Europa

Importpreise explodieren – stärkster Anstieg seit 41 Jahren! Hier die Details

Containerschiff im Hamburger Hafen

Die Inflation rollt weiter an über die vorlaufenden Preisindikatoren, und das mit voller Wucht! Die deutschen Importpreise wurden soeben vom Statistischen Bundesamt für den Monat Oktober vermeldet. Sie steigen im Jahresvergleich um 21,7 Prozent bei Erwartungen von 19,6 Prozent. Im Vormonat war es 17,7 Prozent. Heute sehen wir den stärksten Anstieg der Importpreise seit Januar 1980 – damals stiegen sie so stark im Rahmen der zweiten Ölpreiskrise (+21,8 Prozent gegenüber Januar 1979).

Grafik zeigt Importpreise und Exportpreise seit dem Jahr 2015

Starker Anstieg der Importpreise aufgrund der Entwicklung der Energiepreise

Hier die Details im Wortlaut von den Statistikern: Energieeinfuhren waren im Oktober 2021 um 141,0 % teurer als im Oktober 2020. Der hohe Anstieg im Vorjahresvergleich ist insbesondere durch die stark gestiegenen Preise für Erdgas begründet. Diese lagen im Oktober 2021 fast dreimal so hoch wie im Oktober 2020 (+193,9 %). Auch die Einfuhrpreise für Erdöl und Steinkohle haben sich verdoppelt beziehungsweise verdreifacht: Erdöl war im Oktober 2021 im Vorjahresvergleich um 105,9 % teurer, importierte Steinkohle sogar um 213,2 %.

Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im Oktober 2021 um 11,2 % höher als im Oktober 2020 und 1,2 % höher als im Vormonat September 2021. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 17,5 % über dem Stand des Vorjahres (+3,0 % gegenüber September 2021).

Höhere Preise im Vorjahresvergleich auch bei Erzen, Metallen, Kunststoffen, Düngemitteln und Stickstoffverbindungen, Holz- und Holzwaren

Die Entwicklung der Preise für importierte Vorleistungsgüter hatte ebenfalls einen sehr großen Einfluss auf die Entwicklung des Gesamteinfuhrpreisindex, wenn auch deutlich weniger als die der Energiepreise. Vorleistungsgüter wurden im Oktober 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat zu 22,1 % höheren Preisen importiert. Düngemittel und Stickstoffverbindungen verteuerten sich infolge der Energiepreisentwicklung binnen Jahresfrist um 123,3 % (+25,2 % gegenüber September 2021). Gegenüber Oktober 2020 verteuerten sich außerdem vor allem Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (+60,8 %), Rohaluminium (+59,6 %), Rohkupfer (+47,1 %) sowie Kunststoffe in Primärformen (+41,5 %).

Die Preise für Eisenerze lagen im Oktober 2021 um 20,9 % über denen von Oktober 2020, verbilligten sich aber im Vormonatsvergleich zum zweiten Mal nennenswert (-19,3 % gegenüber September 2021). Die Preise für gesägtes und gehobeltes Holz waren im Vorjahresvergleich 58,8 % höher, sind aber im Vormonatsvergleich erstmals seit Februar 2020 gesunken (-2,1 %).

Die Preise für importierte Investitionsgüter lagen im Oktober 2021 um 3,4 % über denen von Oktober 2020. Teurer waren unter anderem Notebooks (+9,4 %) sowie Kraftwagen und Kraftwagenteile (+3,0 %). Dagegen sanken die Preise für Tablets im Vorjahresvergleich um 0,7 %.

Importierte Verbrauchsgüter waren im Oktober 2021 binnen Jahresfrist 4,0 % teurer, Gebrauchsgüter 3,7 %.

Die Preise für importierte landwirtschaftliche Güter lagen 15,5 % über denen von Oktober 2020. Während sich insbesondere Rohkaffee (+60,8 %) und Getreide (+32,5 %) gegenüber dem Vorjahresmonat stark verteuerten, wurden lebende Schweine nach wie vor zu niedrigeren Preisen importiert (-15,9 %).



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