie Kunststoffe in Primärformen (+35,8 %).

Die Preise für importierte Investitionsgüter lagen im Februar 2022 um 6,2 % über denen von Februar 2021. Teurer waren unter anderem Notebooks (+7,3 %), Smartphones (+7,1 %), Maschinen (+6,3 %) sowie Kraftwagen und Kraftwagenteile (+5,0 %).

Importierte Verbrauchsgüter wurden binnen Jahresfrist 9,2 % teurer. Hier stiegen im Vorjahresvergleich insbesondere die Preise für Nahrungsmittel mit +15,3 %. Unter anderem lagen die Preise für pflanzliche und tierische Öle und Fette mit +30,2 % deutlich über denen von Februar 2021.

Gebrauchsgüter, wie zum Beispiel Möbel oder Haushaltsgeräte (jeweils +7,2 % gegenüber Februar 2021) waren im Durchschnitt um 6,3 % teurer als vor einem Jahr.

Die Preise für importierte landwirtschaftliche Güter lagen 22,8 % über denen von Februar 2021. Während insbesondere Rohkaffee (+67,5 %) und Getreide (+33,2 %) gegenüber dem Vorjahresmonat weiterhin deutlich teurer waren, wurden lebende Schweine zu niedrigeren Preisen importiert (-10,2 %).



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