Europa

Importpreise bremsen Inflation – es geht nur ums Öl

Sehr deutlich zeigen die aktuellen Importpreise, wie sehr die Preisindikatoren grundsätzlich vom Ölpreis abhängig sind. Geht er in den Keller wie in den letzten Monaten, haben alle anderen preistreibenden Parameter keine Chance den Schnitt hochzuziehen, so sehr sie sich auch bemühen würden. Die abstürzende blaue Linie in der zweiten Grafik steht für die Importpreise bei Öl.

Die deutschen Importpreise sind im Dezember im Jahresvergleich nur noch um 1,6% gestiegen. Das ist eine deutliche Schwächung im Preisauftrieb nach +3,1% und +4,8% im November und Oktober. Erdöl-Importpreise lagen sogar 2,9% unter denen im Dezember 2017. Das ist immer noch recht wenig Rückgang, wenn man bedenkt wie stark der Ölpreis am Terminmarkt seit Oktober gefallen ist.

Hier weitere Details vom Statistischen Bundesamt im Wortlaut:

Die Preise für importierte Vorleistungsgüter (Güter, die im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden) erhöhten sich im Dezember 2018 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,8 %. Gegenüber dem Vormonat sanken die Preise um 0,6 %. Im Vergleich zu Dezember 2017 verteuerten sich unter anderem Holz- und Zellstoff (+14,1 %) sowie Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (+4,7 %). Dagegen lagen die Preise für Rohkupfer unter dem Niveau des Vorjahresmonats (-5,9 %).

Die Einfuhrpreise für Konsumgüter (Gebrauchs- und Verbrauchsgüter) lagen im Durchschnitt um 0,5 % über dem Stand des Vorjahresmonats (unverändert gegenüber dem Vormonat). Verbrauchsgüter waren im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 % teurer. Die Importpreise für Gebrauchsgüter stiegen im Durchschnitt leicht um 0,1 %.

Die Preise für importierte Investitionsgüter lagen im Dezember 2018 um 0,1 % über denen von Dezember 2017 und blieben gegenüber dem Vormonat unverändert. Während Maschinen (+1,2 %) und Kraftwagen (+0,9 %) teurer waren, wurden insbesondere Smartphones (-12,4 %) sowie Speichereinheiten und andere Datenspeicher (-9,3 %) zu niedrigeren Preisen als im Dezember 2017 importiert.

Importierte landwirtschaftliche Güter waren im Durchschnitt um 1,4 % billiger als im Dezember 2017 (+0,4 % gegenüber dem Vormonat). Während sich unter anderem Eier
(-20,8 %) und Rohkaffee (-9,9 %) stark verbilligten, wurden insbesondere Getreide (+10,6 %) sowie Kartoffeln (+8,8 %) zu höheren Preisen importiert.

Importpreise



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